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Organisationsformen in Bewegung: Neue Ausgabe „Ökologisches Wirtschaften“

Solidarische Landwirtschaften oder Sozialunternehmen sind Alternativen zu traditionellen Wirtschaftsstrukturen – sie legen Wert auf Solidarität, Kooperation, Demokratie und Gemeinschaft. Der Schwerpunkt der neuen Ausgabe „Ökologisches Wirtschaften“ zeigt, wo Impulse für eine nachhaltige Transformation der Wirtschaft zu finden sind. „Statt Zerti­fizierungssystemen, die Unternehmen zur Verfügung gestellt werden, und statt neuen Rechtsformen für Unternehmen rich­ten wir den Blick auf die weniger beachteten und teils noch we­niger verbreiteten Konzepte, die sozial-ökologisch motivierte Akteure aus der Zivilgesellschaft zur Gestaltung alternativer Organisationsformen erproben“, so IÖW-Forschungsfeldleiter Christian Lautermann in der Einführung zum Schwerpunktthema. Die Fachzeitschrift feiert dieses Jahr ihren 40. Jahrgang.

Kooperativ wirtschaften von Aktiengesellschaft bis Landwirtschaft

Die Bürger-Aktiengesellschaft verbindet gemeinschaftliche Finanzierung mit sozial-ökologischen Zielen. Sie verzichtet auf Gewinnmaximierung, ist auf die Grundversorgung ausgerichtet und ermöglicht langfristig angelegte Investitionen. Herausforderungen liegen in Regulierung, Renditeverzicht und Aktienhandel. Mehr zum „Potenzial der Bürger-Aktiengesellschaften als Akteure der sozial-ökologischen Transformation“ erklärt Markus Buckenmayer in seinem Beitrag.

In gemeinschaftsgetragenen Organisationsformen wie einer Solidarischen Landwirtschaft haben die Verbraucher*innen eine Abnahmeverpflichtung über einen längeren Zeitraum. So können sie die wirtschaftliche Stabilität eines Betriebes ermöglichen und ihn mitgestalten. Das lässt sich auf weitere Wirtschaftsbereiche übertragen erläutert der Beitrag von Kristin Reiß et al. in ihrem Beitrag „Wirtschaft neu gedacht“.

Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2025 zum „Internationalen Jahr der Genossenschaften“ erklärt. Welchen Beitrag können Genossenschaften leisten, um die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen? Antworten gibt Mathias Fiedler in „Genossenschaften für nachhaltiges Wirtschaften“.

Eine Interessenvertretung für Genossenschaften und Co.

Wohn- und Energiegenossenschaften sind die am meisten verbreiteten neuen Genossenschaftskonzepte. In seinem Beitrag „Stabilisierung neuer Wohn- und Energiekooperativen“ erläutert Burghard Flieger die Unterschiede zwischen Dach- und Sekundärgenossenschaften.  Er zeigt auch, wie sozial-ökologische Wirtschaftsweisen besser unterstützt werden können.

Was bislang fehlte, ist ein Verbund, der alle Netzwerke des kooperativen Wirtschaftens integriert, einen organisationsform- und bereichsübergreifenden Austausch fördert sowie eine gemeinsame Interessenvertretung gegenüber Politik und Gesellschaft organisiert. Im Beitrag „Metanetzwerk für Alternativökonomie“ erläutert Christian Lautermann, dass mit der Gründung des Verbunds Kooperatives Wirtschaften – Social Solidarity Economy Germany e. V. ein erster Schritt in diese Richtung erfolgt ist.

Außerdem in diesem Heft: Gender Pay Gap und KI im Umweltsektor

Im Standpunkt zeigt Florian Zimmermann, welche betrieblichen Maßnahmen nötig sind, um den Gender Pay Gap – die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen – zu beenden.

Künstliche Intelligenz (KI) kann helfen, Ressourcen effizienter zu nutzen, Emissionen zu reduzieren und Umweltveränderungen präziser zu analysieren. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie die Technologien ethisch und nachhaltig gestaltet werden können. Franziska Hochenegger, Thorsten Reitz und Eva Klien beleuchten in ihrem Beitrag die Rolle von KI und Datenökosystemen im Umweltsektor.

Zur Online-Ausgabe von Ökologisches Wirtschaften 1/2025

Leseprobe:

Neu im freien Online-Zugang: Ausgabe 1/2024 – Polykrise

Von der Klima- und Biodiversitätskrise bis zu sozialer Ungleichheit und antidemokratischen Tendenzen – die globalen Herausforderungen überlagern sich zu einer Polykrise. Wo liegen Lösungsansätze? Die Ausgabe der Zeitschrift „Ökologisches Wirtschaften“ zeigt, wo die Grundlagen der Polykrise liegen und wie Wege einer sozial-ökologischen Transformation aussehen können. Die Beiträge des Schwerpunkts beweisen: Soziale Bedürfnisse und planetare Grenzen können Wachstumslogiken ablösen.

Zum Inhaltsverzeichnis von Ökologisches Wirtschaften 1/2024