Menü image/svg+xml

Energiewende krisensicher gestalten – neue Ausgabe »Ökologisches Wirtschaften«

Auch in Deutschland hat der Ukraine-Krieg eine Energiekrise ausgelöst und für Abhängigkeiten sensibilisiert. Die Energiewende muss heute erhöhten Anforderungen an Sicherheit und Resilienz gerecht werden: Eine umweltverträgliche Energieerzeugung und krisensichere Versorgung – dieses Spannungsfeld beleuchtet die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift »Ökologisches Wirtschaften«: Denn auch erneuerbare Energien könnten etwa von Lieferengpässen und Cyberangriffen betroffen sein, so Astrid Aretz, Bernd Hirschl und Jan Kegel in der Einleitung.

Resiliente Infrastrukturen für Strom- und Wärmeversorgung

Das Stromsystem ist noch nicht auf hundert Prozent erneuerbare Energien ausgelegt. Bernd Hirschl, Astrid Aretz, Jan Kegel und Elmar Zozmann schlagen ein „regionales Marktdesign für eine zuverlässige Stromversorgung“ vor: Dank der dezentralen Stromproduktion von erneuerbaren Energien können bei Anschlägen oder großen Störungen unbetroffene regionale Teilsysteme weiterlaufen und Dominoeffekte vermieden werden.

Auch die Wärmeversorgung sollte sich lokaler aufstellen: Noch immer hängt der Wärmesektor stark von Erdgasimporten ab, wie der Artikel „Resiliente und klimaneutrale Wärmeversorgung“ kritisiert. Darin zeigen Julika Weiß, Elisa Dunkelberg und Janis Bergmann, dass eine größere Vielfalt der Energieträger und Technologien sowie lokale Wärmequellen die Resilienz stärken.

Nachhol­bedarf gibt es zudem in der IT-Infrastruktur der Energiewende: „Wie Cybersicherheit in der Energieversorgung gelingen kann“, diskutieren Martin Serror und Peter Martini. Sie zeigen, welche Auswirkungen Cyber­angriffe auf die Energieversorgung haben können: In der Ukraine etwa verursachte eine solche Attacke 2015 massive Stromausfälle.

Europäische Produktion statt langer Lieferketten?

„Wie die Energiewende trotz des steigenden Rohstoffbedarfes gelingen kann“, besprechen Franziska Maisel, Michael Haendel, Leon Rostek und Luis Tercero Espinzoa in ihrem Artikel. Dabei ge­hen sie der Frage nach, welche Engpässe zukünftig entstehen können und wie diesen begegnet werden kann.

Auch bei der Produktion der Technologien selbst bestehen Abhängigkeiten. In der Photovol­taik-Industrie kontrolliert China die weltweite Lieferkette, was potenziell zu Produktions- und Liefer­schwierigkeiten führen kann. Als Lösungsvorschlag diskutieren Nadine Bethge und David Fritsch, wie eine „nachhaltige Renaissance der europäischen Photovoltaik-Industrie“ umsetzbar ist.

Große Hoffnungen für ein stabiles, nachhaltiges Energiesystem werden mit grünem Wasserstoff verbunden – berechtigterweise? Im Beitrag „Wasserstoff in der Energieversorgung und mögliche Importabhängigkeiten“ loten Frank Merten und Alexander Scholz Möglichkeiten und Grenzen aus. Sie diskutieren, wie neuen Importabhängigkeiten vorzubeugen ist.

Außerdem in diesem Heft

Die Sicherheit der Energieversorgung ist gerade in der Grundstoffindustrie, wie etwa der Stahlproduktion, von besonderer Bedeutung. Kathy Reimann unterstreicht in ihrem Beitrag die Bedeutung von Klimaschutzverträgen für eine klimaneutrale Industrie.

Auch die Finanzbranche ist von den Folgen des Klimawandels betroffen. Welche Auswirkungen Extremwetterereignisse für Banken haben können, zeigen Patrick Schöpflin, Esther Hoffmann und Pascal Weber in ihrem Beitrag „Ansätze zur Analyse von physischen Klimarisiken“.

Rudi Kurz bespricht in seinem Beitrag „Lücken in der deutschen Klimapolitik“ eine Stellungnahme der Wissenschaftsplattform Klimaschutz. Welche Schwachstellen weist das Klimaschutzgesetzt auf? Die Analyse legt gravierende Defizite offen.

Zur Online-Ausgabe von Ökologisches Wirtschaften 2/2023

 

Leseprobe:


+++++

Neu im freien Online-Zugang: Ausgabe 2/2022: Wachstum und Postwachstum

Grenzen des Wachstums – der Bericht stellte 1972 einen Meilenstein für die Umwelt- und Nachhaltigkeitsdebatte dar und löste Kontroversen aus: Wie wir wirtschaften, kann zu einem systemischen Kollaps führen. Nun, über 50 Jahre später, sind viele Fragen weiterhin unbeantwortet und im Angesicht weltpolitischer Krisen ist die Diskussion um Wachstum und Postwachstum aktueller denn je. In der Zeitschrift „Ökologisches Wirtschaften“ diskutieren die Autor*innen, wie Postwachstum in Zukunft neu gedacht und gelebt werden kann.

Zum Inhaltsverzeichnis von Ökologisches Wirtschaften 2/2022

Hauptnavigation

Servicenavigation