Sehr geehrte Damen und Herren,

der Eigennutzung bzw. dem Direktverbrauch von selbst erzeugtem erneuerbaren Strom wird eine wichtige Rolle für die Energiewende zugesprochen. Welche Spielräume bei der aktuellen Energiepolitik für Prosumer und Eigenerzeugung bleiben, diskutieren wir am 7. November 2016 auf unserer Fachkonferenz „Dezentrale Energiewende vor dem Aus?“ in Berlin.

Drei Keynotes, sechs Workshops und eine Podiumsdiskussion – in diesem Newsletter stellen wir Ihnen das Konferenzprogramm vor. Es sind noch einige Plätze zur Anmeldung frei.

Die Konferenzinhalte für Schnellleser/innen: +++ Eigenverbrauch: Aktuelle rechtliche Rahmenbedingungen und politische Ziele +++ Mieterstrom in der Praxis und im neuen EEG +++ Gewerbliches Prosuming +++ Bedeutung der Digitalisierung +++ Systemdienstleistungen durch Prosuming +++ Rolle und Potenziale von „Balkon-Photovoltaik“ +++
 

Mit besten Grüßen aus dem IÖW

Ihr Richard Harnisch
Leiter Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation

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Beginn 09:30 Uhr

Begrüßung und Keynotes


Begrüßung

Thomas Korbun
Wissenschaftlicher Geschäftsführer
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

KEYNOTE

Die aktuelle Energiepolitik für den Eigenverbrauch: Rechtliche Rahmenbedingungen und politische Ziele

Ulrich Benterbusch, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

KEYNOTE

Eigenerzeugung und -verbrauch als wichtiger Partizipations- und Akzeptanzfaktor der Energiewende

Dr. René Mono, Bündnis Bürgerenergie

KEYNOTE

Dezentrale, bürgernahe Energiewende

Wissenschaftliche Erkenntnisse zum Nutzen, zu Systemwirkungen und zu Rahmenbedingungen

Prof. Dr. Bernd Hirschl, Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

11:15 Uhr: Spielräume für Prosumer und Eigenerzeugung (Parallele Workshops)

Spielräume für Eigentümer/innen – Direktverbrauch als Zukunftsmodell?

Private Haushalte haben durch Direktverbrauch außerhalb der Einspeisevergütung einen neuen Weg gefunden, an der Energiewende teilzuhaben. Direktverbrauch wurde kurzfristig im EEG gefördert, wird aber von politischen Akteuren zunehmend kritisch gesehen. Welche Möglichkeiten bieten sich Prosumer-Haushalten vor diesem Hintergrund?

Inputs:
Susanne Jung
, Solarenergie-Förderverein Deutschland
Joseph Bergner
, Hochschule für Wirtschaft und Technik Berlin

Spielräume für Mieter/innen – Ausgestaltung von Mieterstrom im neuen EEG

Zunehmend rücken Mieter/innen in den Fokus für den direkten nahräumlichen Eigenverbrauch. Dabei stehen der Wirtschaftlichkeit zurzeit regulatorische Grenzen und Unsicherheiten im Weg. Welche Optionen und Geschäftsmodelle gibt es für den Mieterstrom und wie können sie im neuen EEG funktionieren?

Inputs:
Marc Großklos, Institut für Wohnen und Umwelt
Nicolai Ferchl, Heidelberger Energiegenossenschaft

Spielräume im Betrieb – Gewerbliches Prosuming für die Energiewende

Produzierendes Gewerbe oder Handelsunternehmen haben oft große Dachflächen, die ein hohes PV-Potenzial bieten. Seit dem EEG 2014 ist die Wirtschaftlichkeit von großen PV-Anlagen zum Eigenverbrauch stark beeinträchtigt und gewerbliches Prosuming wurde aufs Abstellgleis gesetzt. Inwiefern wird gewerbliches Prosuming durch die verpflichtenden Ausschreibungsgrenzen im EEG 2016 beschnitten?

