Vulnerabilität Deutschlands gegenüber dem Klimawandel
Überblick
Sektorenübergreifende Analyse des Netzwerks Vulnerabilität
Das Netzwerk Vulnerabilität, bestehend aus 16 Bundesbehörden und -institutionen sowie einem wissenschaftlichen Konsortium, hat im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) eine sektorenübergreifende Vulnerabilitätsabschätzung für Deutschland erarbeitet. So wurden deutschlandweit die Regionen, Sektoren und Themen identifiziert, die besonders durch den Klimawandel gefährdet, das heißt vulnerabel, sind. Hierzu wurde eine einheitliche Analysemethode entwickelt und erstmals das Wissen der beteiligten Fachbehörden zu den Folgen des Klimawandels zusammengeführt.
Zu den wichtigsten sektorenübergreifenden Folgen des Klimawandels zählen Schäden durch zunehmende Hitze, Hochwasser und andere Extreme. Die Hitzebelastung ist in Ballungsgebieten besonders kritisch und wirkt sich negativ auf die menschliche Gesundheit und auf Infrastrukturen aus. Parallel werden die Biodiversität, Fischerei, Land- und Forstwirtschaft stark von ansteigender Erwärmung und bis Ende des Jahrhunderts auch von Trockenheit beeinflusst. In Zukunft werden voraussichtlich vermehrt Schäden an Gebäuden und Infrastrukturen aufgrund von Starkregen, Sturzfluten und Flusshochwasser auftreten. Während die Folgen von Starkregen insbesondere im nordwestdeutschen Tiefland, in den Mittelgebirgen und im Voralpenraum zu spüren sein werden, können sich großflächige Flusshochwasser vor allem im Norddeutschen Tiefland aber auch im Einzugsgebiet der Donau und des Rheins ereignen.
Die Grundlage für die sektorenübergreifende, deutschlandweite Vulnerabilitätsabschätzung bildet die transdisziplinäre Zusammenarbeit und Methodenentwicklung im Netzwerk Vulnerabilität. Das Netzwerk stellt wesentliche Kapazitäten für die ressortübergreifende Forschung des Bundes zu den Folgen des Klimawandels bereit.
Am 1. Juni 2015 wurden die Ergebnisse des Netzwerks Vulnerabilität (s. www.netzwerk-vulnrabilitaet.de) im Rahmen einer Fachkonferenz im BMVI in Berlin vorgestellt. Seit 2011 arbeiten im Auftrag der Bundesregierung 16 Bundesoberbehörden und -institutionen sowie ein wissenschaftliches Konsortium im Netzwerk Vulnerabilität zusammen, um mittels einer konsistenten, sektorenübergreifenden und deutschlandweiten Vulnerabilitätsanalyse ein Gesamtbild der Vulnerabilität für Deutschland zu erstellen, um eine Grundlage für die Ableitung von Handlungserfordernissen des Bundes zu schaffen. Rund 200 Teilnehmende haben die Methodik und die Ergebnisse des Netzwerks Vulnerabilität auf der Konferenz interessiert und engagiert diskutiert. Die Konferenz wurde vom UBA (KomPass) gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst organisiert, die Grußworte wurden von Thomas Stratenwerth (BMUB), dem Vizepräsidenten des UBA Dr. Thomas Holzmann und dem Vizepräsidenten des DWD Dr. Paul Becker gehalten. Herausgehoben wurde die engagierte und zielführende Zusammenarbeit der 16 beteiligen Bundesbehörden und -institutionen und des wissenschaftlichen Konsortiums, die dazu beigetragen hat, dass das Netzwerk Vulnerabilität seine Aufgabe erfüllen konnte. So wurde von den Forschenden aus Bundesbehörden und Wissenschaftsbetrieb eine innovative Methodenarbeit geleistet, die es ermöglichte, die wichtigsten, sektoralen und sektorenübergreifenden Folgen des Klimawandels – wie städtische Hitzebelastungen und Hochwassergefahren durch Flussüberschwemmungen oder Sturzfluten – für Deutschland herauszufiltern und zu bewerten.
