Liebe Leser*innen,

die meisten Politikansätze zur Entlastung der Umwelt wie etwa der Europäische Green Deal setzen auf ein „grünes Wachstum“. Das Versprechen: Emissionen und Ressourcenverbräuche werden vom Wirtschaftswachstum entkoppelt.

Doch diesem Versprechen trauen nicht alle. Im Gegenteil. Was glauben Sie: Welche Strategie finden Umweltfachleute am geeignetsten, um Umweltprobleme zu lösen? Unsere Kollegin Cathérine Lehmann hat die Mitarbeitenden in Deutschlands zentraler Umweltbehörde, dem Umweltbundesamt, befragt. Fazit: Wachstumskritische Konzepte bekommen dort weit mehr Zuspruch. Die Details stehen in einem frisch veröffentlichten Paper.

Außerdem in diesem Newsletter: Sechs Veranstaltungseinladungen – von der Fachtagung Urbane Wärmewende, über die Konferenz Next Generation CSR-Reporting und das Jugendforum Umwelt „Zukunft? Jugend fragen!“ bis hin zu zwei Tagungen zum Wert von urbanem Grün.

Herzliche Grüße,
Ihr

Richard Harnisch
Leiter Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation

PS: Bleiben Sie über tagesaktuelle Neuigkeiten aus dem IÖW immer auf dem Laufenden: Wir twittern @ioew_de.

Aktuell

Studie: Umweltfachleute unterstützen Umweltpolitik jenseits des Wirtschaftswachstums

Damit die Wirtschaft klimaschonender und nachhaltiger wird, setzen die meisten Politikansätze auf die Strategie eines „grünen Wachstums“. Doch Umweltfachleute stehen diesem Konzept, das auf weiteres Wirtschaftswachstum abzielt, kritisch gegenüber, wie eine neue Studie zeigt. Eine Befragung von Mitarbeitenden des Umweltbundesamtes – Deutschlands zentraler Umweltbehörde – ergab, dass die Expert*innen wachstumskritische Konzepte für zielführender halten. Die Studienautor*innen vom IÖW und der ESCP Business School haben ihre Ergebnisse im Journal of Cleaner Production vorgestellt. Sie sehen die Befunde als Unterstützung für eine Umweltpolitik jenseits des Wachstums.

► Weiterlesen | ► Zum Download der Studie

Nachhaltigkeitsprofile von Unternehmen – endlich vergleichbar?

Seit wenigen Jahren sind große Unternehmen in Europa verpflichtet, darüber zu informieren, wie sie Verantwortung übernehmen, etwa zur Minderung der Klimakrise, zur Einhaltung der Menschenrechte in der Lieferkette oder zur Vermeidung von Bilanz- und Steuerskandalen. Diese sogenannte „CSR-Berichtspflicht“ der Europäischen Union steht derzeit auf dem Prüfstand. In einem Policy Paper im Auftrag des Umweltbundesamtes zeigen Expert*innen des IÖW, sowie von Arqum und dem Fair Finance Institut, wie die Umwelt- und Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen standardisiert und geregelt werden sollte, um aussagekräftige, vergleichbare und hochwertige Informationen sicherzustellen.

► Weiterlesen | ► Zum Policy Paper

Power-to-X: Welche Geschäftsmodelle können am besten zur Transformation der Industrie beitragen?

Von Erdöl und Erdgas werden wir uns in den nächsten Jahren sukzessive verabschieden. Die Klimaschutzziele erfordern es, in allen Sektoren fossilfrei zu werden – Mobilität, Wohnen, Industrie. Doch dies bedeutet nicht, dass wir vollständig auf flüssige oder gasförmige Kraftstoffe verzichten können. In der Energiewende rücken sogenannte Power-to-Gas- (PtG) oder Power-to-Liquid-Verfahren (PtL) in den Fokus, kurz Power-to-X: Mit Einsatz von Strom werden flüssige oder gasförmige Energieträger hergestellt. Im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums hat das Forschungsprojekt ProPower die Umweltauswirkungen verschiedener Verfahren untersucht.

Fazit: Wird erneuerbarer Strom wie Windkraft als Stromquelle eingesetzt, können deutliche Umweltvorteile gegenüber fossilen Referenzprodukten erzielt werden. Doch noch sind die Verfahren nicht wirtschaftlich. Zwei neue Studien geben nun Handlungsempfehlungen, wie Power-to-X dazu beitragen kann, den Transformationsprozess in der deutschen Wirtschaft, insbesondere der Industrie, nachhaltig zu gestalten.

