Menü image/svg+xml

Nachhaltige Landnutzung: Neue Ausgabe von »Ökologisches Wirtschaften« fordert, Landwirtschaft und Agrarindustrie neu zu denken

Lange war gestritten worden über die EU-Agrarreform. Am Ende wurde beschlossen, dass 25 Prozent der Direktzahlungen an landwirtschaftliche Betriebe in ökologische Maßnahmen fließen sollen. Um klimaneutral zu werden und Biodiversität in der Landwirtschaft besser zu schützen, sehen viele die Reform als vertane Chance. Wie Landwirtschaft und Agrarindustrie neu gedacht werden können und müssen, zeigt die neue Ausgabe der Zeitschrift „Ökologisches Wirtschaften“. Sieben Beiträge skizzieren Wege, wie die Transformation hin zu einer nachhaltigeren Landnutzung gelingen kann, und benennen zentrale Stellschrauben. Darüber hinaus gibt es in dieser Ausgabe Aktuelles aus dem Emissionshandel für Verkehr und Gebäude und einen Ausflug in die Unverpackt-Läden Deutschlands.

Dass das Ergebnis der EU-Agrarreform für viele unbefriedigend ist, spiegelt den herrschenden Nutzungskonflikt über die Ressource Land wider. Auf der einen Seite steht die landwirtschaftliche Nutzung, auf der anderen Seite der Flächenbedarf für Umwelt-, Natur und Klimaschutzmaßnahmen. Und dazwischen treffen sich landwirtschaftliche Praktiken mit der Überschreitung von planetaren Grenzen. Maren Birkenstock, Lea Kliem, Wiebke Nowack und Antonia Schraml zeichnen in ihrem Artikel „Nachhaltige Landnutzung – Biodiversität erhöhen. Landwirtschaftliche Produktion neu denken“ das Bild der Konflikte um Landnutzung nach und zeigen, dass die landwirtschaftliche Produktion neu gedacht werden muss.

Wege zu einer nachhaltigen Landnutzung

Die Autorinnen sehen die Herausforderung der Agrarpolitik vor allem darin, „Instrumente anzubieten, die ökologisch wirksam, aus Verwaltungsperspektive effizient und aus Sicht des landwirtschaftlichen Betriebes wirtschaftlich sinnvoll sind – und dabei die Flächenausstattungen und Umweltbedingungen zu berücksichtigen.“ Doch wie kann das gelingen? Ihr Vorschlag: Mehr zusammenarbeiten, Beratungsstrukturen aufbauen und Bürokratie abbauen. Lesen Sie in der aktuellen Ausgabe weiterhin, wie Partizipation einer wirkungsvollen Agrarpolitik helfen kann. Zudem wird ein neues Modell vorgestellt, um ökologische Maßnahmen flexibler umzusetzen. Ein weiterer Beitrag beleuchtet aus feministischer Perspektive, was Landwirtschaft mit Sorgearbeit zu tun hat und inwiefern ein anderes, viel integrativeres Verständnis von Landwirtschaft ganz automatisch zu einem nachhaltigeren Umgang mit Agrarflächen führen könnte.

EU-Emissionshandel sozial gestalten und Unverpackt-Läden digital voranbringen

Neben dem Schwerpunktthema geht es in der aktuellen Ausgabe unter anderem um den EU-Emissionshandel. Jan Nill geht in seinem Beitrag „Ein Vorschlag für sozial abgefederte Kohlenstoffpreise“ auf die Analysen und Empfehlungen zur Weiterentwicklung des EU‑Emissionshandels aus der Ausgabe 3/21 von Ökologisches Wirtschaften ein. Auf Grundlage des aktuellen Vorschlags der EU‑Kommission zeigt er neue Ansatzpunkte für den Emissionshandel in den Bereichen Verkehr und Gebäude auf.

Seit 2014 gibt es immer mehr Unverpackt-Läden in Deutschland. Doch bisher bleiben diese eher in der Nische. Warum das so ist, welche Änderungen notwendig sind und wie Aufklärung über verpackungsfreies Konsumieren mit Hilfe von Digitalisierung gestaltet werden kann – und so den Unverpackt-Läden zum Aufschwung verhelfen könnte, besprechen Sarah Spitzer und Tamara Ebner in ihrem Artikel „Unverpackt-Läden in Deutschland: Wachstumsmöglichkeit durch Digitalisierung?“

Leseproben:


+++++++++++++++++++++++

Neu im freien Online-Zugang:
Ausgabe 4/2020: Sozial-ökologische Infrastrukturen

Haben Sie kurz Zeit? Im Jahr der Corona-Pandemie wird diese Frage von Menschen in sogenannten systemrelevanten Jobs vermutlich mit Nein beantwortet werden. Viele andere sind jedoch in den Genuss eines Zeitwohlstands gekommen, der zuvor nicht denkbar war. Die Ausgabe 4/2020 von Ökologisches Wirtschaften betrachtet sozial-ökologische Infrastrukturen als Grundlage für eben jenen Zeitwohlstand und eine Zeitsouveränität, die sowohl zu einer höheren Lebensqualität, Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern, als auch einer nachhaltigen ökologischen Lebensweise beitragen kann.

Das Heft ist ab sofort im freien Onlinezugang verfügbar: Zum Inhaltsverzeichnis von ÖkologischesWirtschaften 4/2020

Hauptnavigation

Servicenavigation