Liebe Leser*innen,

wie der Ausstieg aus der Kernenergie gelingen kann, haben wir bereits 1986 untersucht – gemeinsam mit dem Öko-Institut im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums. Unser Fazit damals: Ein Ausstieg innerhalb von vier Jahren ist möglich. Nun, 37 Jahre später, hat sich Deutschland in diesem Monat von der Hochrisikotechnologie Atomkraft verabschiedet. Ein Erfolg für alle in Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft, die sichere, umweltschonende und bezahlbare Alternativen entwickelt haben.

Wie emissionsintensive Branchen der Grundstoffproduktion von Chemie über Stahl bis Zement Entscheidungen zur Dekarbonisierung auf einer möglichst breiten Faktenbasis zum Thema Akzeptanz treffen können, zeigt der neue Sammelband „Akzeptanzstrategien in den energieintensiven Industrien“. Wir gehen in einem Buchkapitel darauf ein, welche Verantwortung, Herausforderungen und Lösungsansätze für energieintensive Industrieunternehmen bestehen, um die lokale Akzeptanz von Erneuerbare-Energien-Anlagen voranzubringen.

Auch die SummerSchool Energy der Nachwuchsforschungsgruppe SteuerBoard Energie befasst sich vom 28. August bis zum 1. September 2023 in Lüneburg mit der Umsetzung der Energiewende – etwa mit der Frage, wie Partizipation und Erneuerbare-Energien-Anlagen zusammengedacht werden können. Eine Bewerbung ist bis zum 31. Mai möglich.

Diesen Sonnabend, 29. April, ist Tag der Klimademokratie. Der Aktionstag bietet Ihnen die Gelegenheit, mit Politiker*innen ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen und Ideen zum Klimaschutz einzubringen – ganz einfach per Video. Hier können Sie sich für einen Slot anmelden. Das IÖW gehört zu einem breiten Bündnis, das den Tag der Klimademokratie ausrichtet.

Herzliche Grüße
Ihr Richard Harnisch
Leiter Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation

Aktuelles aus dem IÖW

Studie gestartet: Mehrweg To-go erfolgreich umsetzen

Was macht erfolgreiche Mehrwegsysteme aus und wie profitiert die Umwelt am meisten? Dazu forschen das Institut für Energie- und Umweltforschung und das IÖW im Projekt REPAID. Auch die Anbieter RECUP und Vytal sind an dem Projekt beteiligt, das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert wird.

Seit Jahresbeginn ist Mehrweg für viele To-go-Anbieter Pflicht: Das Verpackungsgesetz schreibt Gastronomien, Caterern und Lieferdiensten vor, immer auch eine Mehrwegvariante etwa für Essensschalen und Becher anzubieten. Das Mehrwegsystem darf nicht teurer sein als die Einwegvariante. „Wir wollen zeigen, wie wir die vorhandenen Mehrweg-Systeme noch deutlich ökologischer ausrichten können“, sagt Dr. Frieder Rubik, Themenkoordinator „Produkte und Konsum“ am IÖW.

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Buchpremiere: Warum sich die Industrie für einen fairen EE-Ausbau einsetzen sollte

Vom Chemiekonzern bis zur Stahl- oder Zementfabrik: Energieintensive Unternehmen stehen vor der Jahrhundertaufgabe, fossile Energieträger durch erneuerbare zu ersetzen. Hierfür muss Deutschland vor allem die Windkraft zügig ausbauen – was nicht alle betroffenen Anwohner*innen befürworten. Das Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien ermutigt Unternehmen im Sammelband „Akzeptanzstrategien in den energieintensiven Industrien“ dazu, den gesellschaftlichen Rückhalt zu stärken. Die IÖW-Autoren Dr. Steven Salecki und Prof. Dr. Bernd Hirschl sowie Roman Weidinger vom Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität zeigen in ihrem Kapitel, was Unternehmen für einen fairen Ausbau erneuerbarer Energien tun können – beim Stromeinkauf oder durch direkte Beteiligung in ihrer Region.

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Termine

29. April 2023: Tag der Klimademokratie

Bürger*innen, Verbände und Organisationen im ganzen Land starten persönliche Klimagespräche mit so vielen Abgeordneten des Bundestags wie noch nie. Online per Video, alle gemeinsam an einem einzigen Tag: dem Tag der Klimademokratie am 29. April 2023.

