Das Bundeskabinett hat am 11. Dezember 2024 die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel 2024 verabschiedet. Übergreifendes Ziel ist es, Gesellschaft und Wirtschaft, Natur und Infrastruktur in Deutschland klimafest zu gestalten. Die Strategie benennt dafür 33 Ziele und über 180 Maßnahmen für die Vorsorge vor Extremereignissen wie Hitze, Dürre, Starkregen und Hochwasser, die im Zuge des Klimawandels voraussichtlich häufiger und extremer werden. Mit der Vorlage der Strategie setzt die Bundesregierung eine zentrale Vorgabe aus dem Bundesklimaanpassungsgesetz von 2023 um. Dr. Esther Hoffmann und Johannes Rupp vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) haben die Strategieentwicklung mit dem Beteiligungsprozess von Bürger*innen und Stakeholdern begleitet und die Empfehlungen aus Bürger- und Stakeholderdialogen sowie Onlinebeteiligung ausgewertet und in einem Bericht zusammengefasst.
Auch die im Oktober 2024 zum Strategieentwurf durchgeführte Onlinekonsultation von Bundesländern und Verbänden wurde von den IÖW-Wissenschaftler*innen ausgewertet. Dieser Schritt ist noch nicht im Bericht enthalten. Eine im Frühjahr 2025 geplante Veröffentlichung wird aufzeigen, wie die Beteiligungsergebnisse in die Strategie eingeflossen sind.
Klimaanpassung im Dialog
Die Strategie wurde in einem breit angelegten Kooperations- und Beteiligungsprozess entwickelt. Vertreter*innen von Bundesländern, Verbänden einschließlich kommunaler Spitzenverbände und der Wissenschaft wurden umfassend beteiligt. Flankierend haben Bürger*innen in fünf unterschiedlich vom Klimawandel betroffenen Regionen Deutschlands Ideen und Empfehlungen erarbeitet, wie sich die Zukunft im Klimawandel lebenswert gestalten lässt.
„An der Entwicklung der Strategie haben sich fast alle Bundesländer, etwa 140 weitere Stakeholder aus Verbänden und Wissenschaft sowie gut 2.300 Bürger*innen in unterschiedlichen Formaten beteiligt“, fasst Dr. Esther Hoffmann zusammen und betont: „Die Beiträge der Stakeholder und Bürger*innen zeigten insgesamt viel Unterstützung für die vorsorgende Klimaanpassungsstrategie. Dabei wurden vielfältige Änderungs- und Ergänzungsvorschläge zu den Zielen und Maßnahmen eingebracht, die zum Teil in der Weiterentwicklung der Strategie aufgegriffen wurden – zum Beispiel, indem der Zeitraum für die Erreichung einzelner Ziele verkürzt wurde.“ Johannes Rupp ergänzt: „Durch die messbaren Ziele ist die Strategie eine deutliche Verbesserung gegenüber der bisherigen Anpassungsstrategie. Die Empfehlungen der Bürger*innen haben dabei maßgeblich zur Vision für ein klimaresilientes Deutschland beigetragen, die Teil der Strategie ist.“
Ziele der Klimaanpassung in Deutschland
Mit dem ersten bundesweiten Klimaanpassungsgesetz hat sich die Bundesregierung im Jahr 2023 selbst verpflichtet, eine vorsorgende Klimaanpassungsstrategie mit messbaren Zielen vorzulegen. Die Strategie wird alle vier Jahre aktualisiert und fortlaufend umgesetzt. Künftig lassen sich mit konkreten, messbaren Zielen Maßnahmen und Instrumente zielgenauer ausrichten. Klimaanpassungspolitik wird auf diese Weise wirkungsvoller. Die Ziele adressieren prioritäre Bereiche der Klimaanpassung, zu denen der Bund innerhalb seiner föderalen Zuständigkeiten beitragen kann. Sie konzentrieren sich vorrangig auf die in der Klimawirkungs- und Risikoanalyse 2021 abgeleiteten Klimawirkungen mit besonders dringenden Handlungserfordernissen. Die meisten Ziele sollen im Jahr 2030 erreicht werden, einige bis 2050.
Die Deutsche Anpassungsstrategie ist ein Gemeinschaftsprojekt aller Ressorts der Bundesregierung unter Federführung des Bundesumweltministeriums und wurde mit Unterstützung des Umweltbundesamts erarbeitet. Die Strategie folgt dem Ressortprinzip. Alle beteiligten Ministerien haben Ziele für ihren Zuständigkeitsbereich beigetragen und sind in Zukunft für deren Umsetzung, Finanzierung und Erfolgskontrolle verantwortlich.
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