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Jede Kilowattstunde zählt: Rebound-Effekte beim Umstieg auf erneuerbare Energien effektiv reduzieren

Die Klimaschutzziele der Bundesregierung im Bereich Strom und Wärme sind nur erreichbar, wenn private Haushalte zunehmend auf Ökostrom und erneuerbare Wärme umsteigen und wenn immer mehr Eigenheime Photovoltaikanlagen installieren. Bei einem solchen Umstieg auf erneuerbare Energien (EE) kann es jedoch zu einem Anstieg des Energieverbrauchs der Haushalte kommen, wie Untersuchungen des Projekts EE-Rebound belegen: Die Haushalte achten weniger auf ein sparsames Energieverbrauchsverhalten, beispielsweise aufgrund der geringen laufenden Kosten der eigenen Photovoltaikanlage. 

Neben dem EE-Ausbau muss daher dringend auch ein effizienter und suffizienter Energieverbrauch gestärkt werden. Hierzu identifiziert das IÖW-Impulse-Papier Stellschrauben, die Rebound-Effekte beim Umstieg auf erneuerbare Energien reduzieren können: dazu zählen sowohl Fehlanreize, die zu beheben sind, als auch Strategien für ein stärkeres Mitdenken von Effizienz und Suffizienz bei der Energiewende. Neben dem Gesetzgeber sind daher auch Verbraucherzentralen, Klimaschutzagenturen und Energieanbieter gefragt: An der Schnittstelle zu Haushalten, Berater*innen und Installateur*innen können sie für einen sparsamen Verbrauch sensibilisieren. 

Empfehlungen um Rebound-Effekte beim Einsatz von erneuerbaren Energien in Privathaushalten effizient zu reduzieren

1. Effizienz und Suffizienz bei Energiewende stärker mitdenken

Mit steigendem Anteil erneuerbarer Energien wird es immer wichtiger, dass die daraus resultierenden Rebound-Effekte bei Klimaschutzstrategien berücksichtigt werden. Um die Klimaziele zu erreichen, genügt der EE-Ausbau allein nicht: Ergänzend braucht es Maßnahmen für Effizienz und Suffizienz – etwa Informationskampagnen, Beratungsangebote oder Apps zur Überwachung des Energieverbrauchs.

2. Prosumer: Einspeisung von Solarstrom attraktiver machen

Für Haushalte mit PV-Anlage, die ihren Solarstrom teils ins Netz einspeisen und teils selbst nutzen (Prosumer), setzt das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aktuell Anreize für einen möglichst hohen Eigenverbrauch. Dies kann zu einem Mehrverbrauch führen. Zusätzlich zum netzdienlichen Eigenverbrauch sollte auch das Einspeisen attraktiv sein – durch höhere Vergütungssätze für PV-Prosumer und durch die Stärkung von Energiegemeinschaften.

3. Gebäude: Erneuerbare und Effizienz fordern und fördern

Hauseigentümer*innen haben im Gebäudeenergiegesetz (GEG) und bei Förderprogrammen oft die Wahl zwischen erneuerbaren Energien einerseits und hohen Effizienzstandards andererseits. Beim Einsatz von Erneuerbaren gibt es also bisher wenig Anreize, Energie zu sparen. Um Rebound-Effekte zu vermeiden, sollte insbesondere bei Neubauten auch bei hohen EE-Anteilen eine umfassende Reduktion des Energieverbrauchs gefordert und gefördert werden.

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