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278.000 Arbeitsplätze, 14 Mrd. Euro Wertschöpfung – Studie berechnet Wirtschaftsfaktor Energetische Gebäudesanierung

Berlin, 10. November 2014 – Die energetische Sanierung von Gebäuden ist zu einem wichtigen Faktor für die regionale Wirtschaft geworden. So führt das Dämmen von Außenwänden und Dächern oder das Sanieren von Heizungsanlagen nicht nur zum Energiesparen und leistet dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern schafft zudem vor Ort Jobs und erzeugt Einkommen. Die Studie „Kommunale Wertschöpfungseffekte durch energetische Gebäudesanierung“ des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und Ecofys im Auftrag des Bundesumweltministeriums berechnete diese Effekte nun erstmals für Deutschland. Das Ergebnis: rund 14 Mrd. Euro Wertschöpfung und ca. 278.000 Vollzeitarbeitsplätze bezogen auf das Jahr 2011.

Energiewende wird zum Wirtschaftsfaktor für Kommunen

„Bisher gab es noch wenige Erkenntnisse zu den regionalökonomischen Effekten der Gebäudeenergieeffizienz“, sagt Dr. Julika Weiß, wissenschaftliche Mitarbeiterin am IÖW und Leiterin des Projekts. „Die Studie zeigt, dass viele Kommunen wirtschaftlich stark von der energetischen Sanierung des Gebäudebestands profitieren können. Gerade diese positiven Effekte für die regionale Ökonomie können Akteure und Kommunen motivieren, sich für die Energiewende vor Ort einzusetzen.“

Wertschöpfung der Gebäudesanierung: Spielraum für Klimaschutz?

Der Bericht enthält Abschätzungen für vier fiktive Beispielkommunen, die verschiedene Größen und geographische Lagen in Deutschland repräsentieren. Der Anteil der energetischen Gebäudesanierung an den Steuereinnahmen dieser Kommunen erreicht bis zu 1,9 %. Julika Weiß: „Diese Einnahmen kommen Kommunen zugute, die Gebäudesanierung fördern, zum Beispiel mit Beratungsmaßnahmen und Infokampagnen. Im Idealfall refinanzieren sich die Kosten solcher Maßnahmen für die Kommune durch die wirtschaftlichen Effekte der angestoßenen Investitionen. Wenn Kommunen sich dies vor Augen führen, sehen sie womöglich neuen Spielraum, Klimaschutz vor Ort voranzubringen.“

Die Energiewende: Fachkräftemangel kann sie verlangsamen

Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende und für das Entstehen von kommunaler Wertschöpfung ist allerdings, dass ausreichend viele Unternehmen in der Region ansässig sind, um die Nachfrage nach energetischer Gebäudesanierung zu decken. „Gerade für hochwertige Sanierungsmaßnahmen ist es von Bedeutung, ob die Handwerksbetriebe und Architektur- und Planungsbüros Kenntnisse zu Sanierungen auf Passivhausniveau oder den Einbau von erneuerbaren Energien in die Heizungsanlagen von Bestandsgebäuden verfügen. Hier handelt es sich oft um anspruchsvolle und qualifizierte Arbeitsplätze“, so Julika Weiß. „Neben fehlender Spezialisierung kann auch eine hohe Auslastung des lokalen Handwerks ein Hemmschuh sein und energetische Sanierungsmaßnahmen verzögern.“

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Redaktionelle Informationen:

Die Studie „Kommunale Wertschöpfungseffekte durch energetische Gebäudesanierung“ (KoWeG) hat das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung mit der Ecofys Germany GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Rahmen seiner Nationalen Klimaschutzinitiative durchgeführt. Ziel der Studie war es, durch die Berechnung der kommunalen Wertschöpfungseffekte die Akzeptanz für die energetische Gebäudesanierung bei den Akteuren vor Ort (Politik, Hauseigentümer, Mieter, Unternehmen, etc.) zu steigern und damit zu einer Erhöhung der Sanierungsraten beizutragen.

Download des Berichts:

„Kommunale Wertschöpfungseffekte durch energetische Gebäudesanierung“ 

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Inhaltliche Ansprechpartnerin

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Dr. Julika Weiß
Potsdamer Straße 10
10785 Berlin
Tel.: 030 – 884 594-33
julika.weiss(at)ioew.de

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Pressekontakt:

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Richard Harnisch
Potsdamer Straße 10
10785 Berlin
Tel.: 030/884594-16
richard.harnisch(at)ioew.de

Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) ist ein führendes wissenschaftliches Institut auf dem Gebiet der praxisorientierten Nachhaltigkeitsforschung. 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erarbeiten Strategien und Handlungsansätze für ein zukunftsfähiges Wirtschaften – für eine Ökonomie, die ein gutes Leben ermöglicht und die natürlichen Grundlagen erhält. Das Institut arbeitet gemeinnützig und ohne öffentliche Grundförderung.

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