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UBA-Studie veröffentlicht: Welche Entlastungspotenziale für die Umwelt bieten Nanotechnologien?

Der Nanotechnologie werden große Innovationspotenziale zugeschrieben. Doch hat sie auch das Potenzial, durch ihren Einsatz die Umwelt merkbar zu entlasten? Zur Beantwortung dieser Frage wurde von der Universität Bremen (Projektleitung) und dem IÖW im Auftrag des Umweltbundesamtes die Studie „Entlastungseffekte für die Umwelt durch nanotechnische Verfahren und Produkte“durchgeführt, die die umweltbezogenen Chancen und Risiken dieser sich entwickelnden Techniklinie anhand ausgewählter Beispiele spezifiziert und soweit wie möglich quantifiziert.

Im Rahmen der Studie wurden durch eine umfangreiche Recherche die am Markt verfügbaren bzw. sich in der Entwicklung befindlichen nanotechnologischen Produkte und Verfahren identifiziert und in der Folge systematisiert. Des Weiteren wurden auf dieser empirischen Basis die Beschäftigungseffekte durch den Einsatz von Nanotechnologien abgeschätzt.

Das zugrundeliegende Verständnis von Umweltentlastungspotenzial geht dabei über die Umwelttechnik im engeren Sinne hinaus (End-of-Pipe-Technologien) und umfasst besonders den prozess-, produktions- und produktorientierten Umweltschutz. Dabei wurden sowohl bereits auf dem Markt befindliche als auch kurz vor der Vermarktung stehende Produkte und Prozesse untersucht. Vier Fallstudien wurden in verschiedenen Einsatzgebieten der Nanotechnologie durchgeführt, darunter die Herstellung lötfähiger Endoberflächen auf Leiterplatten, die Lithium-Ionen-Batterie zur Energiespeicherung und die Entwicklung von sogenannten  High-Speed-Kunststoffen.

Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass zwar nicht in allen, jedoch in einigen der untersuchten Anwendungsbereiche große Umweltentlastungspotenziale durch den Einsatz von Nanotechnik erschlossen werden können. So zeigte z.B. die Fallstudie zu den High-Speed-Kunststoffen, dass die Verarbeitungseigenschaften bei gezieltem Zusatz von Nanopartikeln so verbessert werden, dass dadurch Energieeinsparungen von neun Prozent entstehen.

Ulrich Petschow, Ko-Autor der Studie, warnt allerdings: „Es besteht kein Automatismus, dass Verfahren, die nach dem ökobilanziellen Vergleich gut abgeschnitten haben, sich auch auf dem Markt durchsetzen können.“ Um die Möglichkeiten, die sich durch den Einsatz von Nanotechnik eröffnen, voll ausschöpfen zu können, sei es wichtig, im gesellschaftlichen Bewusstsein ein „Green Nanotechnology“-Leitbild zu etablieren, so Petschow.

Zum Projekt | Mehr zur Studie | Studie als Download (pdf)

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