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Energiewende: Experten diskutieren Transformationspfade

Übergänge in ein resilientes Energiesystem (www.resystra.de)

Am 13. März 2014 diskutierten Energiewende-Expert/innen im IÖW in Berlin, wie der Übergang in ein nachhaltiges und resilientes Energiesystem gemeistert werden kann. Im Projekt „RESYSTRA – Auf dem Weg zu resilienten Energiesystemen“ ist es ein wesentliches Ziel, Handlungsempfehlungen zu entwickeln, die einerseits die Innovationsfähigkeit erhöhen und andererseits die Richtung des systemischen Innovationsprozesses beeinflussen können. In 18 Interviews mit ausgewählten Akteuren der Energiewende aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik/Verwaltung haben die Forscher/innen analysiert, welche Faktoren die Umsetzung unterschiedlicher Transformationspfade hemmen oder fördern.

Die Ergebnisse der Interviewauswertung wurden bei einem eintägigen Workshop präsentiert. Rund 20 Vertreter/innen aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft diskutierten zum einen darüber, wie Transformationspfade zu einem zentralen und zu einem dezentralen Energiesystem aussehen können und wie mit Konflikten bei einer effizienten und einer resilienten Gestaltung der Energiesysteme umgegangen werden sollte.

Fehlender Konsens über Bedeutung von "zentral" vs. "dezentral"

Zum anderen gingen die Workshopteilnehmer/innen der Frage nach, welche Gründe dafür und dagegen sprechen, die Transformation des gegenwärtigen Energiesystems auf das Leitbild eines zentralen oder eines dezentralen Energiesystems auszurichten. Hierzu präsentierte IÖW-Wissenschaftler Eugen Pissarskoi eine Argumentkarte, welche die vorläufigen Analyseergebnisse der in den Interviews vorgebrachten Argumente visualisiert.

Mit der Methode der Argumentanalyse wurden die in den Interviews geäußerten Gründe für und gegen das jeweilige Leitbild als deduktiv gültige Argumente rekonstruiert. Durch eine solche Rekonstruktion lassen sich alle Prämissen explizit machen, auf die sich ein/e Vertreter/in des Arguments festlegen muss. Die rekonstruierten Argumente wurden anschließend mit Hilfe der Software argunet als Argumentkarten dargestellt.

Die Argumentanalyse zeigte, dass die Vertreter/innen der beiden Leitbilder unterschiedliche normative Anforderungen an das zukünftige Energiesystem stellen. Darüber hinaus offenbarte sie Konflikte darüber, welche Kosten ein zentrales bzw. dezentrales Energiesystem mit sich bringen wird, und darüber, welche Gestaltung des Energiesystems das Ziel der Resilienz besser realisiert. In der kontroversen Diskussion der Ergebnisse der Argumentanalyse wurde vor allem der fehlende Konsens über die Bedeutung der Begriffe "zentrales" und "dezentrales" Energiesystem deutlich.

Schließlich wurden Konsequenzen der Energiewende für Politik und Praxis adressiert und diskutiert, wie mit den verschiedenen Spannungsverhältnissen unter anderem von Effizienz und Resilienz umgegangen werden kann. IÖW-Wissenschaftler Ulrich Petschow präsentierte die systematische Interpretation der Interviews hinsichtlich der Transformationspfade und leitete die Diskussion zu den Lehren für Politik und Praxis.

Das Projekt RESYSTRA wird vom BMBF im Programm „Umwelt- und gesellschaftsverträgliche Transformation des Energiesystems“ der Sozial-ökologischen Forschung gefördert und von der Universität Bremen geleitet.

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Download: Argumentkarte (jpg)

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