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Agrofuels und Energiewende: IÖW präsentiert Energieforschung im MOOC „Climate Change“

Der MOOC ist für alle Interessent/innen mit Computer und Internetanschluss frei zugänglich (Foto: Rainer Sturm/pixelio.de).

In zwei Lectures des Massive Open Online Course (MOOC) „Climate Change: A Question of Justice?“ stellt das IÖW Ergebnisse seiner Forschung über die Transformation des Energiesystems vor. IÖW-Fellow Thomas Vogelpohl präsentiert in der Unit „North-South Relation and Eco-Colonialism“, die ab dem 26. Oktober 2015 ausgestrahlt wird, eine Fallstudie über Agrofuels und Land-Grabbing. Er stellt die Frage, inwiefern Biokraftstoffe, die bis vor einigen Jahren noch als Lösungsoption für viele Probleme der Energie-, Agrar- und Umweltpolitik gesehen wurden, tatsächlich zur Lösung dieser Probleme beitragen oder ob sie nicht stattdessen bestehende Probleme noch verschlimmern.

Er geht dabei auf Themen wie Land Grabbing, „Tank versus Teller“, Klimabilanzen und indirekte Landnutzungsänderungen (ILUC) ein und kommt zu dem Schluss, dass Biokraftstoffe in begrenztem Umfang zwar durchaus zur Lösung sozial-ökologischer Probleme beitragen können. In der Art und Weise, wie sie derzeit gefördert, produziert und konsumiert werden, gießen sie jedoch eher Öl in die entsprechenden Feuer, anstatt diese zu löschen, so Vogelpohl.

Paradigmenwechsel in der Förderung von erneuerbarem Strom in Deutschland?

In einem zweiten Beitrag in der Unit „Solutions: Unburnable Carbon and Renewable Energies“, die ab dem 9. November 2015 zu sehen sein wird, behandelt er die Lessons Learnt der deutschen Energiewende im Strombereich. Im Zentrum dieser Mini-Lecture steht die Vorstellung des deutschen Systems der Einspeisevergütungen für erneuerbaren Strom sowie dessen Erfolgsgeschichte in den letzten 25 Jahren. Vogelpohl thematisiert jedoch auch die Kritik an diesem System sowie die jüngsten Reformen der EEG-Novelle 2014 und die für die Zukunft geplanten Veränderungen. Diese stellen einen Paradigmenwechsel in der Förderung erneuerbaren Stroms in Deutschland dar, so Vogelpohl, und gefährden seine bisherigen Erfolgsfaktoren. Neben dem technischen, ökonomischen und administrativen Set-Up kommt es daher für den Erfolg eines solchen Einspeisevergütungssystems wesentlich darauf an, in politischen Machtkämpfen und Interessenkonflikten zu bestehen, so das Fazit.

Diese beiden Mini-Lectures sind Teil des MOOC „Climate Change: A Question of Justice?“, in dem ausgewählte internationale Expertinnen und Experten zu den wichtigsten Themen der internationalen Klimaverhandlungen und der zentralen Frage der Klimagerechtigkeit referieren. Der MOOC wird vom Interdisziplinären Fernstudium Umweltwissenschaften der Fernuni Hagen in Kooperation mit der Lund University angeboten. Er findet im Zeitraum vom 28. September bis 23. November 2015 statt und ist frei zugänglich. Wöchentlich werden dabei vier kurze Lectures freigeschaltet und es kann in Online-Foren darüber diskutiert werden. Ihr neu erworbenes Wissen können die Teilnehmenden in einem Quiz testen und ein Teilnahmezertifikat erwerben.

Neugierig?

https://mooc.umweltwissenschaften.de/

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