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Transformationsräume gesucht – Auftakt für Urbane Wärmewende

Welche Quartiere eignen sich für die Praxistests? Das Projektteam sucht in Berlin nach den geeigneten Reallaboren (Foto: IÖW).

Damit die Wärmewende in Berlin erfolgreich wird und ihren Beitrag zu einer klimaneutralen Stadt leisten kann, muss die zukünftige Wärmeversorgung umwelt- und klimaschonend gestaltet werden. Im Projekt Urbane Wärmewende werden daher unterschiedliche Wärmeszenarien simuliert und bewertet. Bei der Auftaktveranstaltung am 4. April 2017 wurde mit Praxispartnern diskutiert, welche Konzepte und Quartiere sich dafür eignen und „Reallabor“ werden können. „Es gibt noch viel zu wenige Wärmewendebeispiele im Berliner Gebäudebestand, die auf das Langfristziel der Klimaneutralität ausgerichtet sind. Hier wollen wir einen Schritt weiter kommen“, so Professor Bernd Hirschl vom IÖW.

Kein Klimaschutz ohne Wärmewende

„Wir wollen dem Mosaik, das wir mit dem Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm begonnen haben, nun sein womöglich wichtigstes Steinchen hinzufügen“, so Projektleiter und IÖW-Energieexperte Bernd Hirschl. Das Thema Wärmewende im Klimaschutz habe derzeit Konjunktur, sei aber auch komplexen Rahmenbedingungen ausgesetzt, führte er weiter aus. Daher gehe es im Projekt nun in die Praxisphase: Drei Berliner Kieze werden „Reallabore“. Dort sollen unterschiedliche Wärmeszenarien simuliert und bewertet werden, um etwa folgende Fragen zu beantworten: Welche Entwicklungsoptionen der Wärmeversorgung sind auf Basis weitgehend CO2-freier Energieerzeugung machbar und wie können sie bewertet werden? Wie verwundbar oder robust sind die Energiesysteme? Welche Governanceformen eignen sich, und welches Zusammenspiel von privaten und öffentlichen Akteuren ist sinnvoll? Und nicht zuletzt: Wie ist die Wärmewende betriebswirtschaftlich, wie kommunalwirtschaftlich zu bewerten?

Kriterien für die Gebietsauswahl: Praxiserfahrung gefordert

Welche Gebiete eignen sich am besten in Berlin als Reallabore? Die Forscher/innen haben vorab verschiedene Kriterien für mögliche Transformationsräume definiert. Etwa müssen eine hohe Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Orte gewährleistet oder auch ausreichend Daten verfügbar sein. „Wir sind bei der Gebietsauswahl auf die Unterstützung unserer Praxispartner angewiesen. Sie wissen, welche Kriterien wichtig sind und vor allem wo wir diese Orte finden“, so die stellvertretende Projektleiterin Dr. Elisa Dunkelberg vom IÖW.

Auf der Veranstaltung wurden Optionen für nachhaltige Wärmeversorgungsstrukturen in Quartieren mit Vertreter/innen von Forschungs- und Beratungsinstitutionen, dem Land Berlin und den Bezirken, Energieversorgern sowie weiteren energiewirtschaftlichen Akteuren diskutiert. Die Themenschwerpunkte waren dabei der Ersatz fossiler Großkraftwerke, die Situation in Randgebieten der Fernwärme sowie mögliche Keimzellen für Quartierskonzepte. Übergreifend wurden Aspekte einer kommunalen Wärmeplanung und anderer Rahmenbedingungen diskutiert, für die das Projekt Empfehlungen erarbeiten wird.

Die Forscher/innen haben nun auf der Basis vieler guter Vorschläge die Wahl: Bis zum Sommer 2017 werden sie für die drei Themenschwerpunkte jeweils einen Transformationsraum in Berlin auswählen.

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Das Projekt „Urbane Wärmewende“ untersucht Ansätze für eine umwelt- und klimaschonende Wärmeversorgung in der Stadt Berlin. Das dreijährige Projekt führt das IÖW gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, der TU Berlin, der Universität Bremen und weiteren Partnern mit Förderung des Bundesforschungsministeriums durch. Das Projekt wird am 4. Mai 2017 auch auf den Berliner Energietagen vertreten sein.

Mehr zum Projekt: www.urbane-waermewende.de

Das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK), dass vom IÖW federführend entwickelt wurde, enthält Maßnahmen, wie Berlin bis 2050 klimaneutral werden kann. Mehr Informationen.

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