Liebe Leserinnen und Leser,

in Zeiten von Unsicherheit und dem Versagen alter Lösungsmuster wird der Ruf lauter, dass die Wirtschaftswissenschaften sich grundlegend wandeln müssen. Dieser Tage erscheint ein Buch, das mit alten Denkmustern brechen und Wege in die Zukunft aufzeigen will. Zwischen den Buchdeckeln von economists4future hat Professor Lars Hochmann von unserem engen Kooperationspartner Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung Beiträge von über 20 Wissenschaftler/innen versammelt.

Steffen Lange und Helen Sharp vom IÖW fordern in ihrem Kapitel „Raus aus dem Elfenbeinturm!“ gemeinsam mit Mathias Schmelzer die Wirtschaftswissenschaften auf, Konzepte für eine Wirtschaft ohne Wachstum zu entwickeln und umzusetzen.

Zu den Autor/innen zählen IÖW-Gründer Reinhard Pfriem, Reinhard Loske, IÖW-Gesellschafter und Präsident der Cusanus Hochschule, Maja Göpel, Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats Globale Umweltveränderungen, und viele weitere economists4future.

Ich wünsche Ihnen eine inspirierende Lektüre und einen schönen Spätsommer,

Ihr
Richard Harnisch
Leiter Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation

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Aktuell

Leseempfehlung: Jetzt ist die Zeit der economists4future

Klimakrise, Finanzkrise, Corona-Krise – eine Krise jagt die nächste. Und die etablierten Wirtschaftswissenschaften schweigen, obwohl ihre Denkmuster maßgeblich zu diesen Krisen beigetragen haben. Gerade in Zeiten von Unsicherheit und dem Versagen von alten Lösungsmustern braucht es deshalb einen grundlegenden Wandel in den Wirtschaftswissenschaften, so der Herausgeber des Buches „economists4future“ Lars Hochmann von der Cusanus Hochschule.

In ihrem Beitrag „Raus aus dem Elfenbeinturm! Mit der »Third Mission« zur Wachstumsunabhängigkeit“ fordern die IÖW-Forschenden Steffen Lange und Helen Sharp gemeinsam mit Mathias Schmelzer vom Konzeptwerk Neue Ökonomie die Wirtschaftswissenschaften auf, gemeinsam mit anderen Disziplinen und gesellschaftlichen Akteuren Konzepte für eine Wirtschaft ohne Wachstum zu entwickeln und umzusetzen.

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Ressourcenschonung: Wirksamkeit ökonomischer Instrumente von Arbeitszeitreduktion bis Regionalwirtschaft

Wie lassen sich Transformationspfade innerhalb der planetaren Grenzen gestalten und die Wachstumsabhängigkeiten der Gesellschaft reduzieren? Der Bericht „Ansätze zur Ressourcenschonung im Kontext von Postwachstumskonzepten“, den das IÖW, das RWI und das Wuppertal Institut im Auftrag des Umweltbundesamtes erarbeitet haben, zeigt mit der vorsorgeorientierten Postwachstumsposition und der Idee der Wachstumsunabhängigkeit für gesellschaftlich relevante Bereiche einen wichtigen Lösungsvorschlag.

Die theoretisch konzeptionelle Analyse wird ergänzt durch den Bezug zum Handlungsfeld Ressourcenschonung. Aus dem Spektrum der klassischen ökonomischen Ansätze sowie Reformvorschlägen aus dem Degrowth- und Postwachstumsdiskurs können weitgehend richtungssicher als ressourcenschonend angenommen werden: Ökosteuern, die Stärkung der Regionalwirtschaft, die Verlängerung der Produktlebensdauern, Arbeitszeitreduktionen, Open Source-Ansätze, die transparente Produkteigenschaften ermöglichen können.

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EU-Report: Policy Recommendations for the Circular Economy

The circular economy is a concept that not only can help us reach climate neutrality and reduce environmental burden, but also support European economy to be innovative and competitive. The report “Products and circular economy“ presents the findings from more than one hundred EU-funded research and innovation projects, highlighting product circularity ideas related to design, manufacturing, use and afteruse. An independent expert report was compiled by the Directorate-General for Research and Innovation of the European Commission. IÖW scientist Dr Frieder Rubik contributed among nine independent experts to the identification of key lessons for policy makers with regard to possible future research and policy action.

