In einer Postwachstumsgesellschaft gibt es weder ein Wachstumsgebot noch ein Wachstumsverbot, der Umbaumuss sich zugleich an sozialer Gerechtigkeit und ökologischer Verträglichkeit orientieren.
Einen Ansatzpunkt hierfür können die kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) zeigen, die bereits heute aus den verschiedensten Gründen Wege jenseits rein quantitativen Wachstums gehen. Sie sind in diesem Sinne „wachstumsneutral“, d.h. sie steuern ihr Unternehmenshandeln nicht vordergründig anhand betriebswirtschaftlicher Kenngrößen wie Umsatz, Gewinn oder Mitarbeiterzahl. Vielmehr richten sich diese Unternehmen an alternativen Zielgrößen aus, wie etwa der Ressourceneffizienz, Prozess- und Produktqualität, Lebens- und Arbeitsqualität und sie entwickeln darüber eine Vorstellung von qualitativem, „innerem“ Wachstum.
Welche Motive verfolgen diese Unternehmen und lassen sich Vorstellungen einer wachstumsneutralen oder wachstumsunabhängigen Unternehmensführung auch auf andere Unternehmen übertragen? Können und sollten sich Unternehmen generell durch Wachstumsneutralität positionieren, um hierüber einen Beitrag in sozial-ökologischen Transformationsprozessen zu leisten? Welche Verantwortung tragen Unternehmen für diese Prozesse? Welche Strategien sind erfolgversprechend, um durchaus wachsend innerhalb sozialer und ökologischer Leitplanken zu agieren?
Der Workshop sucht nach Antworten. Er ist Teil des Projekts „Postwachstumspioniere – Kommunikationsprojekt zur Erweiterung des Postwachstumsdiskurses um die Rolle
mittelständischer Unternehmen“ (www.postwachstumspioniere.de), das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert und vom IÖW gemeinsam mit der
Brandenburgisch-Technischen Universität Cottbus-Senftenberg durchgeführt wird.
Download (pdf):
Eine Kooperation des IÖW und der Heinrich-Böll-Stiftung
Mit unter anderem:
Jana Gebauer, IÖW
Eugen Pissarskoi, IÖW
Andrea Stocker, SERI, Wien
Dr. Christian Neuhäuser, Universität Luzern
Dr. André Reichel, Zeppelin Universität Friedrichshafen