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Mobilität fit für die Zukunft machen – Europäische Experten empfehlen neue Forschungsagenda

Europäische Konsumexperten veröffentlichten heute eine Forschungsagenda, um die private Mobilität in Europa nachhaltiger zu gestalten. Angesichts der globalen Klimakrise und steigender Preise fossiler Brennstoffen plädieren die Fachleute für neue Prioritäten in der Forschung zu nachhaltiger Mobilität. 100 Mobilitätsexperten aus ganz Europa haben daher eine „Forschungs-Agenda für nachhaltige Mobilität in Europa” entwickelt. Sie betonen fünf Themen, die sie als besonders dringlich ansehen, um die zerstörerischen Nebeneffekte des momentanen Transports zu überwinden.

„Unser Bestreben ist es zu zeigen, welche Forschung nötig ist, um ein nachhaltigeres Mobilitätssystem zu erreichen“, erklärt Gerd Scholl, Wissenschaftler am Berliner Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW). „Eine Voraussetzung für den angestrebten Wandel sind Verhaltensänderungen. Zukünftige Mobilität erfordert eine Abnahme an Reisen, eine Abnahme an gereisten Kilometern und eine Reduktion an Treibhausgas-Emissionen. Momentan würden die meisten Menschen einen solchen Wandel nicht akzeptieren. Daher halten wir es für nötig herauszufinden, wie eine positive Vision dieser vermeintlichen Einschränkungen aussehen und wie man diese der Öffentlichkeit präsentieren könnte.“

Laut der Forschungs-Agenda sollten Schlüsselbereiche nachhaltiger Mobilität etwa die Verbindung verschiedener Transportmmittel, wie Laufen, Radfahren und öffentliche Verkehrsmittel sowie eine bessere Integration von Transport- und Stadtplanung adressieren. Ebenso rufen die Experten zu einer weiteren Internalisierung von externen Kosten und innovativen Maßnahmen im Mobilitätsmanagement auf.

Die Agenda ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit von Mobilitäts- und Konsumspezialisten aus ganz Europa. Die Forschungsagenda wurde vom europäischen Konsortium CORPUS entwickelt, das Forscher und politische Entscheidungsträger zusammenführt, um evidenzbasierte Politikgestaltung im Bereich des nachhaltigen Konsums zu fördern. Die Agenda ist das Ergebnis von drei Workshops, die sich mit aktuellen Mobilitäts- und Nachhaltigkeitsherausforderungen sowie politischen Instrumenten und zukünftigen Visionen für nachhaltige Mobilität befassen.

„Es geschieht nicht oft, dass solch eine breit angelegte Zusammenarbeit zur Zukunft nachhaltiger Mobilitätssysteme stattfindet”, sagt Gerd Scholl. „Die Themen, die wir in der Forschungsagenda behandeln, sind für unsere gemeinsame Zukunft von äußerster Wichtigkeit. Daher appellieren wir an die europäische Forschungspolitik, die Forschung in nachhaltige Mobilität weiter zu intensivieren.“

Das Konsortium „CORPUS – Enhancing the connectivity between research and policy-making in sustainable consumption” wird im Siebten Rahmenprogramm der EU (RP7) finanziert. Es zielt darauf ab, neue Methoden der Wissensvermittlung in nachhaltiger Konsumpolitik zu entwickeln. Neben nachhaltiger Mobilität, entwickelte das Konsortium eine Forschungsagenda für nachhaltige Ernährung und entwickelt ebenso eine für nachhaltigen Wohnungsbau. Die Website www.scp-knowledge.eu wurde als Plattform zum Wissensaustausch und zur Wissensvernetzung etabliert. Die Dokumentation der Mobilitäts-Workshopreihe ist unter http://www.scp-knowledge.eu/og/mobility-group verfügbar.

Kontakt

Dr. Gerd Scholl
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Potsdamer Str. 105, 10785 Berlin
Telefon: +49 (30) 884594-20
gerd.scholl(at)ioew.de

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