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Ausbau Erneuerbarer Energien: „Kommunale Beteiligung ist der entscheidende Motivationsschub“

Im Interview mit der Fachzeitschrift Energiekommune äußert sich Prof. Bernd Hirschl zu den Bedingungen und Chancen für kommunale Wertschöpfung durch mehr Klimaschutz: Damit sich der Ausbau erneuerbarer Energien wieder an den vorgesehenen Ausbaupfad annähert, sei kommunale Beteiligung der „entscheidende Motivationsschub“. Sie sei die „Eintrittskarte, damit sich in den Regionen, wo sich die Fronten verhärtet haben und es an Akzeptanz mangelt, wieder eine Öffnung zum Dialog über den notwendigen Ausbau der erneuerbaren Energien einstellt“, so der Energieexperte, der das Forschungsfeld Nachhaltige Energiewirtschaft und Klimaschutz am IÖW leitet und Professor für das Management regionaler Energieversorgungsstrukturen an der BTU Cottbus-Senftenberg ist.

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IÖW-Studie: Fernwärme muss grüner werden

Wie in vielen Großstädten ist in Berlin die Fernwärme ein wichtiger Bestandteil der urbanen Wärmeversorgung – 40 Prozent der Wohnungen beziehen so ihre Wärmeenergie. Der Anteil erneuerbarer Energien in der Berliner Fernwärme beträgt zwar rund 10 Prozent und ist damit höher als in der dezentralen Wärmeversorgung, jedoch werden auch in der Fernwärme noch überwiegend fossile Energieträger eingesetzt. Das muss sich ändern, wenn Berlin seinen Klimaschutzzielen gerecht werden möchte. Wie, zeigt unsere Studie, die wir nun in einer Schriftenreihe veröffentlicht haben.

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Energiewende: Welche Möglichkeiten bieten Quartierspeicher?

Quartierspeicher sind in der Lage, erneuerbaren Strom in Siedlungen zu speichern und für einen flexiblen Verbrauch bereitzustellen. So können Nutzer/innen vorrangig selbst erzeugten Strom verbrauchen und die Unabhängigkeit des Quartiers vom Stromnetz erhöhen. Im Vergleich zu den kleiner dimensionierten Heimspeichern sind Quartierspeicher gleichzeitig besser geeignet, Netzdienstleistungen zu erbringen, etwa Lastspitzen zu kappen und so das Stromnetz zu stabilisieren. Noch fehlen dazu die Rahmenbedingungen. Entsprechend haben auch Verbraucher/innen wenig Erfahrung mit gemeinsam genutzten Quartierspeichern. IÖW-Wissenschaftler/innen im Projekt ESQUIRE untersuchten, welche Möglichkeiten die politischen Rahmenbedingungen in Deutschland und Europa für Batteriespeicher bieten und wie Nutzer/innen zu gemeinsam genutzten Quartierspeichern eingestellt sind. Ihre Ergebnisse wurden nun in zwei Artikeln publiziert.

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Klimaschutz erfolgreich umsetzen – auch in finanzschwachen Kommunen

Viele Kommunen haben Schwierigkeiten, Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen, denn das Geld fehlt. Wie sie trotzdem erfolgreich Klimaschutz umsetzen können, stellt das IÖW in der Schriftenreihe „Klimaschutz in finanzschwachen Kommunen“ vor. Die Autorinnen und Autoren zeigen Lösungsansätze für eine erfolgreiche Finanzierung und Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen sowie zusätzlichen Nutzen wie Kosteneinsparungen und kommunale Wertschöpfung und Beschäftigung auf.

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IÖW-Fellow Gerrit von Jorck für vorbildliche Lehre ausgezeichnet

Der Preis für vorbildliche Lehre 2020 der Gesellschaft von Freunden der TU Berlin geht in diesem Jahr an Gerrit von Jorck für sein Seminar „Exploring Ecological Economics“. Das Seminar führte Gerrit von Jorck im Rahmen seines Teaching Fellowships bei der E-Learning-Plattform Exploring Economics in Kooperation mit dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung durch.

