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Ernährungswirtschaft in Bremen spürt globale Klimafolgen bei Importen von Fisch, Kaffee, Obst und Gemüse

Die Ernährungswirtschaft in Bremen und Bremerhaven ist stark geprägt durch internationale Handelsbeziehungen. Das macht sie anfällig gegenüber globalen Klimawandelfolgen. Im Projekt BREsilient untersucht das IÖW, inwiefern Fischwirtschaft, Kaffeewirtschaft sowie Obst- und Gemüsewirtschaft von Klimaänderungen in den Erzeugerländern betroffen sind. Fazit: In allen Bereichen spüren Bremer Unternehmen Auswirkungen, etwa auf Qualität und Quantität der Produkte. Drei Factsheets zeigen Wirkungsketten auf, betrachten die Hauptimportländer und nehmen eine Gesamteinschätzung der Vulnerabilität vor.

Ernährungswirtschaft: Hohe wirtschaftliche Bedeutung für Bremen

Fisch, Kaffee, Obst und Gemüse werden in großen Mengen nach Bremen importiert. Teilweise kommen die Waren aus Ländern, die stark von Klimawandelfolgen betroffen sind. Für Bremen sind sie von hoher wirtschaftlicher Bedeutung: Industrie, Importeure und Händler, aber auch Lebensmittelhandel und Gastronomie sind abhängig von den Importen.

Klimafolgen in allen Warengruppen deutlich spürbar

Die Fischwirtschaft leidet etwa unter steigenden Wassertemperaturen, sinkendem Sauerstoffgehalt des Wassers und Ozeanversauerung. Dies führt zur Verschiebung von Fanggebieten und Lieferverzögerungen. Hitzeperioden stellen neue Herausforderungen an die Kühlung. Die Vulnerabilität ist insgesamt mittel bis hoch – Fanggebiete werden sich verschieben und Unternehmen müssen – je nach Fischsorte – nach neuen Beschaffungswegen suchen.

In der Kaffeewirtschaft kann der Klimawandel durch höhere Temperaturen und Änderung von Niederschlagsmengen und -verteilungen zu Ernteausfällen sowie erhöhtem Arbeitsaufwand und Kostensteigerungen, Qualitätseinbußen und Lieferverzögerungen führen. Diese Folgen machen sich schon jetzt bemerkbar. Die Vulnerabilität ist insgesamt hoch - langfristig können sich die für den Kaffeeanbau geeigneten Flächen deutlich verringern.

Temperaturanstieg und veränderte Niederschlagsmengen betreffen auch Obst- und Gemüsewirtschaft: Quantität und Qualität der Agrarprodukte verändern sich. Bei kompletten Ernteausfällen kann es zu kritischen Preissteigerungen und Lieferengpässen kommen. Die Vulnerabilität ist insgesamt gering bis mittel, aber sehr spezifisch je nach Produktgruppen und Anbaugebieten. Insgesamt gibt es hier deutlich mehr Ausweichmöglichkeiten als in den beiden anderen Warengruppen.

Ernährungswirtschaft auch von Klimafolgen auf maritime Wirtschaft und Logistik betroffen

Darüber hinaus ist die Ernährungswirtschaft auch durch Klimafolgen auf die maritime Wirtschaft und Logistik betroffen. Die Häfen stellen eine kritische Infrastruktur zur Versorgung von Wirtschaft und Bevölkerung dar. Extremwetterereignisse können schwerwiegende Folgen haben, etwa die Sperrung von Bahnstrecken, Einschränkungen der Binnenschifffahrt oder eine Unterbrechung des Umschlags bei Sturm. Für die Branche maritime Wirtschaft und Logistik ist ein weiteres Factsheet auf der Projektwebseite verfügbar, das Forscher des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik erarbeitet haben.

Zum Download der Factsheets

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Über das Projekt „BREsilient – Klimaresiliente Zukunftsstadt Bremen“

Das Projekt „BREsilient – Klimaresiliente Zukunftsstadt Bremen“ verfolgt das Ziel, Bremen zu einer klimaresilienten Zukunftsstadt zu entwickeln und baut auf der bestehenden Anpassungsstrategie sowie den Ergebnissen abgeschlossener Forschungsprojekte in der Region auf. Die Factsheets fassen wichtige Erkenntnisse aus Workshops und wissenschaftlichen Studien im Projekt zusammen. Im weiteren Projektverlauf werden aufbauend auf den Erkenntnissen Anpassungsmaßnahmen entwickelt. BREsilient wird von der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau geleitet und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Das IÖW führt ökonomisch-ökologische Bewertungen von Anpassungsmaßnahmen sowie regionalwirtschaftliche Analysen durch und untersucht im Projekt die Betroffenheit der Bremer Ernährungswirtschaft durch internationale Klimafolgen.

Mehr Informationen über das Projekt: www.bresilient.de

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