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Mieter/innen können von Energiewende profitieren – wenn die Rahmenbedingungen stimmen

  • Ambitionierte energetische Sanierungen können für Mieter/innen finanziell von Vorteil sein – wenn dafür Förderungen in Anspruch genommen werden.
  • Förderung von Sanierung und die gleichzeitige Begrenzung der Mieterhöhung sind wichtige Instrumente für soziale Ausgewogenheit. Insbesondere für Haushalte mit geringem Einkommen ist wichtig, dass sie sich die Warmmietbelastung nicht erhöht.
  • Mieterstrom ist eine gute Möglichkeit für Mieter/innen, von der Energiewende zu profitieren, wird bisher aber zu selten umgesetzt.


Der Forschungsverbund Ecornet Berlin präsentierte auf den Berliner Energietagen am 30. April 2021, wie Mieter/innen von der Energiewende profitieren können: Ambitionierte Standards bei der energetischen Sanierung bieten für Mieter/innen finanzielle Vorteile, wenn die bundesweiten Förderangebote in Anspruch genommen werden. Insbesondere Haushalte mit geringem Einkommen, die oft durch Energiearmut gefährdet sind, profitieren, wenn Energiekosten sinken und Mietpreise stabil bleiben. In Berlin, einer klassischen Mieterstadt, können allerdings durch die Aufhebung des Mietendeckels nun mehr Kosten auf Mieter/innen umgelegt werden, sodass es für viele Vermieter/innen weniger vorteilhaft ist, Fördergelder in Anspruch zu nehmen. Damit die Energiewende für Mieter/innen mit geringen Einkommen und Haushalte, die Transferleistungen erhalte, nicht zu einer Belastung wird, sollte der Bund die Umlagen bei energetischen Sanierungen weiter begrenzen, so das Fazit eines Podiums aus Praxisakteure und Vertreterinnen des Forschungsverbunds.

Mieterstrom wird positiv bewertet

Zudem gibt es noch zu wenig Möglichkeiten für Mieter/innen, sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen. Die Forschenden zeigten: Mieterstrom, also Strom aus Photovoltaikanlagen auf Mehrfamilienhäusern, der direkt an die Bewohner/innen geliefert wird, kann Abhilfe leisten. Mieter/innen bewerten ihn positiv – sowohl ökologisch als auch ökonomisch. Besonders für Haushalte mit einem geringen Nettoeinkommen ist der günstige Preis der wichtigste Grund, sich für Mieterstrom zu entscheiden. Damit mehr Mieter/innen von diesem Angebot profitieren können, müssen aber die Rahmenbedingungen umfassend verbessert werden: Der Förderrahmen muss skalierbar sein, damit auf allen technisch geeigneten Dächern Anlagen wirtschaftlich sind – auch auf kleineren Mehrfamilienhäusern. Darüber hinaus sollten Vorgaben vereinfacht und dadurch Transaktionskosten gesenkt werden , ohne dabei die Beteiligung der Mieter/innen aufzugeben.

Die Veranstaltung „Rolle der Mieter/innen für die Energiewende in Berlin“ wurde organisiert vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, dem Ecologic Institut und dem Öko-Institut innerhalb des Forschungsverbundes Ecornet Berlin mit Förderung durch den Regierenden Bürgermeister, Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung Berlin.

Ansprechpartnerin:

Dr. Julika Weiß
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) GmbH, gemeinnützig
Tel. +49–30–884594-0
julika.weiss(at)ioew.de  

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Download der Präsentationen auf den Berliner Energietagen:

  • Dr. Julika Weiß; Janis Bergmann (IÖW): Wärmewende und sozial-ökologische Konflikte. Kostenverteilung und Rolle der Berliner Rahmenbedingungen. Download (pdf)
  • Dr. Katja Schumacher; Viktoria Noka (Öko-Institut): Energiearmut in Berlin. Download (pdf)
  • Katharina Umpfenbach; Ricarda Faber (Ecologic Institut): Die Rolle von Mieter*innen in der Energiewende. Soziale Wirkungen von Mieterstromprojekten in Berlin. Download (pdf)

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