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Verpackungen umweltfreundlicher gestalten im Online- und Einzelhandel

Das Verpackungsaufkommen steigt stetig an. Dies betrifft gleichermaßen die Produktverpackungen in den Regalen als auch die Transportverpackungen entlang der Lieferkette und Versandverpackungen im Onlinehandel. Drei Factsheets aus dem Projekt InnoRedux zeigen, wie Einzel- und Onlinehandel Verpackungen reduzieren und Verpackungen umweltfreundlicher gestalten können.

Zu den Factsheets:

Radiobeitrag mit Tilman Santarius: Höher, schneller, weiter – wo bleiben die nachhaltigen Ideen?

Der Philosoph Julian Nida-Rümelin und IÖW-Fellow Tilman Santarius (Bild) sprachen bei Bayern 2 mit Wissenschaftsredakteurin Jeanne Turczynski über nachhaltige Ideen in Coronazeiten. Santarius' Plädoyer: „Die Zäsur von Corona nutzen, um über die Grundlagen eines Weiter-wie-bisher nachzudenken.“ Und er ist sich sicher: Durch weniger Arbeit, weniger Stress, eine andere Mobilität und ein Grundeinkommen bleibt uns mehr Zeit für die „schönen Dinge im Leben“.

Zum Beitrag | Mehr zu Tilman Santarius

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Blog Postwachstum

Wie lässt sich die Transformation planen?

Können Verhaltensänderungen zu weniger Energieverbrauch beitragen und wenn ja, wie? Mit dieser Frage befasst sich die Studie „Möglichkeiten der Instrumentierung von Energieverbrauchsreduktion durch Verhaltensänderung“ des Umweltbundesamtes (UBA), die konkrete Instrumente vorschlägt und den Bedarf nach einem gesellschaftlichen Diskurs aufzeigt. Matthias Weyland stellt die Studie vor.

Momentan werden viele Pläne zur Bekämpfung des Klimawandels erarbeitet, auch von der umwelt- und klimapolitisch engagierten Zivilgesellschaft. Cathérine Lehmann verleicht den 1,5-Grad-Klimaplan für Deutschland von GermanZero mit dem Klimaplan von unten der Kampagne „gerechte1komma5“.

Welche Formen des Tätigseins soll der Begriff der „Arbeit“ künftig umfassen? Georg Jochum gibt zu bedenken, dass es neben der Ausweitung des Arbeitsbegriffs wichtig ist, Erwerbsarbeit zu demokratisieren und sozial-ökologisch zu gestalten. 

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Termine

10. September 2020 | Digitale Produktpräsentation: Kreislauffähige Berufsbekleidung und Bettwäsche für Gewerbe, Gesundheitswesen und die öffentliche Hand

Das Vorhaben „DiTex – Digitale Technologien als Enabler einer ressourceneffizienten kreislauffähigen B2B-Textilwirtschaft“ untersucht an eigens produzierten Produktlinien, wie Ressourceneffizienz und Produktivität im Textilsektor gesteigert werden können. Auf der Veranstaltung werden die im Vorhaben entwickelten kreislauffähigen und leasingtauglichen Textilien sowie deren Qualitätsmerkmale hinsichtlich Funktionalität, Tragekomfort, Recycling- und Kreislauffähigkeit vorgestellt. Zusätzlich werden Ergebnisse zu Ökobilanzen und die digitale Trackinglösung für gewerbliches Textilleasing präsentiert. 

Datum: Donnerstag, 10. September 2020, 10-12 Uhr (Online)
Veranstalter: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

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25. September 2020 | Online-Tagung: Zeitenwende 2020 – Wird diesmal alles anders?

Die Corona-Pandemie bedroht die Gesundheit von Millionen Menschen und überlastet Versorgungssysteme weltweit. Die gekoppelte Gesundheits- und Wirtschaftskrise zeigt die Bruchstellen unserer sozio-ökonomischen Strukturen und macht deutlich: Unser äußerst ausdifferenziertes und auf kurzfristige Effizienz und Wachstum getrimmtes Wirtschaftssystem ist hochfragil. Wird diese Krisenerfahrung andere, resilientere Lebens- und Wirtschaftsweisen fördern, wird 2020 eine Zeitenwende für gutes Leben, Umwelt und Klima?

