Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
Prof. Dr. Bernd Hirschl
Dr. Swantje Gährs
Tel.: 030/884594-59
swantje.gaehrs@ioew.de
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
Nina Prehm
Tel.: 030/884594-48
nina.prehm(at)ioew.de
► Batteriespeicher können zu stabilem Stromsystem beitragen und damit Beitrag zur Energiewende leisten
► Aktuell noch komplexe Rahmenbedingungen und hohe Anforderungen
► Projekt Esquire entwickelt mit Nutzern Dienstleistungen für Speicher in Quartieren
Berlin, 6. September 2017 – Für die Energiewende wird es immer wichtiger, erneuerbaren Strom auch dezentral zu speichern. Er kann dadurch flexibel verbraucht werden und entlastet die Stromnetze. Einen wichtigen Baustein könnten zukünftig Batteriespeicher bilden, die mehrere Haushalte gemeinsam nutzen. Das dreijährige Forschungsprojekt „Energiespeicherdienste für smarte Quartiere (Esquire)“ entwickelt nun Dienstleistungen und Geschäftsmodelle für solche Speicher mit einem besonderen Fokus auf die Akzeptanz der Nutzer vor Ort. Das Projekt unter Leitung des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) stellt sich unter www.esquire-projekt.de vor.
Gemeinsam mit den beiden Praxispartnern Evohaus und Entega werden die im Projekt entwickelten Dienstleistungen live in zwei Quartieren in Groß-Umstadt und Mannheim erprobt. Projektpartner des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts sind weiterhin das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit dem Institut für Programmstrukturen und Datenorganisation.
Energiespeicher: Wichtiger Baustein für die Stadt von Morgen
„Städte spielen eine Schlüsselrolle für das Gelingen der Energiewende“, so Projektleiter Bernd Hirschl vom IÖW. „Sie müssen energieeffizienter werden und erneuerbare Energie lokal produzieren und so speichern, dass sie verfügbar ist, wenn die Menschen sie brauchen. Smarte Energiespeicher können dabei behilflich sein. Aktuell sind diese aber noch zu teuer und hohen rechtlichen und regulatorischen Anforderungen ausgesetzt“, so Hirschl, der auch das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm federführend mitentwickelt hat.
Energiemärkte seien beispielsweise noch nicht für eine Vielzahl an dezentralen Technologien gemacht. Außerdem müssten Datenschutz und Datensicherheit bei gleichzeitig hoher technischer Überwachung für einen reibungslosen Ablauf und effiziente Energieverteilung gewährleistet werden.
Nutzer/innen frühzeitig einbinden – Datenschutz gewährleisten
Die Dienstleistungen und Geschäftsmodelle, die das Projekt für die gemeinsame Nutzung von Quartierspeichern entwickelt, sollen tragfähig, übertragbar und skalierbar sein. Im gesamten Projektverlauf werden die Bewohner der Quartiere in die Entwicklung der Geschäftsmodelle eingebunden, um deren Nutzungsverhalten und -routinen mitzudenken. Auch Netzbetreiber, Quartiersverantwortliche und Bürgerinitiativen sollen einbezogen werden. In der zweiten Projektphase werden Batteriespeicher in den Quartieren eingebaut und die Dienstleistungen einem Praxistest unterzogen.
Datensicherheit wird ein Schwerpunkt bei der Entwicklung sein, da persönliche Daten für Abrechnungszwecke gespeichert werden oder lokale Energieversorger für die intelligente Steuerung Zugriff auf Nutzungsdaten benötigen. Datenschutz wird im Projekt daher auf unterschiedlichen Ebenen adressiert und etwa Informationen auf ein Mindestmaß beschränkt und Verbrauchsinformationen nicht mit anderen personenbezogenen Daten verknüpft.
Über das Projekt
Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Fördermaßnahme Smart Service Stadt: Dienstleistungsinnovationen für die Stadt von morgen. Projektleiter ist Prof. Dr. Bernd Hirschl (IÖW). Die stellvertretende Projektleiterin ist Dr. Swantje Gährs (IÖW).
Mehr Informationen unter: www.esquire-projekt.de