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IÖW-Studie: Mieterstromgesetz verschenkt Potenzial

Erschließbares Potenzial für Solarstrom: Dächer von Mietwohngebäuden (Foto: pixabay)

Das Mieterstromgesetz bleibt deutlich hinter dem Machbaren zurück. In einer aktuellen Studie im Auftrag der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen zeigt das IÖW, dass erheblich mehr Mieterstrom erschlossen werden könnte und entsprechend mehr Mieterinnen und Mieter von preiswertem Ökostrom profitieren könnten.

Die Studienautor/innen Dr. Astrid Aretz und Jan Knoefel berechneten, dass über eine halbe Million zusätzliche Gebäude bei verbesserten Rahmenbedingungen für Mieterstrom in Frage kämen. Das Bundeswirtschaftsministerium geht in einer Studie lediglich von 300.000 Gebäuden für Mieterstrom aus.

Bessere Rahmenbedingungen für mehr Mieterstrom möglich

Durch eine Verbesserung der Rahmenbedingungen, etwa über die Entbindung von der Lieferantenpflicht bei Mieterstromanlagen mit einer Leistung von bis zu 10 kWp, eine anfängliche Förderung bei der Installation von Zähler- und Abrechnungssystemen oder die Bereitstellung von Informationen und Beratung für Eigentümergemeinschaften, könnte der organisatorische Aufwand erheblich verringert und Hemmnisse beseitigt werden.

 „Die Schlechterstellung von Mieterstrom bei der Entlastung der EEG-Umlage gegenüber dem Eigenverbrauch führt nicht zu den notwendigen ökonomischen Anreizen“, sagte IÖW-Energieexpertin Dr. Astrid Aretz. „Auch kann die Lieferantenpflicht bei kleineren Anlagen zu einem großen Organisationsaufwand führen, der die Nutzung von Solarstrom hemmen kann. Zudem können mögliche steuerliche Nachteile bei nicht gewerbesteuerpflichtigen Betreibern zu einer geringeren Umsetzung von Mieterstromprojekten führen.“

Großes Potenzial bei kleineren Gebäuden mit drei bis sechs Wohnungen

Das zusätzliche Potenzial ist insbesondere auf die Erschließung von Gebäuden mit drei bis sechs Wohnungen für Mieterstromanlagen zurück zu führen. In dieser Gebäudeklasse erhöht sich das Potenzial um 499.000 Gebäude, mit einer installierten Leistung von 5.000 MWp und einer Stromerzeugung in Höhe von 4,7 Mio. MWh. Insgesamt könnten unter diesen Bedingungen die Bewohner von bis zu fünf Millionen Mietwohnungen von Mieterstrom profitieren.

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Download PDF (0,5 MB):

Astrid Aretz, Jan Knoefel (2017): Mieterstrom – Hindernisse und Potenziale. Kurzstudie für die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Berlin

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