Wählen gehen oder protestieren – das sind demokratische Rechte. Aber werden die Bürger*innen in der Politik auch gehört? Beim Tag der Klimademokratie geht es darum zu zeigen, dass viele Menschen mehr mitreden wollen. Gemeinsam stellen sie den Bundespolitiker*innen brennenden Klimafragen. 

Datum: 29. April 2023
Ort: deutschlandweit
Veranstalter: Bürgerlobby Klimaschutz e. V., GermanZero e. V., Together for Future e. V. und ein breites Bündnis aus über 100 Organisationen

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4. Mai 2023: Berliner Energietage | Ökologische Wirkungen des digitalisierten Energiesektors

Die Digitalisierung im Energiesektor ist eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende. Mit Hilfe digitaler Technologien sollen über flexibel gesteuerte Speicher, Wärmepumpen und E-Autos oder auch preisdynamische Tarife die Einspeisung erneuerbarer Energien und das Verbrauchsverhalten besser aufeinander abgestimmt werden. Doch die Digitalisierung erfordert große Mengen an Hard- und Softwarekomponenten, die – genau wie der Datentransfer und Betrieb – auch mit negativen Umweltwirkungen verbunden sind.

Die Veranstaltung diskutiert, inwieweit die politischen Erwartungen und die wissenschaftlichen Ergebnisse zur gesamtökologischen Wirkung digitaler Anwendungen übereinstimmen und wo aktuell die größten Regulierungs- und Wissenslücken bestehen.

Datum: 4. Mai 2023, 14:00–15:30 Uhr
Ort: online
Veranstalter: IÖW

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24. Juni 2023: Bundesversammlung des kooperativen Wirtschaftens in Deutschland

In nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen finden sich zivilgesellschaftliche Initiativen, die einen Beitrag für die soziale und wirtschaftliche Versorgung in ihrem unmittelbaren Umfeld, aber auch überregional, leisten. Sozialunternehmen, Genossenschaften, Bürgergesellschaften und Vereine wirtschaften kooperativ und gemeinwohlorientiert in verschiedensten Sektoren wie Energie, Landwirtschaft und Pflege. Ihr Beitrag zur Stabilität und Nachhaltigkeit relevanter Versorgungsbereiche wird auch politisch zunehmend erkannt.

Dennoch sind die Akteure meist vor allem mit der Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen beschäftigt und die Entwicklung eines klaren Selbstverständnisses und einer gemeinsamen Interessensvertretung kommt zu kurz. Dabei gewinnen kooperativ wirtschaftende Akteure viel, wenn sie zusammenarbeiten. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts Teilgabe zeigen sowohl die Chancen von kooperativer Verbundwirtschaft und Dachorganisationen auf als auch gegenwärtige Hindernisse für mehr Kooperation.

Das Teilgabe-Projekt möchte Raum für neue Bündnisse schaffen. Die Bundesversammlung soll deshalb eine intensive und zukunftsorientierte Begegnung von kooperativ wirtschaftenden Menschen und jenen, die sie unterstützen, ermöglichen.

Datum: 24. Juni 2023, 9:30–18:00 Uhr
Ort: Schlosspark 8, 34131 Kassel
Veranstalter: IÖW, Universität zu Köln, Universität Hamburg, innova eG – Engagement für zukunftsfähige Genossenschaften

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28th August–1st September 2023: SummerSchool Energy

Community renewable energy facilities are key to the energy transition. The SummerSchool Energy aims to explore the intersections of financing, participation, and environmental protection within the planning and implementation of community renewable energy projects.

The summer school is part of the IÖW-junior research group SteuerBoard Energie. It provides the space for master's and PhD students to share insights, make new contacts, and gain practical experience. Here you can discuss in a collaborative atmosphere how and why citizens should participate in financing the energy transition and what role environmental protection and international frameworks play in the planning of renewable energy plants.

Date: 28th August–1st September 2023
Place: Lüneburg
Organizer: Leuphana University, in cooperation with IÖW, ECOLOG, Vereinigung für ökologische Wirtschaftsforschung (VÖW)

► More information and registration
► Flyer of the summer school

Das IÖW in den Medien

Berliner Volksentscheid ++ Kosten des Klimawandels ++ Warum Städte seltener Rasen mähen sollten

Nach dem Berliner Klima-Volksentscheid

Wie geht es nach dem Scheitern des Volksentscheids für ein klimaneutrales Berlin bis 2030 weiter? Dieser Frage geht Professor Bernd Hirschl im Interview mit der TAZ nach. Der Forschungsfeldleiter und Themenkoordinator „Klima und Energie“ am IÖW sieht eine Chance darin, nun mehr denn je für Klimaneutralität einzutreten. In Zukunft solle man sich außerdem auf schnelle Investitionen konzentrieren. Denn „Klimaschutz kann sich rechnen und für Wertschöpfung, Beschäftigung und Steuereinnahmen sorgen“, so Hirschl.

