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Do-It-Yourself, Do-It-Together, Konsumgemeinschaften: Bericht zu nachhaltigem Konsum durch soziale Innovationen erschienen

Für die nachhaltige Gestaltung der Gesellschaft ist ein struktureller Wandel des Konsums notwendig. Soziale Innovationen haben in diesem Zusammenhang ein hohes Veränderungspotenzial. Das UBA-Forschungsprojekt „Nachhaltiger Konsum durch soziale Innovationen – Konzepte und Praxis arbeitete wesentliche Merkmale sozialer Innovationen nachhaltigen Konsums heraus und fasste sie in einer Typologie zusammen. Das IÖW entwickelte im Rahmen des Projekts federführend Antworten auf die Frage, wie Umweltpolitik soziale Innovationen für nachhaltigen Konsum fördern kann. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts stehen nun als Abschlussbericht zur Verfügung.

Typen des innovativen Konsums

Die Bandbreite der analysierten sozialen Innovationen lässt sich anhand der Merkmale Innovativität, Eigeninitiative, Gemeinschaftlichkeit und Grad der Formalisierung zu insgesamt fünf Typen bündeln: „Do-It-Together“, „Strategischer Konsum“, „Konsumgemeinschaften“, „Do-It-Yourself“ und „Nutzen intensivierender Konsum“.

Der Typ „Do-it-Together“ steht für Bottom-Up-Initiativen, in denen Bürger/innen gemeinschaftlich neue Formen des Wirtschaftens, des Zusammenlebens und des Engagements entwickeln und gestalten. Beispiele sind etwa Urban-Gardening Projekte oder Bioenergiedörfer. Im Rahmen von Aktionen und Kampagnen des Typs „Strategischer Konsum“ vernetzen sich Konsument/innen, die bewusster konsumieren möchten, um damit eine Veränderung der Produktionsweisen, Dienstleistungen und Angebote anzustoßen. Das Engagement ist meist zeitlich begrenzt. Ein Beispiel aus der Praxis sind Energienachbarschaften, bei denen lokale Gruppen in einen energieeinsparenden Wettbewerb mit ihrer Stadt oder Kommune treten. Einen dritten Typ sozialer Innovationen bilden „Konsumgemeinsaften“ zum Teilen und Tauschen und zur gemeinsamen Inanspruchnahme von Dienstleistungen. Professionelle oder gemeinnützige Anbieter führen Verbraucher/innen mit ähnlichen Konsumabsichten, zusammen und unterstützen ihre Vernetzung durch technische Arrangements. Leih- und Tauschbörsen sind Beispiele dafür. Im Mittelpunkt des Typs „Do-It-Yourself“ steht die Aneignung von Kompetenzen des Selbermachens, unterstützt und angeregt durch neue Angebote und soziale Settings. Angebote für Eigenarbeit und Reparatur in Gemüsegärten oder Nähcafés stehen für diesen Typ. Beim „Nutzen intensivierenden Konsum“ werden Produkte mit Hilfe von infrastrukturellen Arrangements effizienter genutzt – so wie beispielsweise beim Car-Sharing.

Leitfaden für Change Agents

Auf Basis der Typologie wurden zentrale Förderstrategien für die einzelnen Typen sozialer Innovationen nachhaltigen Konsums abgeleitet. Neben den typspezifischen Förderempfehlungen wurden außerdem einige übergeordnete Strategieelemente identifiziert, durch die eine Verbreitung sozialer Innovationen in diesem Feld befördert werden kann. Mit dem Projekt wurden somit wesentliche Grundlagen für eine gezielte politische Gestaltung und Förderung sozialer Innovationen durch die Umweltpolitik und weitere gesellschaftliche Akteure wie Stiftungen, Kommunen und Bildungsakteure, erarbeitet.

Die Ergebnisse wurden in einem Leitfaden zur Förderung sozialer Innovationen nachhaltigen Konsums zusammengefasst, der sich sowohl an sogenannte „Change Agents“, die Alternativen zum nicht nachhaltigen Konsum entwickeln und voranbringen, als auch an wirtschaftliche, zivilgesellschaftliche und politische Akteure richtet, die soziale Innovationen auf vielfältige Weise fördern können.

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Link zum Schlussbericht: Nachhaltiger Konsum durch soziale Innovationen

Link zum Leitfaden (pdf; 2,9 MB)

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