In 2020 werden die Weichen gestellt für das beginnende Jahrzehnt und weit darüber hinaus. Wir möchten mit Ihnen diskutieren: Wird diesmal alles anders?

Datum: Freitag, 25. September 2020 (Online)
Veranstalter: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

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28. Oktober 2020 | Kreislauf statt Kollaps! Politische Klarheit für eine nachhaltige öffentliche Beschaffung

Die öffentliche Beschaffung muss und wird grüner werden, daran besteht kein Zweifel. Die Politik muss dafür die Weichen stellen, sonst kann nachhaltige Beschaffung in der Praxis nicht funktionieren. Wie dies gelingen kann und was dafür noch getan werden muss, steht im Zentrum der Veranstaltung „Kreislauf statt Kollaps – Politische Klarheit für eine nachhaltige öffentliche Beschaffung“. IÖW-Beschaffungsexpertin Ria Müller zählt zu den Speaker/innen der Tagung.

Datum: 28. Oktober 2020, 10-17 Uhr in der Kalkscheune Berlin
Veranstalter: NABU, green care

Mehr Informationen zur Veranstaltung | Zur Anmeldung

10. November 2020 | sozial.ökologisch.gerecht. Gemeinsam die Krise bewältigen und die Transformation gestalten + Save the Date +

Datum: 10. November 2020, 10-15 Uhr (Online)
Veranstalter: IÖW, Forschungszentrum für Umweltpolitik (FFU) der Freien Universität Berlin zusammen mit sociodimensions und kommunikation@arbeit im Auftrag des Umweltbundesamtes

Soziale und ökologische Fragen sind mehr denn je miteinander verbunden. Es braucht Strategien, die aktuelle soziale Krise umweltgerecht zu lösen und weitreichende Transformationsprozesse sozial zu gestalten, damit Klima- und Umweltziele gleichermaßen erreicht werden: Eine „Just Transition“ zu einer Wirtschaft und Gesellschaft innerhalb planetarer Grenzen. Diese Aufgabe kann nur gelingen, wenn verschiedene Akteure auf unterschiedlichen Ebenen gemeinsam handeln und integrierte Politikansätze entwickeln. Auf der Online-Tagung werden Perspektiven für integrierte und kooperative Handlungsstrategien und die Möglichkeiten der institutionellen Ausgestaltung im Dialog zwischen Umwelt-, Sozial- und Wohlfahrtsverbänden sowie Gewerkschaften ausgelotet und gemeinsam diskutiert. 

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Aus dem IÖW-Netzwerk

Kommunikation für den Wandel – Call for Participation

Auf der Konferenz „Kommunikation für den Wandel“ des Netzwerk n sollen Schnittstellen, Konflikte und Spannungsfelder von Nachhaltigkeitskommunikation im Hochschulkontext aus interdisziplinärer Perspektive diskutiert werden. Bis 30.8.2020 wird zur aktiven Mitgestaltung des Programms aufgerufen. Zielgruppe sind alle Interessierten und Engagierten im Bereich der Nachhaltigkeit an Hochschulen – studentische Initiativen, Nachhaltigkeitsbeauftragte und weitere Akteur/innen in der Hochschullandschaft.

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Tagung Zeit und Nachhaltigkeit – Call for Abstracts und Sessions

Wie Menschen mit Zeit umgehen, hat vielfältige Konsequenzen für Gesellschaft und Umwelt. Auf der Tagung wird die Bedeutung von Zeit für die Nachhaltigkeit des Konsums erörtert. Geplant ist ein pluraler Austausch zwischen allen Disziplinen, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Zeit und Nachhaltigkeit beschäftigen und (zeit-)politische Perspektiven sozialökologischer Gesellschaftsgestaltung aufzeigen. Der Call for Abstracts und Special Sessions läuft bis zum 30. November 2020. Die Tagung findet vom 21. bis 22. Juni 2021 an der TU Berlin statt.

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Impressum

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung GmbH (gemeinnützig)
Potsdamer Str. 105 | D-10785 Berlin
Telefon: +49-(0)30 - 884 59 4-0 | Fax: +49-(0)30 - 882 54 39
E-Mail: mailbox@ioew.de
Das IÖW bei Twitter: www.twitter.com/ioew_de

Redaktion: Richard Harnisch, Luise Tönhardt, Anne Schroeder

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