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Wohnen in Europa nachhaltiger gestalten – Experten aus Wissenschaft und Politik schlagen neue Forschungsagenda vor

Heute haben europäische Experten aus Wissenschaft und Politik die "CORPUS Research Agenda for Sustainable Housing in Europe" veröffentlicht. Wohnen ist in der Politik zur Förderung nachhaltigen Konsums ein zentrales Feld, da große Wirkungen auf Umwelt, Gesundheit und sozialem Zusammenhalt ausgehen. Mehr als 100 Spezialisten aus ganz Europa haben die Forschungsagenda in einzigartiger Zusammenarbeit entwickelt. Der Fokus der Agenda liegt auf den dringendsten Aspekten nachhaltigen Wohnens. Die wichtigsten Punkte sind vier thematischen Strängen zugeordnet, welche die ökonomischen und sozialen Seiten von Nachhaltigkeit sowie die ökologischen Aspekte von Wohnen abdecken.

"Attraktive, sichere und umweltfreundliche Nachbarschaften schaffen"

"Wohnen ist ein Schwerpunkt bei dem Versuch unsere Lebensweise nachhaltiger zu gestalten", erklärt Gerd Scholl, Wissenschaftler am Berliner Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW). "Es verursacht nicht nur etwa 40% unseres Energieverbrauchs und unserer Emissionen, sondern es betrifft auch Nachhaltigkeitsprobleme wie städtische Armut, angemssene Wohnungen für gefährdete Gruppen und Zugang zu Gesundheits- und Bildungswesen. Kurz gesagt: nachhaltiges Wohnen soll attraktive, sichere und umweltfreundlichere Nachbarschaften schaffen."

Heiße Themen: Soziale Innovation, Renovierung des Gebäudebestands und Datengrundlage

Schlüsselbereiche der Forschung in nachhaltigem Wohnen sollen unter anderem soziale Innovationen adressieren, wie beispielsweise Öko-Dörfer. Ebenso raten die Experten dazu die Forschung über Verhaltensänderungen zu intensivieren. Zum Beispiel soll ein besseres Verständnis für die Auswirkungen von Energiepreisen auf Aktivitäten der Bürger bezüglich energieeffizienter Investitionen geschaffen werden. Eines der wichtigsten Themen der Agenda ist die Sanierung des Gebäudebestands. Forschungsfragen sind dort unter anderem die Rolle von Hausbesitzern und Mietern oder anreizgerechte Finanzierungsmechanismen. Die Experten betonen außerdem, dass fundierte Datensätze zum Gebäudebestand aufgebaut werden müssen.

Europaweite Zusammenarbeit

Die Agenda wurde als Ergebnis der Zusammenarbeit von Spezialisten im Bereich nachhaltiges Bauen und Wohnen aus ganz Europa entwickelt. Das europäische Konsortium "CORPUS - Enhancing the connectivity between research and policy-making in sustainable consumption", welches wissenschaftliche und politische Akteure miteinander verbindet, um evidenzbasierte Politikentscheidungen in nachhaltigem Konsum zu fördern, hat drei Veranstaltungen abgehalten. In den Workshops haben Experten die momentanen Trends und Nachhaltigkeitsherausforderungen des Wohnens sowie politische Instrumente und zukünftige Visionen für nachhaltiges Wohnen diskutiert.

Das Konsortium CORPUS wird im Siebten EU-Forschungsrahmenprogramms finanziert. Es zielt darauf ab, neue Methoden der Wissensvermittlung für nachhaltige Konsumpolitik zu entwickeln und mit bestehenden zu experimentieren. Neben nachhaltigem Wohnen, hat das Konsortium auch eine Forschungsagenda für nachhaltige Nahrung und nachhaltige Mobilität entwickelt. Die Website www.scp-knowlede.eu hat sich als Plattform für den Austausch von Wissen und zur Vernetzung etabliert. Die Dokumentation der Workshop-Reihe ist unter http://www.scp-knowledge.eu/og/housing-group verfügbar.

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