► Weiterlesen
► Zur IÖW-Schriftenreihe "Geschäftsmodelle für Power-to-Gas und Power-to-Liquid"
► Zum IÖW-Diskussionspapier "Umweltauswirkungen von Power-to-Gas und Power-to-Liquid-Technologien"

Diesen Spiegel hält die Pandemie uns vor: Unsere Gesellschaft muss resilienter werden

Das Corona-Virus traf uns unvorbereitet und offenbarte weithin sichtbar die Schwächen unserer Gesellschaft. Auch nach der Pandemie birgt die Zukunft neue Bedrohungen. Um mit unerwarteten Störereignissen besser fertigzuwerden, empfehlen Wissenschaftler*innen des IÖW eine Blickwende: Weg von der Fixierung auf das einzelne auslösende Ereignis hin zu den kritischen Stellen unseres Systems.

„Gerade Leistungen auf die wir unbedingt angewiesen sind, etwa die Versorgung mit medizinischen Produkten oder Energie, müssen resilient gegenüber unerwarteten Ereignissen werden“, fordern die Nachhaltigkeitswissenschaftler*innen um IÖW-Ökonom Ulrich Petschow. „Überraschungen sind nicht mehr die Ausnahme, sondern werden zur Regel.“ Hierauf muss sich unsere Gesellschaft systemisch einstellen, so die Studie „Corona und Nachhaltigkeit“, die mit Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) durchgeführt wurde.

► Weiterlesen | ► Zur Download der Broschüre

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Blog Postwachstum

Blog Postwachstum: Was Ernährung mit Postwachstum zu tun hat

Obwohl Essen eine der grundlegendsten Tätigkeiten der Menschen darstellt, stehen Ernährung und Lebensmittel selten im Fokus der Postwachstumsdebatte. Ausgehend von diesem Befund, zeigen Stefan Wahlen und Bärbel Mahr Ansätze auf, wie den Defiziten des etablierten Ernährungssystems entgegensteuert werden kann.

Lena Schmeiduch stellt Solidarische Landwirtschaften und Ökodörfer als zukunftsorientierte Experimentierräume für alternative Formen des Wirtschaftens vor. Doch zeigt sich bei ihnen auch ein Rückblick zu vergangenen Praktiken nachhaltigen Wirtschaftens? 

Welche Visionen zur Zukunft landwirtschaftlicher Entwicklung des Landes dominieren in Tansania? Und wie hängen diese Vorstellungen mit Wachstumskritik zusammen? Diesen Fragen geht Kerstin Schopp nach.

Andreas Haug, Isabel Borner und ihre Co-Autor*innen reflektieren, wie die Schweizer Raumplanung mit der Klimakrise umgeht.

www.postwachstum.de

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Termine

23. März 2022 | Online-Tagung: Urbane Wärmewende – Wie Städte sich klimaneutral mit Wärme versorgen können

Mit welchen Instrumenten und Tools können Städte eine klimaneutrale Wärmeversorgung erreichen? Das Projekt Urbane Wärmewende hat sich am Beispiel von Berlin mit dieser Frage befasst. Nun präsentieren wir unsere Projektergebnisse zu den Themen Wärmeplanung, Abwasserwärme und energetische Sanierung in sozialen Erhaltungsgebieten. In drei Workshops werden hierzu Best-Practice-Erfahrungen anderer Städte ergänzt. Eine politische Einordnung der zukünftigen Klimaschutzziele und Instrumente gibt Ihnen einen Überblick darüber, wie die Bundesebene die städtische Wärmewende auf kommunaler Ebene rahmt.

Datum: 23. März 2022
Ort: Virtuell
Veranstalter: IÖW, Berliner Wasserbetriebe, Rechtsanwaltskanzlei Becker Büttner Held PartGmbB

► Mehr zum Programm und zur Anmeldung
 

31. März 2022 | Online-Konferenz: Next Generation CSR-Reporting: Sind deutsche Unternehmen gewappnet?

Wie haben Unternehmen auf die gestiegenen Anforderungen an ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung reagiert? Wir haben erneut zahlreiche CSR-Berichte von Großunternehmen und von KMU ausgewertet. Erneut gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) präsentiert das Ranking der Nachhaltigkeitsberichte von IÖW und future zum elften Mal die wichtigsten Ergebnisse, Trends und Schlussfolgerungen. Unter Beteiligung von ausgewählten Expert*innen wollen wir aktuelle Themen wie Corporate Digital Responsibility, Corporate Sustainability Reporting Directive und Wirkungstransparenz in einem interaktiven Online-Format diskutieren.

