Sehr geehrte Damen und Herren,

nach dem Klimastreik ist vor dem Klimastreik. Dies werden manche am Ende der Klimademo am 20. September gedacht haben, als die Beschlüsse des Klimakabinetts bekannt wurden. Das IÖW war – so wie viele unserer Partner aus Wissenschaft, Unternehmen und Zivilgesellschaft, mit denen wir transdisziplinär in unseren Projekten zusammenarbeiten – an dem Tag zwischen Straße des 17. Juni und Reichstag dabei. Mit einem klaren Appell: Beim Klimaschutz mehr Mut wagen!

Doch nicht alles, was gut für das Klima ist, ist auch gut für die Natur. Dies zeigen wir in einer aktuellen Studie: Elektroantriebe statt Verbrennungsmotoren erfordern die Bereitstellung großer Akku-Kapazitäten. Deutschland importiert sein Lithium nahezu ausschließlich aus Südamerika. Der Abbau steht vor einem Boom und bedroht sensible Ökosysteme wie den Salar de Atacama in Chile mit seinen endemischen Flamingos. Fazit: Für die Umwelt ist nicht das Elektroauto die Lösung, sondern weniger motorisierter Individualverkehr.

Mit herzlichen Grüßen aus dem IÖW

Ihr

Richard Harnisch
Leiter Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation

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Aktuell

Studie: Erhalt von biologischer Vielfalt erfordert Konsumwende

Deutschland importiert jährlich über 200 Millionen Tonnen Rohstoffe und Produkte direkt von außerhalb der Europäischen Union. Deren Anbau, Abbau und Herstellung haben schwerwiegende Auswirkungen auf die Natur in den Erzeugerländern. Dabei handelt es sich häufig um Länder des Globalen Südens. Neue Untersuchungen des IÖW und des ifeu im Auftrag des Bundesamts für Naturschutz (BfN) kommen zu dem Schluss, dass ein wirksamer Schutz von biologischer Vielfalt und Ökosystemleistungen weltweit nur gelingt, wenn sich der Konsum im Globalen Norden umfassend verändert. Die Studie „Sustainable Consumption for Biodiversity and Ecosystem Services“ wurde am 30. September 2019 internationalen Expterinnen und Experten auf einer Konferenz im Bundesumweltministerium in Berlin vorgestellt und diskutiert, wie nachhaltiger Konsum zum Schutz der biologischen Vielfalt beitragen kann.

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Hitze und Starkregen abpuffern: Grünflächen erbringen Städten Nutzen in Millionenhöhe

Städtische Grünflächen sind nicht nur wichtig als Erholungsort für Menschen. Sie haben darüber hinaus viel zu bieten: Sie tragen zur Kühlung während Hitzewellen bei und puffern Überflutungen bei Starkregen ab – damit helfen sie, die Folgen des Klimawandels in Städten zu lindern. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IÖW haben berechnet, welcher ökonomische Nutzen durch Klimaschutz, Starkregenrückhalt, Luftverbesserung und positive Gesundheitswirkungen durch mehr Grün in der Stadt zu erreichen wären. Fazit: Die Ökosystemleistungen von Grünflächen für die Stadtgesellschaft sind Millionen wert – aber nicht immer wird auch nur annähernd so viel in Ausbau und Pflege investiert.

Weiterlesen... | Mehr zum Projekt „Stadtgrün wertschätzen“

Neuerscheinung: Tätigsein in der Postwachstumsgesellschaft

Die gegenwärtige Klimadebatte ist auch eine Debatte über das Wirtschaftswachstum. Denn trotz aller Klima-Bekenntnisse halten Politik, Wirtschaft und Gesellschaft weitgehend am Ziel fest, die Wirtschaftsleistung weiter zu steigern – auch wenn dies zulasten des Klimas geht. Begründet wird dies mit dem Mantra, nur Wirtschaftswachstum könne ausreichend Arbeitsplätze bieten.

Die Herausgeberinnen Angelika Zahrnt, Fellow am IÖW, und Irmi Seidl argumentieren in ihrem neuen Buch, dass die Zeit gekommen ist, die Fixierung auf Wirtschaftswachstum und Erwerbsarbeitsplätze aufzugeben. Es müsse darum gehen, Erwerbsarbeit und unbezahlte Arbeit neu zu gewichten und das Steuer- und Sozialsystem so umzubauen, dass dieses weniger von Erwerbsarbeit abhängig wird – so die zentralen Forderungen des Buches „Tätigsein in der Postwachstumsgesellschaft“.

