Übersicht

Unsere Wirtschaftsweise führt zu sozialen und ökologischen Problemen, die grundlegende Veränderungen erfordern. Damit das Wirtschaften nachhaltiger wird, müssen sich alle Akteure entlang von Wertschöpfungsketten engagieren und miteinander kooperieren. Unternehmen gestalten Produkte, Märkte und Geschäftsmodelle und haben daher eine Schlüsselrolle inne. Aber auch jede und jeder Einzelne beeinflusst über Konsummuster und Lebensstile, ob und wie die sozial-ökologische Transformation gelingt. Politische Akteure wirken durch Regulierung und Förderung daran mit, ob diese Transformation erleichtert oder behindert wird. Auf allen Ebenen entwickeln Pioniere neue Lösungen, die die notwendigen Nachhaltigkeitstransformationen in Wirtschaft und Gesellschaft befördern können.

Im Forschungsfeld „Unternehmen, Wertschöpfungsketten und Konsum“ am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung untersuchen wir, mit welchen Strategien eine Nachhaltigkeitstransformation vorangebracht werden kann. Wir richten dabei unser Augenmerk auf die Akteure und ihre Handlungsbedingungen. Leitende Fragen unserer Forschung sind: Welche Transformationspotenziale stecken in neuen Geschäftsmodellen, Produktions- und Konsummustern sowie Lebensstilen? Wie können diese zu weiterreichenden Veränderungen beitragen? Auf der Suche nach Antworten betrachten wir nicht nur Markt- und Vertragsbeziehungen, sondern versuchen, Unternehmen und Konsument*innen in ihren gesellschaftspolitischen, soziokulturellen und naturräumlichen Kontexten zu verstehen. Die Chancen und Risiken möglicher Strategien für zukunftsfähiges Wirtschaften bewerten wir kritisch aus einer konsequenten Nachhaltigkeitsperspektive. Unsere Forschung orientiert sich an normativen Leitbildern für nachhaltiges Wirtschaften, die insbesondere die Ideen einer vorsorgeorientierten und sozial gerechten Ökonomie innerhalb der planetaren Grenzen aufgreifen.

Mit dem Anspruch einer gesellschaftlich relevanten Forschung bearbeiten wir diese Themen in anwendungsorientierten Projekten – häufig in Kooperation mit Praxispartner*innen – und tauschen uns intensiv mit Unternehmen, Verbänden, zivilgesellschaftlichen Organisationen und der Politik aus. Wir entwickeln, erproben und evaluieren innovative Methoden und Instrumente zum Nachhaltigkeitsmanagement, Strategien zur Förderung nachhaltiger Produktions- und Konsummuster sowie praxistaugliche Konzepte für nachhaltige Wertschöpfungsketten. Unsere konsequente Akteursorientierung drückt sich sowohl in den Forschungsinhalten als auch im jeweiligen Forschungsdesign aus. Wir setzen ein breites Methodenspektrum ein – von der qualitativen und quantitativen empirischen Sozialforschung, wie leitfadengestützten Interviews, Fokusgruppen, Fallstudien und repräsentativen Umfragen, bis hin zu innovativen transdisziplinären Methoden wie Reallaboren, Feldexperimenten und Design Thinking. Unsere Forschung richtet sich neben der Wissenschaft insbesondere an Akteure aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik. Wir verbreiten unsere Ergebnisse neben wissenschaftlichen Veröffentlichungen in einer Bandbreite an praxisorientierten Formaten wie Dialogveranstaltungen, Handlungsleitfäden und Politikempfehlungen.

In unserem Team forschen Wissenschaftler*innen aus Ökonomie, Management, Psychologie, Soziologie, Politikwissenschaften, Ingenieurswissenschaften, Geographie und Umweltwissenschaften. Damit erfüllt das Forschungsfeld eine wichtige Voraussetzung, um wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Fragestellungen an den Schnittstellen Mensch-Umwelt-Gesellschaft in ihrer Komplexität interdisziplinär bearbeiten zu können.

Das Forschungsfeld behandelt in seiner Arbeit fünf Schwerpunkte:

• Nachhaltigkeitsmanagement und Unternehmensverantwortung
• Nachhaltiger Konsum und Lebensstile
• Wertschöpfungsketten und Circular Economy
• Alternative Wirtschaftsweisen und Sozialunternehmertum
• Unternehmen und Verbraucher*innen im Kontext des Klimawandels