IÖW-Schriftenreihe Nr. 200: Eingestellt auf Klimawandel?
Die 200ste Schriftenreihe des IÖW betritt empirisches Neuland: die Forschungsgruppe Chamäleon hat Unternehmen der Energie- und Verkehrswirtschaft befragt, wie sie sich auf die zu erwartenden Folgen des Klimawandels einstellen. Zentrales Ergebnis: Das Thema ist zunehmend präsent, einige Versorgungsunternehmen beginnen, sich aktiv mit den Auswirkungen des Klimawandels zu befassen. Ob und, wenn ja, welche konkreten Maßnahmen daraus folgen, unterscheidet sich zwischen den Branchen und Unternehmen.
Klimaanpassung gewinnt an Bedeutung
Die Infrastrukturen im Schienen- und Energiesektor zeichnen sich durch eine z. T. sehr lange Lebensdauer aus. Einmal getätigte Investitionen, etwa in Stromerzeugungsanlagen oder Schienentrassen, haben oft generationsübergreifenden Bestand. Eine Veränderung des Klimas kann die künftige Betriebsfähigkeit von heute errichteten Infrastrukturen gefährden.
Die Schriftenreihe präsentiert einen empirischen Einblick in die Herangehensweise und die Intensität, mit der sich die befragten Unternehmen der Schienenverkehrs- und Energiewirtschaft in Deutschland mit dem Thema Klimaanpassung befassen. Es wurden unternehmensinterne und -externe Faktoren analysiert, die die betriebliche Auseinandersetzung mit Klimawandelfolgen beeinflussen. Ergebnis: Bei rund zwei Dritteln der befragten Unternehmen befindet sich das Thema in der Diskussion, bei über der Hälfte wird es auch in der strategischen Planung berücksichtigt. Während rund ein Fünftel der Unternehmen sich gar nicht mit Anpassung befasst, plant etwa ein Viertel die Umsetzung konkreter Maßnahmen und ein Fünftel gibt an, bereits Anpassungsmaßnahmen umgesetzt zu haben.
Die Studie basiert auf einer Umfrage, die im Rahmen des BMBF-geförderten Forschungsprojekts „Chamäleon – Adaptation an den Klimawandel in Unternehmen der öffentlichen Versorgung“ bei Mitgliedern des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen und des Bundesverband der Deutschen Energie- und Wasserwirtschaft durchgeführt wurde. Chamäleon ist ein Projekt der Universität Oldenburg und des IÖW.
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