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Krank durch Klimawandel? Stakeholderdialog diskutiert gesundheitliche Belastungen im Beruf

Klimawandel im Arbeitsalltag (Foto: Michael Gaida/Pixabay)

Der Klimawandel kann die Gesundheit beeinträchtigen – vor allem im beruflichen Kontext sind Menschen den Klimafolgen wie Hitzewellen, Temperaturschwankungen oder anderen Extremwetterereignissen ausgesetzt. Im Juli 2016 diskutierten verschiedene Stakeholder auf dem Dialog „Gesundheitliche Belastungen im Arbeitsalltag durch den Klimawandel“ Maßnahmen und Strategien, wie man sich in der Arbeitszeit besser schützen kann. Wichtig sind Beratung und Sensibilisierung für das Thema, aber auch technische oder organisatorische Schutzmaßnahmen. Der Dialog wurde vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Auftrag des Kompetenzzentrums Klimafolgen und Anpassung im Umweltbundesamt (KomPass) und mit Unterstützung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) durchgeführt.

Besonders bei der Arbeit im Freien sind beispielsweise extreme Temperaturschwankungen gefährlich: Hitzewellen können zu Herz-Kreislauf-Problemen führen oder Ohnmacht und Hitzeschläge auslösen. Lange Sonneneinstrahlung erhöht zudem das Hautkrebsrisiko. Auf dem Stakeholderdialog identifizierten 22 Vertreterinnen und Vertreter aus Gewerkschaften und gewerkschaftsnahen Organisationen sowie aus Verwaltung, Politik und der angewandten Wissenschaft gefährdete Berufsgruppen, bewerteten praktizierte Handlungsansätze und tauschten sich zu möglichen Unterstützungs- und Kooperationsbedarfen aus.  

Luftzufuhr, Beschattung, Arbeitsunterbrechung – weitreichende Anpassungsstrategien

Die Teilnehmenden diskutierten außerdem breit angelegte Lösungsmaßnahmen, die das gesundheitliche Risiko während der Arbeitszeit verringern können: Betroffene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und deren Vorgesetzte müssten sensibilisiert und beraten werden. Die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sollten regelmäßige Luftzufuhr, beispielsweise durch Ventilatoren, ausreichende Schattenplätze, oder im Fall von Arbeiten im Freien Markisen oder mobile Dächer bereitstellen und für mehr Begrünung im Außenbereich sorgen. Körperlich anstrengende Arbeiten sollten bei zu starker Hitze verschoben oder unterbrochen werden. Ausreichende Pausenzeiten, Erholungsräume und sachgemäße Schutzkleidung sind weitere Maßnahmen. Gewerkschaften und Betriebsräte können angemessene Arbeitsschutzmaßnahmen einfordern und die Gefährdungslage verringern. Insgesamt sollte dem Thema insbesondere noch mehr Aufmerksamkeit als bisher geschenkt werden.

Der Stakeholderdialog ist Teil der Deutschen Anpassungsstrategie, die Klimaveränderungen beobachtet und Anpassungsmaßnahmen weiterentwickelt.

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Weitere Informationen und Dokumente zum Stakeholderdialog:

 

Ansprechpartner/in im IÖW:

Dr. Esther Hoffmann

Johannes Rupp

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