Menü image/svg+xml

Neue Ausgabe »Ökologisches Wirtschaften«: Rebound-Effekte

Die CO2-Emissionen sinken in der Corona-Pandemie auf ein Niveau, das Hoffnung für das Klima machen kann. In der neuen Ausgabe ÖkologischesWirtschaften warnen die Autor/innen vor diesem Fehlschluss: Nach der Krise könnten die Emissionen nämlich stärker steigen als zuvor. Grund können Rebound-Effekte sein, denen der Schwerpunkt dieser Ausgabe gewidmet ist. Politisch und medial noch unterbelichtet könnten sie ein wesentlicher Hebel beim Umsteuern in der Klimakrise sein. 

Von Rebound-Effekten spricht man, wenn trotz technischer Maßnahmen zur Steigerung der Energie- oder Ressourceneffizienz der Ressourcenverbrauch nicht entsprechend sinkt wie erwartet, oder sogar steigt. Problematisch, denn: Klima- und Umweltschutzzielen können so schwerer erreicht werden. Wie man Rebound-Effekte begrenzen kann, hat damit eine hohe Relevanz für die Umweltpolitik. 

Verschiedene Dimensionen des Rebound-Effekts

Rebound-Effekte existieren auf verschiedenen Ebenen und haben unterschiedliche Auswirkungen. ÖkologischesWirtschaften beleuchtet die verschiedenen Dimensionen: Mit den psychologischen Faktoren, speziell dem „Moral Licensing“ bei Rebound-Effekten, befassen sich Johannes Schuler, Axel Burger und Nadine Walikewitz. Sie erläutern, dass ein gutes Gewissen durch den Gebrauch von energieeffizienten Produkten dazu führen kann, dass Personen sich in der Zukunft klimaschädlicher Verhalten – und beispielsweise nach energetischer Sanierung ihres Hauses weniger abgeneigt bei Flugreisen sind. 

Die IÖW-Wissenschaftlerinnen Julika Weiß und Swantje Gährs sowie Ray Galvin präsentieren in ihrem Beitrag Ergebnisse des Vorhabens EE-Rebound. Sie zeigen am Beispiel Photovoltaik-Anlagen, dass Rebound-Effekte nicht nur bei Effizienzmaßnahmen, sondern auch beim Wechsel von fossilen zu erneuerbaren Energien auftreten können. Basierend auf Fallstudien im Projekt MERU zeigen IÖW-Forscher Christian Lautermann und Patrick Schöpflin, wodurch Rebounds in Unternehmen auftreten können, etwa bei technischer Prozessoptimierung, die zu einem erhöhten Produktionsniveau führt. 

Steffen Lange und Anne Berner aus dem Projekt ReCap befassen sich mit der Frage, inwiefern Rebound-Effekte zu Wirtschaftswachstum führen und damit absolute Energieverbrauchsreduktionen schwieriger machen. Letztlich fragt Michael Golde, wie Umweltpolitik Rebound-Effekten entgegenwirken kann.

Neue Konzepte für die Nachhaltigkeitskommunikation und die Arbeitszeitgestaltung

Konsument/innen lassen sich nicht gleichermaßen für nachhaltiges Handeln begeistern. Ist es Unternehmen daher möglich, auf das Nachhaltigkeitsbewusstsein von Konsumierenden positiven Einfluss zu nehmen? Isabel Wolf und Verena Kaiser stellen ein kommunikationspolitisches Konzept vor, mit dem Unternehmen dieses Bewusstsein bei ihren Konsument/innen steigern können.

Mit einer flexiblen und zeitgemäßen Arbeitszeitgestaltung, wie sie für viele erst in der Coronakrise möglich geworden ist, gehen diverse Herausforderungen einher. Welche Aspekte bei der Umsetzung verschiedener Arbeitszeitmodelle zentral sind, darüber schreiben Michael Messal, Marc Dommen und Felix Schwunk in ihrem Artikel.
 

Leseproben:
•    Lars Hochmann, Silja Graupe: Neues Denken für die Wirtschaft von morgen
•    Julika Weiß, Florian Kern: Rebound-Effekte: Wie verhindern sie das Erreichen von Umweltschutzzielen?

Zum Inhaltsverzeichnis von ÖkologischesWirtschaften 1/2021


+++++++++++++++++++++++

Neu im freien Online-Zugang: 

Ausgabe 1/2020: New Commons

Gemeingüter haben es schon lange schwer. Klimakrise, Grundwasserbelastungen, Überfischung – nur drei Beispiele. Seit einiger Zeit gibt es einen neuen wachsenden Forschungsschwerpunkt, die sogenannten „New Commons“. Wie kann der nachhaltige kollektive Umgang mit Ressourcen, etwa aus den Bereichen Software und Internet oder Saatgut und Sorten gestaltet werden? Das untersuchen die Autor/innen in der aktuellen Ausgabe von ÖkologischesWirtschaften. Unterschiedliche Anwendungsbeispiele illustrieren, wie die Praxis der New Commons sich darum bemüht, wirtschaftliche und soziale Innovationen zu fördern.
Die Heftausgabe ist ab sofort im freien Onlinezugang verfügbar: Zum Inhaltverzeichnis von ÖkologischesWirtschaften 4/2019
 

Hauptnavigation

Servicenavigation