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Eigenheimbesitzer/innen für energetische Sanierung motivieren – Fachtagung diskutiert Erfolgsfaktoren

Projektleiterin Dr. Julika Weiß präsentierte Sanierungsstrategien und -szenarien

Wie können private Eigentümer/innen kleinerer Wohngebäude motiviert werden, ihre Gebäude nachhaltig energetisch zu sanieren? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Fachkonferenz „Regionale Strategien für die energetische Sanierung kleinerer Wohngebäude“ des Projekts Gebäude-Energiewende am 14. Oktober 2016 in Berlin.
An der Tagung nahmen Vertreter/innen von Klimaschutzagenturen, Verbraucherzentralen, Kommunen und Regionen, Umweltverbänden, Ministerien, Forschungseinrichtungen sowie Energieberater/innen und Architekt/innen teil.

Drei Erfolgsfaktoren für energetische Sanierung durch Privateigentümer

Basierend auf den Projektergebnissen und weiteren Vorträgen diskutierten die Teilnehmenden unter anderem, welche Faktoren dafür entscheidend sind, ob regionale Kampagnen und Informations- und Beratungsangebote erfolgreich sind. Zwei Workshops mit den Titeln „Jenseits von Wirtschaftlichkeit – neue Argumente für die Gebäudesanierung“ und „Handlungsspielräume und Ansätze zur Umsetzung der Gebäude-Energiewende in Regionen und Kommunen“ befassten sich mit der Frage der Ansprache der Gebäudeeigentümer/innen vor Ort. Es wurden insbesondere drei Faktoren als Erfolgsvoraussetzung ausgemacht: Es brauche erstens engagierte „Kümmerer“ in den Regionen, die langfristige Netzwerke aufbauen und diese aktiv bespielen. Zweitens bedarf es einer sichtbaren Unterstützung politischer Akteure auf allen Ebenen und drittens sei der Faktor „Mund-zu-Mund-Propaganda“ bei der Zielgruppe der Privateigentümer/innen nicht zu unterschätzen.  

Im Workshop „Sanierungsstrategien für private Hauseigentümer/innen – von der Theorie zur Umsetzung in die Praxis“ wurde insbesondere thematisiert, welche Modernisierungsmaßnahmen je nach Ausgangslage des Gebäudes und der Ziele der Eigentümer/innen besonders empfehlenswert sind. Die Diskussionen zeigten, dass es eine große Vielfalt an Möglichkeiten gibt. Da häufig schrittweise saniert wird, ist eine gute Abstimmung der jeweiligen Einzelmaßnahmen wichtig, damit ein abgestimmtes Maßnahmenpaket entsteht. Hierfür ist eine individuelle Beratung der Eigentümer/innen notwendig, die auch deren Bedürfnisse berücksichtigt.

Regionale Sanierungsszenarien bis 2050

Das Projektteam stellte auf der Konferenz weiterhin regionale Sanierungsszenarien bis zum Jahr 2050 vor, die im Projekt Gebäude-Energiewende für die die Stadt Potsdam und den Landkreis Potsdam-Mittelmark sowie die Planungsregion Lausitz-Spreewald entwickelt wurden. Diese Szenarien zeigen auf, unter welchen Voraussetzungen das Ziel eines „klimaneutralen Gebäudebestandes bis zum Jahr 2050“ eingehalten werden kann. Die Ergebnisse zeigen, dass dazu eine umfassende energetische Sanierung fast aller untersuchten Gebäude sowie insbesondere ein weitgehender Umstieg auf erneuerbare Energieträger notwendig sind. Insbesondere in der Region Lausitz-Spreewald stellen – neben weiteren Hemmnissen - die geringen finanziellen Möglichkeiten eines Teils der Eigentümer/innen eine Barriere für die Umsetzung umfassender energetischer Sanierungen dar.

Niederschwellige Erstberatung: Onlinetool „Sanierungs-Check“

Abschließend wurde das Onlinetool „Sanierungs-Check“ vorgestellt, das demnächst auf www.co2online.de verfügbar sein wird und Eigentümer/innen die Möglichkeit bietet, sich einen schnellen Überblick über unterschiedliche Sanierungsoptionen an ihrem Gebäude zu verschaffen. Die Teilnehmer/innen begrüßten das Onlinetool, da es privaten Haushalten niedrigschwellig aufzeigt, welche Möglichkeiten zur energetischen Sanierung ihres Gebäudes bestehen und welche ökologischen sowie ökonomischen Wirkungen diese haben. Bevor es zu einer Umsetzung von Maßnahmen kommt, sollte jedoch immer eine Beratung in Anspruch genommen werden, die die spezifischen Eigenschaften des Gebäudes mit einbezieht.

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