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Neuer interdisziplinärer Ansatz: Akzeptanz für Erneuerbare-Energie-Anlagen steigern

Neue Biogasanlagen, Wind- und Solarparks stoßen vor Ort oft auf Widerstand. Denn lokal bedeuten sie einen signifikanten Eingriff in die gewohnte Lebensumwelt. Kann die finanzielle Beteiligung von Bürger/innen helfen, Akzeptanzprobleme zu lösen? Das neue Forschungsprojekt „ReWa“ von Institut für Zukunfts-, Energie- und Stoffstromsysteme (IZES), Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) erhebt dazu erstmals fundierte Daten. Untersucht werden die Zusammenhänge zwischen Akzeptanz und regionaler Wertschöpfung unter Berücksichtigung der Effekte unterschiedlicher Beteiligungsmodelle bei Erneuerbaren-Energien-Projekten in ausgewählten Energiekommunen. Dafür entwickeln die Forschenden das Modell zur Ermittlung der Wertschöpfung und Beschäftigung durch Erneuerbare Energien (WeBEE-Modell) des IÖW weiter. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.

In der Studie untersuchen die Forschenden zehn Fallbeispiele für Erneuerbare-Energie-Projekte in sechs deutschen Kommunen. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf den Technologien Wind-, Solar- und Bioenergie sowie auf den verschiedenen Beteiligungsmodellen, wie Bürgerenergiegenossenschaften, Windsparbriefen oder indirekten Modellen, etwa Stiftungen, die von den Anlagenbetreiber/innen finanziert werden. Das Team vergleicht, wie diese Beteiligungsmöglichkeiten die Akzeptanz für Erneuerbare Energien erhöhen und berücksichtigt dabei die jeweiligen strukturellen, sozioökonomischen und politisch-rechtlichen Rahmenbedingungen vor Ort. Diese werden von der AEE unter anderem in einer Medienanalyse und vom IZES in Interviews mit lokalen Expert/innen untersucht. 

Wirtschaftliche Dynamiken in den Regionen 

„Verschiedene finanzielle Beteiligungsformen führen zu unterschiedlich hohen Wertschöpfungseffekten in den Regionen“, sagt Steven Salecki vom IÖW: „Beispielsweise ermöglichen Bürgerenergiegenossenschaften einer Vielzahl an regionalen Akteur/innen, bei den EE-Projekten mitzuentscheiden und direkt an den Betriebsgewinnen der EE-Anlagen teilzuhaben.“ Um die regionalökonomischen Effekte genauer berechnen zu können, erweitern die Forschenden das IÖW-Modell zur Ermittlung von Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekten durch Erneuerbare Energien. Ob sich diese quantifizierbaren wirtschaftlichen Effekte auch in der Akzeptanz der lokalen Bevölkerung niederschlagen, untersucht das Team mittels Befragungen und empirischen Modellen der umweltpsychologischen Expert/innen des IZES, die mit den regionalwirtschaftlichen Ergebnissen des WeBEE-Modells verknüpft werden. 

Führt wahrgenommener Nutzen zu mehr Akzeptanz?

Eine Akzeptanzanalyse bildet die zweite empirische Grundlage. Dazu werden die Akzeptanzwirkungen auf unterschiedlichen Akteursebenen in den Kommunen der Fallbeispiele erhoben und es wird untersucht, wie die wahrgenommene regionale Wertschöpfung mit unterschiedlichen Beteiligungsformen korreliert. Interviews mit verschiedenen Akteur/innen aus Politik und Verwaltung sowie Befragungen der Anwohner/innen sollen zeigen, wie gut die Projekte in den Kommunen akzeptiert werden. „Voraussetzung für eine Akzeptanzwirkung ist die Verknüpfung von wahrgenommenem Nutzen und dem lokalen EE-Projekt. Daher untersuchen wir, ob die Effekte für die Bevölkerung sichtbar sind und wie sie dem Projekt zugeschrieben werden”, sagt Irina Rau vom IZES.

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Ansprechperson: 
Dr. Steven Salecki 
steven.salecki(at)ioew.de
Mehr Informationen zum Projekt „ReWa – Empirische Untersuchung des Zusammenhangs von regionaler Wertschöpfung, Beteiligungsmodellen und Akzeptanz in der Energiewende

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