TAZ, 31. März 2023 | ► Zum Beitrag

Welche Schäden der Klimawandel noch verursachen wird – und was sie uns kosten

Der Klimawandel könnte bis 2050 in Deutschland bis zu 900 Milliarden Euro Schäden verursachen, etwa durch Infrastrukturschäden und Ernteausfälle. Hinzu kommen immaterielle Folgen wie Todesfälle und zerstörte Existenzgrundlagen. Das ist das Ergebnis einer Studie von IÖW, Prognos und der Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums. Projektleiterin Dr. Alexandra Dehnhardt stellt im Gespräch mit der Deutschen Welle klar: „Investitionen in Klimaanpassung und ambitionierten Klimaschutz lohnen sich. Denn in ,Business as usual‘-Szenarien erwarten uns hohe Kosten durch Klimawandelfolgen.“

Deutsche Welle, 6. April 2023 | ► Zur Sendung

Biodiversität in Städten – Rasenmähen als fatale Tradition

IÖW-Umweltökonom Professor Jesko Hirschfeld betont im Deutschlandfunk den Mehrwert üppiger Parks im urbanen Raum. Nicht nur Lebensqualität und Biodiversität werden durch wildwachsende Biotope gefördert, auch wappnen sie die Region vor klimawandelbedingten Wetterextremen: „Städte tun gut daran, ihre Grünflächen naturnäher zu pflegen. So kommen sie besser mit trockenen Phasen klar, aber auch mit Starkregen. Dies wird mit voranschreitendem Klimawandel immer wichtiger werden.“

Deutschlandfunk, 25. April 2023 | ► Zum Beitrag

Aus dem IÖW

Neuer Wissenschaftlicher Mitarbeiter am IÖW: Patrick Ruppel

Seit März 2023 arbeitet Patrick Ruppel als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am IÖW. Der Psychologe forscht zur Interaktion von Klimawandel und psychischer Gesundheit sowie zu Risikokommunikation und Umweltbewusstsein. Am IÖW wirkt er unter anderem im Projekt Mentale Auswirkungen des Klimawandels mit.

Mehr zu Patrick Ruppel | ► E-Mail an Patrick Ruppel

Neu am IÖW: Susanne Jäger

Seit April 2023 arbeitet Susanne Jäger als Teamassistentin in der Verwaltung am IÖW. Die gelernte Finanzkauffrau arbeitet im Bereich Projekte und Finanzen. Zuvor war sie in der Buchhaltung, mit Schwerpunkt Rechnungswesen, am RKI tätig.

E-Mail an Susanne Jäger
 

Jobs

Join our Team

Alles neu macht der Mai – warum nicht auch ein neuer Job? Für unser Team in Berlin suchen wir Unterstützung und haben derzeit eine Stelle für eine Projektassistenz Nachhaltige Mobilität und Klimaanpassung (m/w/d) ausgeschrieben.
Bewerbungsfrist: 30. April 2023

► www.ioew.de/jobs

Aus dem IÖW-Netzwerk

Kreislaufwirtschaft: Geschäftsmodelle für langlebige Produkte

Die 25 Projekte der Fördermaßnahme „Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft – Innovative Produktkreisläufe“ (ReziProK) des Bundesforschungsministeriums erforschen nicht nur Recycling-Technologien: Sie untersuchen auch geeignete Geschäftsmodelle für langlebige Produkte – etwa Textil-Leasing. Was sich dahinter verbirgt, erklärt IÖW-Wissenschaftlerin Christina Vogel vom Projekt DiTex im neuen Kurzfilm der Fördermaßnahme.

Zum Video

Stellenausschreibung für Koordinator*in im Bereich nachhaltige Digitalisierung bei Bits & Bäume

Das vom IÖW mitgegründete Netzwerk Bits & Bäume sucht in Berlin personelle Verstärkung. Zur Unterstützung, Steuerung und Vernetzung gemeinschaftlicher Aktivitäten für eine nachhaltige Digitalisierung wird derzeit eine Koordinationsstelle aufgebaut.
Bewerbungsfrist: 23. Mai 2023

Zur Stellenausschreibung

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Redaktion: Richard Harnisch, Christoph Bethke, Lara Schultz

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