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Bahninfrastruktur: Klimaanpassung mit Schwierigkeiten

Klimaanpassung: Im Bahnsektor Verantwortung unklar (Foto: Jan-Mallander/Pixabay)

Der im Journal Climatic Change erschienene Artikel „Competing priorities: how actors and institutions influence adaptation of the German railway system“ zeigt anhand einer Fallstudie, dass im deutschen Bahnsektor die Zuständigkeiten für die Anpassung an den Klimawandel nicht klar geregelt sind. Die Studie wurde im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten IÖW-Projekts <link projekt chamaeleon>„Chamäleon – Adaptation an den Klimawandel in Unternehmen der öffentlichen Versorgung“ veröffentlicht.

Die Autorinnen der Studie zeigen, dass im deutschen Schienennetz in Bezug auf Klimaanpassung im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern (Wasserstraße, Straße) und im Vergleich zu Eisenbahnen in anderen Ländern (z. B. Österreich, Schweiz, Großbritannien) weniger Anpassung an den Klimawandel vorgenommen werden. Dies hängt unter anderem mit politischen Prioritätensetzungen für die unterschiedlichen Verkehrsträger zusammen. Die Fallstudie von Maja Rotter, Anna Pechan, Rebecca Strecker und IÖW-Wissenschaftlerin Esther Hoffmann stellt außerdem dar, dass sich Klimaanpassungen im Bahnsektor aufgrund der vielfältigen Akteursstruktur aus Unternehmen, Ministerium und nachgeordneten Behörden mit unterschiedlichen Zuständigkeiten schwierig gestalten.

In Bezug auf Klimaanpassungsstrategien und -maßnahmen besteht ein Verantwortungsvakuum, da nicht klar geregelt ist, wer dafür zuständig ist. Das führt zum einen dazu, dass die verschiedenen Akteure (Deutsche Bahn, Verkehrsministerium, Eisenbahnbundesamt) jeweils andere in der Verantwortung für die Klimaanpassung sehen; zum anderen dazu, dass einzelne Akteure, sofern sie für das Thema Klimaanpassung sensibilisiert und motiviert sind, Handlungsspielräume in bestehenden Regelungen nutzen können – zum  Beispiel durch Ergänzungen der Umweltverträglichkeitsprüfung. Deutlich wird zudem, dass die Veränderung von technischen Normen und ökonomischen Anreizen ein wichtiger Hebel für Klimaanpassung von Infrastrukturen der öffentlichen Versorgung ist. Die Fallstudie basiert auf Dokumentenanalysen sowie auf Interviews mit Vertreter/innen der Deutschen Bahn, des Verkehrsministeriums und des Eisenbahnbundesamtes.

Der Artikel ist online abrufbar.

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Rotter, Maja; Hoffmann, Esther; Pechan, Anna; Stecker, Rebecca (2016): Competing prioritieshow actors and institutions influence adaptation of the German railway system, in: Climatic Change DOI 10.1007/s10584-016-1702-5

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