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Stärkt Digitalisierung nachhaltigen Konsum? Potenzial ja, Selbstläufer nein

Shopping, Suchmaschinen, Sharing: Die Digitalisierung verändert das Konsumverhalten. Inwieweit jedoch wirkt sie auch auf nachhaltigen Konsum? IÖW-Mitarbeiterinnen Vivian Frick und Maike Gossen geben in dem Bericht „Digitalisierung von Märkten und Lebensstilen – Neue Herausforderungen für nachhaltigen Konsum“ einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu Zusammenhängen und Auswirkungen der Digitalisierung auf nachhaltigen Konsum. Beide arbeiten in der Forschungsgruppe „Digitalisierung und sozial-ökologische Transformation“ zum Thema Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Der Bericht ist beim Umweltbundesamt erschienen.

Vielfältige Aspekte prägen digitalen Konsum

Verbraucher/innen können sich etwa online über Produkte und deren Bewertungen, Dienstleistungen sowie Preise und Ladengeschäft informieren. Suchmaschinenoptimierung, Vergleichs- und Bewertungsportale sind als Informationsquellen prägend. Digitale Bezahlmethoden werden immer gängiger, und Onlineplattformen unterstützen Sharing oder den Wiederverkauf von Produkten. Die Digitalisierung verändert zusätzlich die Kommunikation zwischen Unternehmen und Kund/innen, führt aber auch zu erhöhtem Energie- und Ressourcenverbrauch. All diese Aspekte bestimmen die Kaufentscheidungen der Konsument/innen und sind damit relevant für nachhaltigen Konsum.

Kann die Digitalisierung nachhaltigen Konsum stärken?

Die Autorinnen stellen in dem Bericht den aktuellen Forschungsstand sowie Praxisbeispiele zu Zusammenhängen und Auswirkungen der Digitalisierung auf nachhaltigen Konsum dar. In den vier Bereichen nachhaltiger Online-Handel, Suchmaschinen, Bewertungsplattformen und Online-Marketing, sowie digitale Initiativen werden Handlungsempfehlungen für Politik und Praxis abgeleitet.

Fazit: Potenzial ist da, dass die Digitalisierung nachhaltigen Konsum fördert. Ein Selbstläufer ist es aber nicht. Denn: Digitale Technologien und Anwendungen können für nachhaltigen ebenso wie für nicht-nachhaltigen Konsum Handlungsspielräume und Informationszugänglichkeiten ausweiten. Verbraucher/innen finden mehr Informationen zu nachhaltigem Konsum, was diesen wahrscheinlicher macht. Jedoch wird dieses Potenzial aktuell noch wenig genutzt. Gleichzeitig nimmt beispielsweise das Kaufvolumen nicht-nachhaltiger Produkte im Online-Shopping ebenfalls zu. Die Forscherinnen empfehlen daher, nachhaltige Nischenakteure stärker zu fördern und Akteure, die konventionellen und oft nicht-nachhaltigen Handel betreiben, bei einer nachhaltigeren Entwicklung zu unterstützen.

Der Bericht ist veröffentlicht im Rahmen des Forschungsvorhabens „Digitalisierung von Märkten und Lebensstilen: Neue Herausforderungen für nachhaltigen Konsum“ im Auftrag des Umweltbundesamtes, unter Mitarbeit von Dr. Christian Lautermann, Dr. Viola Muster, Dr. Sara Kettner, Prof. Dr. Christian Thorun und Prof. Dr. Tilman Santarius.

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Redaktionelle Informationen:

Frick, Vivian; Gossen, Maike (2019): Digitalisierung von Märkten und Lebensstilen: Neue Herausforderungen für nachhaltigen Konsum – Stand der Forschung und Handlungsempfehlungen. UBA-Texte 124/2019, Dessau-Roßlau. ISSN 1862-4804

Zum Download

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Mehr über das Projekt Digitalisierung von Märkten und Lebensstilen: Neue Herausforderungen für nachhaltigen Konsum

Mehr zur Forschungsgruppe „Digitalisierung und sozial-ökologische Transformation“: www.nachhaltige-digitalisierung.de

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