Datum: 31. März 2022
Ort: Virtuell via Microsoft Teams
Veranstalter: IÖW, future e. V. – verantwortung unternehmen

► Mehr zur Veranstaltung

4. April 2022 | Jugendforum Umwelt „Zukunft? Jugend fragen!“

Im Auftrag des Bundesumweltministeriums (BMUV) und des Umweltbundesamtes (UBA) wurden im Jahr 2021 junge Menschen befragt, wie sie sich für Umwelt und Klima engagieren, wie die Klimakrise sie belastet und was die Umwelt- und Klimabewegung für sie verändert hat. Auf einem Jugendforum stellen wir nun unsere Befragungsergebnisse vor. Bist Du dabei?

Datum: 4. April 2022, 14:00 bis 18:00 Uhr
Ort: Virtuell
Veranstalter: IÖW

► Weiterlesen | ► Zur Vorabregistrierung

28. April 2022 | BMBF-Abschlussveranstaltung: Rebound-Effekte aus sozial-ökologischer Perspektive

Das BMBF lädt am 28. April 2022 zur Abschlusskonferenz Rebound-Effekte verstehen – Verhalten ändern – Ressourcen einsparen der Fördermaßnahme „Rebound-Effekte aus sozial-ökologischer Perspektive“ ein. Ziel der Veranstaltung ist es, das Verständnis von Rebound-Effekten zu vertiefen, um zukünftig das volle Potenzial der Ressourceneffizienz ausschöpfen zu können. Neben Ursachen, Typologien und Größenordnungen sowie Herausforderungen für die Forschung stehen die Konsequenzen für Effizienz- und Suffizienzmaßnahmen im Fokus. Das IÖW präsentiert dort Ergebnisse der Projekte www.macro-rebounds.org und www.ee-rebound.de

Datum: 28. April 2022, 15:00 bis 18:00 Uhr
Ort: Virtuell
Veranstalter: Bundesministerium für Bildung und Forschung

► Mehr zur Veranstaltung | ► Zur Anmeldung

13. Mai 2022 | Fachkonferenz: GartenLeistungen – Der Wert von Parks und Gärten für die Stadt

Gärten und Parks erbringen vielfältige Leistungen für die Stadtbewohner*innen: Sie kühlen das Stadtklima, reinigen die Luft, bieten Lebensräume für Pflanzen und Tiere und Erholungsräume für die Menschen, die in der Stadt leben und arbeiten. Trotzdem stehen Kleingärten, Gemeinschaftsgärten und auch Parks immer wieder unter Verdrängungsdruck. Um den Wert dieser Flächen für eine nachhaltige Stadtentwicklung greifbarer zu machen, hat das Projekt GartenLeistungen unter Federführung des IÖW in Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern aus Wissenschaft, Verwaltung und Praxis diese vielfältigen Wirkungen erfasst und bewertet.

Auf der Fachkonferenz stellen wir vor, wie wir ökologische und kulturelle Leistungen von Parks und Gärten abgebildet und bewertet haben und welche Strategien von den Praxispartnern in Berlin und Stuttgart entwickelt wurden. Wir bieten ein Forum zur Ergebnisdiskussion und zur Vernetzung von Fachleuten und Praxisakteur*innen aus der Park- und Gartenszene.

Datum: 13.+14. März 2022
Ort: Tagungszentrum Gärten der Welt
Veranstalter: IÖW, TU Berlin, HU Berlin, Universität Stuttgart, Terra Urbana Umlandsentwicklung, Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung Stuttgart, Himmelbeet, Inselgrün Stuttgart, Grün Berlin, Anstiftung, Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz

► Mehr über die Veranstaltung | ► Zur Vorabregistrierung

1. Juli 2022 | Fachkonferenz Stadtgrün ist Mehrwert: Ein Tool zur Bewertung von urbanem Grün

Grünflächen, Stadtbäume, begrünte Wege, Dächer und Fassaden prägen das Bild unserer Städte. Sie speichern Regenwasser, kühlen die Umgebung und nehmen Schadstoffe aus der Luft auf. Sie sind Orte für Erholung, Freizeit und soziale Treffpunkte. Und nicht zuletzt bieten sie Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Doch wie lassen sich all diese Leistungen erfassen und in monetäre Werte übersetzen? Auf der Tagung wird das im Projekt erarbeitet Tool zur Bewertung von urbanem Grün vorgestellt und diskutiert.