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Berliner Klimaschutzrat mahnt mehr Klimaschutz im Gesetz zur Mietenbegrenzung im Wohnungswesen in Berlin an

Der Berliner Klimaschutzrat hat ein Positionspapier zum Referentenentwurf des Gesetzes zur Mietenbegrenzung im Wohnungswesen in Berlin (Berliner MietenWoG) erarbeitet. Darin fordert der Rat, mit dem Gesetz nicht nur den sozialen, sondern auch den ökologischen Zielen und Herausforderungen gerecht zu werden. Im Fazit der Stellungnahme heißt es: „Die energetische Sanierung im Gebäudebestand ist bereits seit Jahren weit unterhalb der dringend notwendigen Dynamik, die zur Erreichung der Klimaschutzziele nötig ist. Mit den aktuell im Mieten-WoG-Entwurf formulierten Regelungen drohen aus Sicht des Klimaschutzrates diesbezüglich weitere Verschlechterungen. Der Klimaschutzrat fordert daher, das Gesetz entsprechend nachzubessern.“ IÖW-Energieexperte Bernd Hirschl ist Sprecher des Klimaschutzrates.

Weiterlesen... | Positionspapier des Klimaschutzrates (PDF, 1 MB)

Künstliche Intelligenz für nachhaltige Entwicklung? Erstes Forum Bits & Bäume zeigt, was dafür noch fehlt

Autonomes Fahren soll den Arbeitsweg angenehmer, datenbasierte Verbrechensvorhersagen Städte sicherer, intelligente Spracherkennung das Erlernen von Fremdsprachen überflüssig machen. Künstliche Intelligenz (KI) – Vorsprung durch Technik auch für Nachhaltigkeit? Oder schwerer ethischer und ökologischer Rucksack? Das diskutierten Wissenschaftler/innen, Vertreterinnen aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft mit Entscheidungsträger/innen aus der Politik auf dem ersten Forum Bits & Bäume am 10. September 2019. (Bild: ECDF/PR/Felix Noak)

Weiterlesen... | Mehr zum Forum Bits & Bäume | Mehr zum Projekt „Digitalisierung und sozial-ökologische Transformation“

Warum Unternehmen suffizienten Konsum unterstützen

„Suffizienzorientiertes Marketing“ scheint paradox: Warum sollten Unternehmen die Reduktion von Konsum fördern? Mithilfe einer systematischen Literaturanalyse ging die IÖW-Wissenschaftlerin Maike Gossen gemeinsam mit Florence Ziesemer und Prof. Ulf Schrader der Frage nach, warum und wie Unternehmen suffiziente Konsumstile vermarkten. Dabei haben sie sowohl altruistische als auch strategische Motive identifiziert. Noch befindet sich die theoretische und praktische Debatte aber am Anfang. Die Autor/innen empfehlen, einen neuen Marketingansatz zu entwickeln, der die Bedürfnisse von Kund/innen mit dem Schutz von Ressourcen und Umwelt in Einklang bringt. Ihre Ergebnisse wurden jetzt im Journal of Macromarketing veröffentlicht. (Bild: Avocadostore Black Friday CC BY-NC-SA 3.0 DE, aus: Was Bits und Bäume verbindet, oekom 2019)

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Report – Sustainability transitions: policy and practice

This report of the European Environment Agency (EEA) aims to go beyond theoretical discussions to explore the practical implications of sustainability transitions research for policy and practice. It highlights the growing links to established EU policy frameworks and identifies how transitions thinking is being operationalised at different scales across Europe.

Co-authored by IÖW scientist Dr Florian Kern and other leading experts in sustainability transitions studies, the report has also benefited strongly from interactions with EEA partners in multiple policy areas, in particular, at a workshop co-hosted with the European Commission's European Political Strategy Centre in July 2018.