Veranstalter:
- Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung (KomPass) im Umweltbundesamt
- Deutscher Wetterdienst (DWD)
Inhaltliche Konzeption:
- Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung (KomPass) im Umweltbundesamt
- adelphi consult
Methodische Konzeption, Moderation und Organisation:
- Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Zielgruppen:
Vertreter/innen aus wissenschaftlichen Einrichtungen, Behörden von Bund, Ländern und Gemeinden, Verbänden sowie Journalist/innen
Programm
Programmflyer als Download (PDF)
9.30 Uhr: Anmeldung
10.00 Uhr: Begrüßung
- Thomas Stratenwerth, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
- Dr. Thomas Holzmann, Umweltbundesamt
- Dr. Paul Becker, Deutscher Wetterdienst
10.30 Uhr: Wie vulnerabel ist Deutschland gegenüber dem Klimawandel?
Zentrale Herausforderungen und Ergebnisse des Netzwerks Vulnerabilität
1. Transdisziplinäre Zusammenarbeit: Organisation und Lernprozess
2. Methode der Vulnerabilitätsanalyse: Sektorenübergreifende Analyse und Bewertung
3. Bedeutende Auswirkungen des Klimawandels auf ausgewählte Sektoren: Hitze, Hochwasser und andere Extreme
4. Sektorenübergreifende Auswertung: Räumliche und thematische Schwerpunkte des Klimawandels
11.45 Uhr: Wie bilanziert das Netzwerk Vulnerabilität seine Arbeit?
Erkenntnisse und Empfehlungen aus der behördenübergreifenden Forschungskooperation
12.30 Uhr: Kommentar: Klimawandel als Herausforderung für die Gesellschaft
- Dr. Inge Paulini, Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen
12.50 Uhr: Einführung in die Diskussionsforen am Nachmittag
13.00 Uhr: Mittagspause
14.15 Uhr: Vier parallele Diskussionsforen
1. Ergebnisse der Vulnerabilitätsanalyse zu einzelnen Sektoren
Die Darstellung der Ergebnisse einzelner Sektoren findet zeitlich parallel statt wie dargestellt. Ein Wechsel zwischen den Themen in anderen Foren ist so möglich.
A: Boden, Biologische Vielfalt, Forst
B: Gesundheit, Bauwesen, Raumordnung
C: Wasser, Energie, Industrie
oder
2. Methodik und Empfehlungen für zukünftige Analysen
Ein Wechsel in andere Foren ist hier nicht vorgesehen.
16.30 Uhr: Gesamtbild der Vulnerabilität Deutschlands
17.30 Uhr: Fazit und Fortsetzungsbedarf für weitere behördenübergreifende Forschungskooperationen
17.45 Uhr: Ende der Veranstaltung
Bilder von der Veranstaltung
Papier zur Veranstaltung
Präsentationen
Walter Kahlenborn, adelphi: Einführung zum Netzwerk: Organisation und Prozess
Stefan Greiving, plan + risk consult: Kernbausteine des methodischen Vorgehens
Marc Zebisch, EURAC: Bedeutende Auswirkungen des Klimawandels auf ausgewählte Sektoren
Rainer Baritz, BGR; Stefan Schneiderbauer, EURAC.Research: Ergebnisse für das Hanldungsfeld Boden
Marc Zebisch, EURAC: Ergebnisse für das Handlungsfeld Biologische Vielfalt
Marc Zebisch, EURAC: Ergebnisse für das Handlungsfeld Wald- und Forstwirtschaft
Mark Fleischhauer, plan + risk consult: Ergebnisse für das Handlungsfeld Menschliche Gesundheit
Mark Fleischhauer, plan + risk consult: Ergebnisse für das Handlungsfeld Bauwesen
Inke Schauser, Umweltbundesamt: Ergebnisse für das Handlungsfeld Wasserhaushalt, Wasserwirtschaft
Jonas Savelsberg, adelphi: Ergebnisse für das Handlungsfeld Energiewirtschaft
Mareike Buth, adelphi: Ergebnisse für das Handlungsfeld Industrie und Gewerbe
Mareike Buth, adelphi: Detailfragen der Methodik