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Was kostet ein Schnitzel wirklich? Ökologisch-ökonomischer Vergleich der konventionellen und der ökologischen Produktion und Vermarktung von Schweinefleisch

Die Bundesregierung hat sich in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie zum Ziel gesetzt, den Flächenanteil des ökologischen Landbaus in Deutschland bis zum Jahr 2010 auf 20% zu steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Nachfrage der Konsumentinnen und Konsumenten nach ökologisch erzeugten Lebensmitteln erheblich steigen. Als ein zentrales Hindernis dafür gilt der zum Teil deutlich höhere Preis der ökologischen Produkte.

Das Projekt zielte darauf, den „wahren“ Preis für ein ökologisch erzeugtes Schweineschnitzel im Vergleich zu einem konventionell erzeugten Schnitzel zu ermitteln. Neben dem Preis an der Ladentheke umfasst der wahre Preis eines Schnitzels auch die externen Kosten, die durch Umweltbelastungen durch die Schweineproduktion entstehen, etwa durch Nährstoff- und Pflanzenschutzmitteleinträge in Gewässer, Geruchs- und Treibhausgasemissionen oder Bodenerosion. Die Beseitigung dieser Schäden wird von der Gesellschaft getragen, d.h. die Allgemeinheit zahlt für diese Schäden indirekt – als Steuerzahler oder beispielsweise über den Wasserpreis. Würden diese Kosten direkt auf die Produkte umgelegt, bei deren Herstellung sie entstehen, wären diese spürbar teurer.

Die ökologisch orientierte Produktion von Nahrungsmitteln versucht dagegen, solche Schäden zu vermeiden, indem beispielsweise auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel verzichtet und in der Tierhaltung eine strenge Flächenbindung eingehalten wird, die schädliche Nährstoffüberschüsse vermeiden soll.

Inwieweit die Internalisierung von Vermeidungskosten im ökologischen Landbau und die Externalisierung von Umweltkosten in der konventionellen Tierproduktion dazu beitragen, dass ökologische Lebensmittel bislang im Einzelhandel deutlich teurer sind als konventionell erzeugte, war die zentrale Untersuchungsfrage dieses Forschungsprojektes. Das Projekt führte dafür eine ökologisch-ökonomische Bewertung der ökologischen und der konventionellen Schnweineproduktion durch. Die ermittelten externen Kosten wurden auf den Preis eines Schweineschnitzels an der Ladentheke aufgeschlagen und so der "wahre" Preis dargestellt. Die Ergebnisse des Projektes sowie die daraus hervorgegangenen Veröffentlichungen trugen anschaulich zur Diskussion über eine umweltorientierte Agrarpolitik und die Förderung des nachhaltigen Konsums bei.

IÖW-Projektteam

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