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Bioökonomierat unter Kritik – IÖW-Studie für den NABU veröffentlicht

Studienautor Ulrich Petschow

Die Weltbevölkerung befindet sich in konstantem Wachstum, während die Rohstoffe der Erde immer knapper werden. Zunehmende Umwelt- und Ernährungsprobleme sind vorprogrammiert. Einen möglichen Lösungsansatz bietet die Bioökonomie – Nachhaltigkeit im Umgang mit biologischen Ressourcen wie Pflanzen und Tieren ist die Devise. In einem Gutachten des von der Bundesregierung eingesetzten Bioökonomierates wurde die Entwicklung der Bioökonomie untersucht und Handlungsempfehlungen ausgesprochen. IÖW-Wissenschaftler Ulrich Petschow setzt sich in einer Studie im Auftrag des Naturschutzbundes Deutschland nun kritisch mit diesem Gutachten auseinander.

Technologische Ausrichtung des Gutachtens zu einseitig

Petschow kritisiert etwa die Einseitigkeit des Bioökonomierates, der sich primär auf technologische Lösungen beschränkt, anstelle auch einen Blick auf gesellschaftliche und politische Problemlösungsansätze zu legen. Ulrich Petschow: „Verteilungsprobleme und der Blick auf die Konsumseite (etwa Fleischkonsum) spielen in dem Gutachten keine Rolle, auch ist dort nichts über die Relevanz von Good-Governance-Diskursen zu lesen.“

Die Studie zeigt, dass sich der Bioökonomierat vorrangig auf die Forschung in den Bereichen Gentechnologie und synthetische Biologie/Systembiologie konzentriert. „So setzt der Bioökonomierat ganz auf das Motto „mehr vom selben“ und löst mit seiner Fixierung auf technischen Fortschritt keines der Probleme, die aus eben diesem zu engen Verständnis von Natur und Umwelt resultieren“, äußert sich NABU-Präsident Olaf Tschimke. Am 12. September hat der NABU Bundesverband auf einer öffentlichen Veranstaltung gemeinsam mit Wissenschaftlern, unter anderem IÖW-Geschäftsführer Thomas Korbun, und Bundestagsabgeordneten das Gutachten des Bioökonomierates sowie die wesentlichen Kritikpunkte der NABU-Studie diskutiert.

Download Studie „Bioökonomie – Können neue Technologien die Energieversorgung und die Welternährung sichern?“

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