THEMA
Die Produktions- und Konsumweisen führender Volkswirtschaften beruhen auf Überfluss und Externalisierung. Anstatt soziale und ökologische Problemlagen zu lösen, werden sie räumlich und zeitlich verlagert und verschärft. Ein Wirtschaften im Einklang mit planetaren Grenzen und menschlichen Bedürfnissen erfordert es, alternative Ökonomien aufzubauen und zu verbreiten, die bewusst außerhalb des Mainstreams und als Gegenentwurf zu den dominanten kapitalistischen Wirtschaftsformen agieren.
Alternative Ökonomien sind vielfältig: Sie umfassen Ansätze wie Postwachstum, Commoning, Solidarische Ökonomie, Gemeinwohlökonomie, Sozialunternehmertum oder genossenschaftliche Modelle. Ihre Maximen sind die Prinzipien der Bedarfs- und Gemeinwirtschaft: Nachhaltigkeitsambitionen stellen sie vor betriebswirtschaftliche Ziele. Ihre ökonomischen Praktiken und Organisationsformen basieren auf zivilgesellschaftlichen Werten wie Gemeinschaft, Solidarität, Kooperation, Emanzipation, Gemeinwohl und Demokratie. Als Experimentierfeld für zukunftsfähige Wirtschaftsmodelle bieten sie Raum, innovative Ansätze zu erproben, die auch für größere Wirtschaftssysteme bedeutsam werden können.
Das IÖW unterstützt den Aufbau, die Verstetigung und die Skalierung alternativer Ökonomien. In unseren Projekten arbeiten wir eng mit Pionieren aus diesem Bereich zusammen und beleuchten kritisch-konstruktiv Potenziale sowie Grenzen. Wir erstellen konzeptionelle Studien zu den besonderen Qualitäten alternativer Ökonomien und untersuchen in Fallstudien Handlungsfelder und Akteure – etwa in den Bereichen Solidarische Landwirtschaft, Energiegenossenschaften oder Plattform-Kooperativen. Ihre sozial-ökologischen Wirkungen bewerten wir empirisch und erarbeiten Handlungsempfehlungen, wie die Ansätze weiterentwickelt und Akteure unterstützt werden können. Unser übergeordnetes Ziel ist es, tragfähige Ansätze aus der Nische zu führen, um eine gerechtere, nachhaltigere und demokratischere Wirtschaft zu fördern.
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