Datum:  1. Juli 2022
Ort:  Neues Rathaus Leipzig
Veranstalter: IÖW, Stadt Leipzig Amt für Stadtgrün und Gewässer, HU Berlin, Stadt Karlsruhe Gartenbauamt, Bezirksamt Neukölln von Berlin Straßen- und Grünflächenamt

► Mehr über die Veranstaltung | ► Zur Vorabregistrierung

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Aus dem IÖW

Neu am IÖW: Julia Fülling

Julia Fülling ist seit Februar 2022 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsfeld „Unternehmensführung und Konsum“ am IÖW. Ihr Masterstudium in Geographischer Entwicklungsforschung absolvierte sie an der Freien Universität Berlin. Am IÖW beschäftigt sie sich mit Energiesuffizienz und sozialen Innovationen. Zuvor war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Geographischen Institut der Humboldt-Universität zu Berlin im DFG-Sonderforschungsbereich „Re-Figuration von Räumen“.

► Mehr zu Julia Fülling | ► E-Mail an Julia Fülling

Neu am IÖW: Dr. Daniel Johnson

Dr. Daniel Johnson ist seit Februar 2022 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsfeld „Umweltökonomie und Umweltpolitik“ am IÖW. Der promovierte Betriebswirt war zuvor als Consultant bei der Weltbank tätig und arbeitet am IÖW nun unter anderem an nachhaltigen Managementkonzepten für Böden. Seine Schwerpunkte sind Discrete Choice Experimente, Kosten-Nutzen-Analysen, Ökosystemleistungen und Ökonomische Bewertung.

► Mehr zu Dr. Daniel Johnson | ► E-Mail an Dr. Daniel Johnson

Join our Team: Wir suchen kluge Köpfe...

In Berlin suchen wir für das Forschungsfeld Nachhaltige Energie­wirtschaft und Klimaschutz ab dem 1. Mai 2022 zwei wissenschaftliche Mitarbeiter*innen (m/w/d) mit den Schwerpunkten

  • Ökonomische Effekte und Strategien der Dekarbonisierung
  • Ökonomie und Technologien der Wärmewende
    Bewerbungsfrist: 20. März 2022
     

Zudem bieten wir in Berlin bieten zum 1. August 2022 zwei Ausbildungsplätze für eine*n Kaufmann/-frau für Büromanagement (m/w/d) mit den Wahlqualifikationen

  • "Assistenz und Sekretariat" und "Personalwirtschaft"
  • "Assistenz und Sekretariat" und entweder "kaufmännische Steuerung und Kontrolle" oder "kaufmännische Abläufe in kleinen und mittleren Unternehmen"
    Bewerbungsfrist: 15. März 2021

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Aus dem IÖW-Netzwerk

Jugend-Foto-Challenge: „Aus der Perspektive eines Mikroplastikpartikels“

Plastik begegnet uns im Alltag überall. Ob die Plastikverpackung im Supermarkt oder weggeworfene Einwegmasken im Park – oft fällt uns der Einsatz von Plastik sofort auf. In unserer Umwelt landen aber auch kleinste Plastik-Partikel, die mit dem bloßen Auge oft gar nicht genau zu erkennen sind. Mit dem Jugend-Fotowettbewerb „Aus der Perspektive eines Mikroplastikpartikels“ für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren soll die Welt des Mikroplastiks nun genauer beleuchtet werden. Wie und wo entsteht Mikroplastik? Wo landet es in unserer Umwelt und welche Auswirkungen hat es dort?

Der Wettbewerb findet im Rahmen des BMBF-Forschungsschwerpunkts „Plastik in der Umwelt“ statt, an dem sich das IÖW mit dem Projekt Innoredux beteiligt. Beiträge können noch bis 7. März 2022 eingereicht werden.

► Alle Infos zum Wettbewerb

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Redaktion: Richard Harnisch, Leo Deibele, Zoe Rose

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