Download Report (PDF, 16 MB)

Ältere Hauseigentümer/innen zielgruppengerecht ansprechen: Energieeffizient, komfortabel und sicher wohnen im Alter

Energetische Sanierung, seniorengerechte Wohnraumanpassung, Sicherheit und Einbruchschutz: Für ältere Menschen, die eine Wohnung oder ein Haus besitzen, sind dies wichtige Aspekte, wenn sie über das Wohnen im Alter nachdenken. Bislang fehlte dazu ein Beratungsangebot aus einer Hand.

Das Forschungsprojekt „Sanieren 60plus“ hat diese Themen miteinander verknüpft und zielgruppengerecht für über 60-jährige Eigentümerinnen und Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern und Wohnungen aufbereitet. Wie ältere Hauseigentümer/innen richtig angesprochen werden können, zeigt eine Informationsbroschüre, die unter Mitwirkung des IÖW entstanden ist.

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Deutschlandfunk: Thomas Korbun in Campus & Karriere zum Klimawandel und der Arbeitswelt

Am 21. September 2019 ging der Deutschlandfunk in „Campus & Karriere“ der Frage nach, wie der Klimawandel die Arbeitswelt verändert. Wie reagieren Unternehmen darauf? Welche Perspektiven ergeben sich mit Blick auf neue und alte Arbeitsplätze? Studiogast Thomas Korbun, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des IÖW, wies darauf hin, dass es in allen Branchen grüne Jobs gebe, aber dass Umweltmanagement allein ein Unternehmen nicht grün mache. Hierfür sei ein weitreichendes Umsteuern erforderlich.

Zur Sendung in der DLF-Audiothek

Ulrich Petschow im ZDF-Interview: Mit gemeinwohlorientiertem Wirtschaften das Klima schützen?

Im Interview mit dem ZDF zeigt sich der IÖW-Forscher Ulrich Petschow skeptisch, ob Wirtschaftswachstum mit einer CO2-Reduktion einhergehen kann. Kohlendioxidemissionen mit einem Preis zu versehen sei richtig, aber für eine klimafreundliche Zukunft müssten wir die Grundlagen unseres Wirtschaftens überdenken.

Weiterlesen... | Zum Interview

Deutschlandfunk Kultur: Grünes Wachstum oder Verzicht – wie retten wir die Welt?

Das Klima und die natürlichen Ressourcen müssen geschützt werden. So weit, so einig. Doch über das „Wie“ gehen die Meinungen auseinander: „Die einen plädieren für ein ‚grünes Wirtschaftswunder‘ mit Zukunftstechnologien. Die anderen fordern den Abschied vom Wachstum“, heißt es in einem Beitrag der Sendung Zeitfragen im Deutschlandfunk Kultur. Die Redakteurin sprach auch mit dem Ökonomen Steffen Lange und der Ingenieurin Julika Weiß vom IÖW, die beide für ein Sowohl-als-auch plädieren: „Wir brauchen sowohl technische Innovation als auch ernsthaften Verzicht“, so Lange. Auch Weiß ist nicht von effizienterer Technik als Hauptstrategie überzeugt. Besser sei es, Energie einzusparen, als nur auf ein sehr hohes Wachstum bei den Erneuerbaren zu setzen.

Zum Beitrag

Eine Frage der Perspektive: Anpassung an Trockenheit im Planspiel

Lösungen für komplexe Problemlagen wie die Anpassung an lange Trockenperioden erfordern eine Diskussion, die unterschiedliche Perspektiven und Lösungsansätze zusammenbringt. Beim Stakeholderdialog „Landnutzung und Flächenbewirtschaftung bei Trockenheit – Wie können Akteure in der Stadt und auf dem Land vorsorgen?“ hat das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung dies im Auftrag des Umweltbundesamtes mit dem Ansatz eines Planspiels umgesetzt. Ziel war es, den handelnden Akteuren Impulse zur Erhöhung der Eigenvorsorge zu geben.

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Ökologisches Wirtschaften

Klimaneutralität in Stadtquartieren

Drei von vier Deutschen wohnen in Städten. Diese bieten nicht nur ein großes soziales und kulturelles Angebot, sondern können auch zu Gestaltungsräumen einer nachhaltigen Zukunft werden. Dort, wo in der Stadtplanung moderne Konzepte für Mobilität, Wärme- und Stromversorgung zusammenlaufen, setzt das Quartiersmanagement an. Die neue Ausgabe von ÖkologischesWirtschaften setzt sich mit den Potenzialen des Quartiersansatzes für die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen auseinander und berichtet von Hemmnissen aus der Praxis.