Inputs:
Jörg Ebel, IBC Solar
Bernd Geschermann, EnergieAgentur.NRW

14:00 Uhr: Zukünftige Chancen und Herausforderungen des Prosuming (Parallele Workshops)

Prosuming digital – Zukünftige Bedeutung von Digitalisierung für Prosumer

Die Digitalisierung der Energiewende hat bereits begonnen und ist etwa mit Smart Metern oder Smart Home auch schon beim Endverbraucher angekommen. Insbesondere bei Prosumern werden nun Kommunikation und der Datenaustausch zwischen dem Prosumer und dem Netzbetreiber, Dienstleister oder einem Aggregator unabdingbar. Wie viel Digitalisierung ist für Prosumer nötig?

Inputs:
Udo Sieverding, Verbraucherzentrale NRW
Dr. Robert Thomann, MVV Energie

Prosuming für Stabilität – Systemdienstleistungen durch dezentrale Erzeuger

Es gibt vielfältige (Kombinations-) Möglichkeiten wie dezentrale Erzeuger, insbesondere in der Kopplung mit Batterien, Systemdienstleistungen erbringen können. Dabei müssen auch unterschiedliche Interessen gewährleistet werden: Der Prosumer möchte weiterhin seinen eigenerzeugten Strom nutzen, das Netz soll lokal und global stabil sein und Netzbetreiber oder Dienstleister möchten den Strom möglicherweise zu Zeiten nutzen, wenn der Strom teuer ist. Wie können dezentrale Erzeuger technisch zur Systemstabilität beitragen und gleichzeitig möglichst viele Interessen wahren?

Inputs:
Dirk Magnor, Institut für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe RWTH Aachen
Dr. Benjamin Schott, sonnen GmbH

Prosuming als Revolution – Guerilla-Photovoltaik als Teil des zukünftigen Versorgungssystems

Eine kleine PV-Anlage, die unkompliziert über die Steckdose Strom in den Stromkreislauf einspeist, sich überall aufstellen lässt und durch ihre Größe für viele erschwinglich wird: Das klingt nach der Revolution, die eine Partizipation aller Bürger/innen an der Energiewende und die Ausnutzung bisher nicht betrachteter Flächen ermöglichen. Ist Photovoltaik für die Steckdose der Ausweg aus dem EEG?

Inputs:
Dominik Nied, VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik
Marcel Keiffenheim, Greenpeace Energy

16:00 Uhr: Podiumsdiskussion

Wie kann dezentrale Energieerzeugung ausgestaltet und Akteursvielfalt erhalten werden?

Die verpflichtende Ausschreibung und die Diskussionen um eine Entsolidarisierung durch Direktverbrauch führen dazu, dass wieder mehr zentrale Akteure die Energiewende voranbringen. Gleichzeitig ist klar, dass die Bürger die Energiewende mittragen müssen und ein wichtiger Akteur bei der Umsetzung sind. In der Podiumsdiskussion soll es darum gehen, wie weiterhin dezentrale Strukturen gestärkt werden können.

Es diskutieren:

  • Jörg Ebel, IBC Solar
  • Prof. Dr. Bernd Hirschl, Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
  • Peter Rathert, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
  • Udo Sieverding, Verbraucherzentrale NRW

Moderation: Dr. Astrid Aretz, Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

Förderung

Die Konferenz wird gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung.

Weitere Informationen

Prosumer-Haushalte: Handlungsempfehlungen für eine sozial-ökologische und systemdienliche Förderpolitik

Immer mehr Bürger und Unternehmen erzeugen in eigenen Anlagen Ökostrom und verbrauchen ihn teilweise oder ganz selbst. Fachleute schreiben diesen „Prosumer“ genannten Akteuren eine wichtige Rolle in der Energiewende zu. Wie das Potenzial dezentraler Energieerzeugung und -nutzung erschlossen werden und dabei das gesamte Energiesystem profitieren kann, haben Wissenschaftler des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), der RWTH Aachen und der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung im mehrjährigen Forschungsvorhaben „Prosumer-Haushalte“ erforscht. Im frisch veröffentlichten Paper „Prosumer-Haushalte: Handlungsempfehlungen für eine sozial-ökologische und systemdienliche Förderpolitik“ zeigen sie, wie private Haushalte, die Strom zur eigenen Nutzung erzeugen, effizient gefördert werden können.

Die Handlungsempfehlungen stehen hier zum Download (PDF, 0,7 MB) bereit.

Impressum

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Redaktion: Richard Harnisch, Nina Prehm

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