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Klimaanpassungs-Studie: Sturmhochwasser und Starkwinde fordern deutsche Ostseehäfen heraus

Bild: Johannes Vortmann / pixelio.de

Der Klimawandel wird die deutschen Ostseehäfen zunehmend vor Probleme stellen. Aus dem nun erschienenen Bericht zur „Anpassung der deutschen Ostseehäfen an die Folgen des Klimawandels“ geht hervor, dass vor allem steigende Sturmhochwasserstände sowie die mögliche Intensivierung von Starkwinden zu Beeinträchtigungen und Störungen in den Häfen führen dürften. In dem Bericht zeichnen die IÖW-Klimaexperten André Schröder und Jesko Hirschfeld erstmalig ein Bild über die Vulnerabilität der deutschen Ostseehäfen und deren Möglichkeiten zur Anpassung an den fortschreitenden Klimawandel. Die Studie ist Teil des Projektes „Regionale Anpassungsstrategien für die deutsche Ostseeküste“ (RADOST), das vom BMBF im Programm KLIMZUG gefördert wurde.

Folgen des Klimawandels können Hafenbetrieb stören

Extremen Wetterereignissen sind die Seehäfen an der deutschen Ostseeküste seit jeher ausgesetzt. Doch deren Häufigkeit und Intensität nehmen voraussichtlich in den nächsten Jahrzehnten weiter zu. Insbesondere die älteren, tiefer gelegenen Terminals, die sich in fast jedem betrachteten Hafen finden, erweisen sich hierbei als anfällig. Der Studie zufolge scheinen räumlich und sektoral diversifiziertere Häfen sowie größere Häfen besser gegenüber den Klimaänderungen gerüstet zu sein als kleinere sowie auf wenige Regionen und Güterarten spezialisierte Häfen. Dennoch sollten alle Häfen die eigene Verwundbarkeit gegenüber den Folgen des Klimawandels analysieren. Nur so können hafenspezifische Handlungsnotwendigkeiten sicher identifiziert werden.

Empfehlung: Zeitfenster für Investitionen nutzen um Anpassungsmaßnahmen in den Häfen umzusetzen

Die Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen könnte im Zuge ohnehin anfallender Investitions- und Erneuerungsmaßnahmen in den Häfen erfolgen. Dies ging aus den in der Studie durchgeführten Workshops und Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern der Hafenwirtschaft  hervor. „Die Häfen sollten jedoch darauf achten, dass sich bietende Zeitfenster nicht ungenutzt wieder schließen. Die nachträgliche Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen würde deutlich aufwendiger, in Teilen gar unmöglich sein“, sagt André Schröder, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am IÖW und Leiter des Fokusthemas „Häfen und maritime Wirtschaft“ im RADOST-Projekt. „Es ist an der Zeit, dass die Hafenbetreiber neben den technologischen, wirtschaftsstrukturellen und soziodemografischen Herausforderungen auch den Klimawandel in ihren Fokus rücken.“

Der Bericht skizziert einen idealtypischen Ablauf, wie eine Anpassungsstrategie entwickelt werden kann und gibt Empfehlungen für die Entwicklung eines klimaangepassten Hafenstandortes. „Die Aufgabe der Häfen wird es sein, neben einer langfristig ausgerichteten Planung auch die Flexibilität zu erhalten bzw. zu stärken, um angemessen auf neue Erkenntnisse und Entwicklungen reagieren zu können“, so Schröder.

 

Die Studie zum Download (pdf) | Mehr zum Projekt RADOST

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