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Ökologisch, fair, bezahlbar und gelabelt?

© siepmannH / PIXELIO // www.pixelio.de

Verbraucher wollen sich heutzutage vor dem Kauf immer öfter darüber informieren, ob der Teppich ohne Kinderarbeit gefertigt wurde oder das Spielzeug keine giftigen Stoffe enthält. Unterschiedliche Label und Siegel helfen dabei, hier eine gute Wahl zu treffen. Doch bisher gibt es kein Label, das ökologische und ökonomische Kriterien sowie soziale Aspekte gleichermaßen abdeckt. Eine neue Studie vom Öko-Institut und dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Auftrag der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung kommt zu dem Schluss, dass ein einheitliches „Nachhaltigkeitslabel“ über alle Produktgruppen hinweg nicht sinnvoll ist. Stattdessen schlagen die Wissenschaftler/innen vor, die bestehenden Umwelt- und Sozialsiegel in Richtung Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln.

„Wenn Verbraucher rundherum nachhaltig konsumieren wollen, fehlt ihnen bisher eine einfache orientierende Signalanlage“, sagt  Projektleiterin Dr. Jennifer Teufel vom Öko-Institut. Die zahlreichen Produktlabel bilden in der Regel nur Teilaspekte der Nachhaltigkeit ab, zumeist ökologische, selten soziale. Viele existierende Label sind auf bestimmte Produktgruppen beschränkt. „Es wäre sehr aufwändig und teuer, ein einheitliches Nachhaltigkeitslabel auf dem Markt einzuführen. Zudem besteht die Gefahr, dass die renommierten und bekannten Siegel durch ein neues Nachhaltigkeitslabel relativiert würden. Deshalb raten wir von diesem Weg ab“, so die Öko-Instituts-Expertin.

Die Studie schlägt stattdessen vor, die bestehenden Siegel in mehreren Stufen weiterzuentwickeln. „Aus unserer Sicht ist es zunächst wichtig, gemeinsam mit den Beteiligten aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik informelle Gütekriterien für Produktkennzeichen zu erarbeiten, die aufzeigen, was Nachhaltigkeit in Kennzeichen erfordert“, sagt Dr. Frieder Rubik vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung. „Daraus könnten sich gemeinsame Nachhaltigkeitsstandards ergeben. Am Ende des Diskussionsprozesses sollen dann die bestehenden Zeichen diese Standards für sich selbst umsetzen.“ Aus Sicht der Experten könnte dieser Prozess in rund drei Jahren umgesetzt werden.

 

Weitere Informationen:

zur Pressemitteilung | <link no_cache projekt untersuchung_zur_moeglichen_ausgestaltung_und_marktimplementierung_eines_nachhaltigkeitslabels_zur_v external-link-new-window external link in new>zum Projekt | Download der Studie bei der BLE (pdf)

 

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