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Klimawandel: Bremen macht sich bereit für die Zukunft

Begrünte Firmengelände schützen bei Hitze und Starkregen (Bildquelle: Sven Schulz/www.biodiversity-premises.eu)

Langanhaltende Trocken- und Hitzeperioden, Überschwemmungen durch Starkregen und Sturmfluten und daraus resultierende Schäden: Die Folgen des Klimawandels betreffen Bremen schon heute. Das Verbundprojekt „Klimaresiliente Zukunftsstadt Bremen“ (BREsilient) untersuchte mit Beteiligung des IÖW, wie geeignete Anpassungsmaßnahmen in Zukunft aussehen können. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung wurden in vier Modellbereichen Vorschläge für Maßnahmen entwickelt, um Bremen besser auf den Klimawandel vorzubereiten. Hierzu zählen zum Beispiel das Pflanzen zusätzlicher Straßenbäume, die Dach- und Freiflächenbegrünung, eine Hochwasserpatenschaft oder Peer Learning zwischen Unternehmen.

Im Projekt wurden die Starkregenvorsorge für das Gebiet der Blumenthaler Aue, die Hochwasserrisikovorsorge für die Pauliner Marsch, die Klimafolgen für Unternehmen der maritimen Logistik und Ernährungswirtschaft sowie eine ökonomische Bewertung von Anpassungsmaßnahmen in den Blick genommen. In einer Online-Konferenz am 9. März 2021 zogen die Beteiligten nun Bilanz. Die Bremer Bürgermeisterin und Klimaschutzsenatorin Dr. Maike Schaefer betonte, dass das Land Bremen mit seiner Klimaanpassungsstrategie bereits auf einem guten Weg der Klimavorsorge ist: „Das Projekt BREsilient knüpft an die Klimaanpassungsstrategie an. Das besondere Augenmerk liegt dabei auf dem Austausch und der Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Denn die Anpassung an die Folgen des Klimawandels ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die wir nur gemeinsam bewältigen können und die auf die Akzeptanz und Unterstützung der Menschen vor Ort angewiesen ist. Daher setzen wir auf lebensnahe und passgenaue Maßnahmen, die mit den Beteiligten gemeinsam entwickelt werden.“ 

Unternehmen haben vielfältige Möglichkeiten, sich an den Klimawandel anzupassen 

Das Teilprojekt des IÖW zeigte, dass Ernährungsunternehmen in der Region Bremen über Lieferketten auch durch internationale Klimawandelfolgen betroffen sind. Zudem entwickelten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemeinsam mit Unternehmen Ansätze für Anpassungsmaßnahmen. So können Unternehmen beispielsweise ihr Produktportfolio diversifizieren, ihre Lagerkapazitäten erweitern oder intensiver mit Lieferanten zusammenarbeiten. Dr. Esther Hoffmann, Wissenschaftlerin am IÖW, erläutert: „Bislang ergreifen Unternehmen kurzfristige Maßnahmen, um nach Einschränkungen durch Extremwetterereignisse wieder handlungsfähig zu sein. Eine strategische Auseinandersetzung mit langfristigen Klimawandelfolgen und eine systematische Maßnahmenentwicklung für Beschaffung und Produktion stehen noch am Anfang.“  

Grüne Klimaanpassungsmaßnahmen lohnen sich

Im Rahmen des Projekts führte das IÖW darüber hinaus in Kooperation mit Bremer Verwaltungs- und Praxisakteuren eine beteiligungsorientierte Kosten-Nutzen-Analyse für ausgewählte Anpassungsmaßnahmen durch, welche den erheblichen gesellschaftlichen Nutzen z. B. der Neupflanzung zusätzlicher Straßenbäume oder einer Ausdehnung von Dach- und Freiflächenbegrünung in Bremen aufzeigen. Dr. Alexandra Dehnhardt, Wissenschaftlerin am IÖW, betont: „Die Umsetzung von grünen Klimaanpassungsmaßnahmen ist für Bremen ökonomisch vorteilhaft und erfährt bei der Bremer Bevölkerung eine hohe Wertschätzung. Die positiven Effekte von urbanem Grün sind dabei nicht nur für die Klimaanpassung von Bedeutung, sondern erfüllen auch wichtige Funktionen für die biologische Vielfalt.“

Einen vertieften Einblick in die Projektergebnisse bieten unter anderem vierzehn Fact Sheets, die über die Projektwebsite unter www.bresilient.de/publikationen abgerufen werden können. Hier finden sich zum Beispiel Fact Sheets zu Betroffenheit und Anpassung in der Ernährungswirtschaft und der maritimen Logistik sowie zu den Ergebnissen der Kosten-Nutzen-Analyse.

Das Projekt BREsilient wurde geleitet von der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau der Freien Hansestadt Bremen. Weitere Projektpartner neben dem IÖW waren die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik. Gefördert wurde das dreieinhalbjährige Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.


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Weitere Informationen zum Projekt unter www.bresilient.de

Zum Download der Fact Sheets:

Thema Logistik
Thema Ernährung

Thema Kosten-Nutzen-Analyse als Entscheidungshilfe
Thema Straßenbäume
Thema Dachbegrünung

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