Weiterlesen... | Zum Inhaltsverzeichnis von Ökologisches Wirtschaften 3/2019

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Blog Postwachstum

Was bedeutet Wachstum für die Zukunft moderner Gesellschaften? – Konferenz-Spezial auf Blog Postwachstum.de

Was bedeutet Wirtschaftswachstum für die Zukunft moderner Gesellschaften? Wie könnte eine Postwachstumsgesellschaft aussehen? Was trägt die aktuelle soziologische Forschung dazu bei? Diesen Fragen ging die Konferenz „Great Transformation: Die Zukunft moderner Gesellschaften“ nach, die vom 23.-27. September 2019 in Jena stattfand. Das IÖW stellte auf der Konferenz Forschungsergebnisse vor und berichtet auf dem Blog Postwachstum.de über die Konferenzdebatten.  

www.postwachstum.de

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Termine

28. Oktober 2019: Buchvorstellung: Tätigsein in der Postwachstumsgesellschaft

Wenn wir uns aus der Fixierung auf Wirtschaftswachstum und Erwerbsarbeitsplätze lösen wollen, brauchen wir einen Umbau des Erwerbsarbeitssystems sowie des Systems der sozialen Sicherung. Die Verknüpfung dieser beiden Systeme muss verringert werden. Erwerbsarbeit darf nicht weiter ein so großes Gewicht als zentrale Basis für Steuereinnahmen, Sozialsicherung sowie Existenzsicherung haben. Diese Kernthesen ihres neuen Buches diskutieren die Herausgeberinnen Angelika Zahrnt und Irmi Seidl bei der Vorstellung ihres Buchs „Tätigsein in der Postwachstumsgesellschaft“ in der Heinrich-Böll-Stiftung. Daniela Kolbe ordnet es in politische Diskussionen ein. IÖW-Geschäftsführer Thomas Korbun moderiert den Abend.

Wann: 28. Oktober 2019, 19:00-21:00 Uhr
Wo: Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin

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Save the Date: 4. November 2019 – Zukunftsforum Ecornet

Die dritte Veranstaltung der Reihe „Zukunftsforum Ecornet“ findet am 4. November 2019 in Berlin statt.

Save the Date!

Mehr zum Zukunftsforum Ecornet

26. & 27. November 2019: Nationaler Dialog: Klimawandelfolgen in Deutschland – Bereit zu handeln für bessere Vorsorge

Auf dem Nationalen Dialog werden gute Praxisbeispiele für Vorsorge und Anpassung an Klimawandelfolgen durch Bund, Länder, Kommunen und nicht-staatliche Akteure präsentiert und neue Ideen für Anpassungshandeln mit den Teilnehmenden diskutiert. Auf dem Nationalen Dialog wird zudem der Monitoringbericht 2019 zur Deutschen Anpassungsstrategie der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Bericht unterlegt die Wirkungen des Klimawandels mit aktuellen beobachteten Daten und verdeutlicht, dass Anpassungshandeln auf allen Ebenen notwendig ist. Auf dieser Grundlage sollen weitere Ansatzpunkte für staatliche Vorsorge sowie Eigenvorsorge zur Anpassung an Klimawandelfolgen auf lokaler bis nationaler Ebene herausgearbeitet werden: Was ist angemessenes Handeln und wie kann eigenverantwortliches und gemeinsames Handeln intensiviert werden? Was sind Beispiele guter Anpassungspraxis? Welche Maßnahmen sind wirksam und lassen sich übertragen?

Wann: 26.-27. November 2019
Wo: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), Stresemannstraße 128-130, 10117 Berlin

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Aus dem IÖW-Netzwerk

Scientists for Future: Aufruf an die Politik

Die Scientists for Future haben vor dem globalen Klimastreik am 20. September 2019 und der Veröffentlichung des Klimaschutzpaketes einen Aufruf an die Politik veröffentlicht. Einige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IÖW haben sich an der Videobotschaft beteiligt.

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Impressum

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung GmbH (gemeinnützig)
Potsdamer Str. 105 | D-10785 Berlin
Telefon: +49-(0)30 - 884 59 4-0 | Fax: +49-(0)30 - 882 54 39
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Redaktion: Richard Harnisch, Zoe Rose

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