Menü image/svg+xml
IÖW Logo

Kontrolle über Digitalwirtschaft zurückgewinnen: Internationale Konferenz zu kooperativen Onlineplattformen in Berlin

► #TheNewCommonSense: Jährliche Konferenz des Platform Cooperativism Consortium erstmals in Europa
► Am 12.-13. November 2021 kommen internationale Expert*innen und Praktiker*innen in Berlin zusammen, um eine kooperative Digitalwirtschaft aufzubauen, die zum Gemeinwohl beitragen kann
► Registrierung für den Livestream am 12. November und die Onlineworkshops in der Woche vom 15. bis 18. November 2021 jetzt offen


Berlin / New York City, 4. November 2021 – Das Platform Cooperativism Consortium (PCC), das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) laden vom 12. bis zum 18. November 2021 zu #TheNewCommonSense – Forging the Cooperative Digital Economy, der diesjährigen Ausgabe der PCC-Konferenz.

Die Konferenz gliedert sich in eine zweitägige Präsenzveranstaltung an der Humboldt-Universität zu Berlin am 12. und 13. November und eine Reihe von Onlineworkshops vom 15. bis 18. November 2021 und bringt mehr als 80 Expert*innen und Praktiker*innen aus über zwanzig Ländern zusammen. Über sieben Tage hinweg diskutieren diese, wie Plattform-Kooperativen auf die Pandemie reagiert haben, welche politischen Maßnahmen für eine Verbreitung solcher Plattformen förderlich wären und welche Nachhaltigkeitspotenziale etwa mit Datenkooperativen, Token-Systemen und feministischen Tech-Infrastrukturen verbunden sind.

Seit Corona ist die Bedeutung des Internets im täglichen Leben nochmals deutlich gestiegen. Und wir User? Wir sind immer abhängiger von Plattformkonzernen, die schlechte Arbeitsbedingungen verstetigen, unsere Daten kommerzialisieren und die Regeln unserer Online-Interaktionen diktieren. 

Wie können wir die Kontrolle über unsere Beziehung zum Internet und unsere Daten zurückgewinnen? Wie können wir Onlineplattformen aufbauen, die dem Gemeinwohl dienen anstatt Konzernprofiten? Eine wachsende Bewegung hat sich diesem Anliegen verschrieben und im Platform Cooperativism Consortium zusammengeschlossen. In einer Zeit, in der in Europa intensiv über Internet-Regulierung und den Umgang mit Plattformkonzernen diskutiert wird, kommt die jährliche Konferenz dieses internationalen Netzwerks nun erstmals nach Europa.

Onlineplattformen in gemeinschaftlichem Eigentum aufbauen

„Es ist jetzt an der Zeit, das immer noch fragile und marginale globale Digital-First-Ökosystem von Genossenschaften zu organisieren und zu festigen. Um dies zu ermöglichen, müssen wir unsere Anstrengungen konzentrieren auf Forschung, Gesetzesinitiativen, Ansätze der Bottom-up-Governance, die Suche nach effektiven sektoralen Modellen für Plattformgenossenschaften sowie Finanzierung und technologische Experimente“, sagt R. Trebor Scholz, Gründungsdirektor des Platform Cooperativism Consortium und Professor an The New School in New York City. „In einer Zeit, in der die großen Plattformkonzerne sich weigern, auf Gig Worker zu hören und in der Politiker viel zu langsam regulieren, stellen Plattform-Genossenschaften eine konkrete Möglichkeit dar, schon heute bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen.“

Immer mehr Startups und Initiativen entwickeln Plattformen, die sich vollständig im Besitz ihrer Nutzer*innen befinden und durch diese verwaltet werden, sogenannte Plattform-Kooperativen. „Wenn Arbeiter*innen die Plattformen selber besitzen, etwa in Form von Genossenschaften, müssen sie sich nicht fremden Regeln unterwerfen, sondern sie können diese selbst mitbestimmen“, erläutert Jonas Pentzien, IÖW-Wissenschaftler und Plattformexperte aus dem Board der Konferenz. „Solche Plattform-Kooperativen erlauben es dann auch, unsere Daten, die in der heutigen Zeit ja die wichtigste Währung im Netz sind, für Nachhaltigkeit zu mobilisieren, und nicht für Profite der Plattformkonzerne. So muss die Zukunft der digitalen Wirtschaft aussehen.“

Kooperative Governance in der digitalen Wirtschaft weltweit stärken

Auf der Konferenz tauschen sich Genossenschaftspioniere, Arbeitnehmer*innen, Gewerkschafter*innen, politische Entscheidungsträger*innen, Forscher*innen, Designer*innen und Aktivist*innen in zahlreichen Workshops darüber aus, was konkret passieren muss, damit die Idee kooperativer Plattformen common sense werden kann – in Europa und darüber hinaus. „Wir wollen dieses Netzwerk gemeinsam weiterentwickeln und neue Verbindungen zwischen Plattform-Kooperativen weltweit schaffen“, sagt Christine Gerber vom WZB. „Hierzu erörtern wir, wie geografisch verstreute User digitale Plattformen selbst verwalten können. Und wir untersuchen, welche Sektoren am meisten von Plattform-Kooperativen profitieren und welche Rolle Gewerkschaften bei der Unterstützung dieser Bewegung spielen können.“

Registrierung für die Teilnahme an den Online-Veranstaltungen jetzt offen

Die repräsentative Auftaktveranstaltung der Tagung am 12. November 2021 in Berlin wird live im Internet gestreamt. Auch die Onlineworkshops vom 15. bis 18. November 2021 sind für die interessierte Öffentlichkeit frei zugänglich. Die Registrierung ist nun eröffnet. Die Tagung wird mit Förderung des Regierenden Bürgermeisters, Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung Berlin durchgeführt.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Mehr Informationen und Tagungsprogramm: https://platform.coop/events/conference2021

Zur Anmeldung: www.ioew.de/pcc-conference-registration

Über die jährliche Konferenz des Platform Cooperativism Consortium:

Die Konferenz des Platform Cooperativism Consortium findet seit 2016 jährlich statt. Nach Ausgaben in New York City (2016, 2017, 2019) und Hong Kong (2018) sowie einer coronabedingten Pause in 2020 wird in 2021 nun Berlin zum Mittelpunkt der kooperativen digitalen Wirtschaft. Das Interesse an genossenschaftlichen Plattformen ist über die Jahre stetig gewachsen. Die Platform-Co-op-Konferenz in 2019 in New York City führte mehr als 150 Speaker*innen aus 30 Ländern und mehr als 700 Teilnehmer*innen zusammen. Durch den konsequenten Einbezug von Livestreaming konnten über alle bisherigen Konferenzen hinweg mehr als 20.000 Teilnehmer*innen erreicht werden.

Fachliche Ansprechpersonen:

Jonas Pentzien
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Tel.: +49–30–884 594-0
jonas.pentzien(at)ioew.de

Trebor Scholz
Platform Cooperativism Consortium
scholzt(at)newschool.edu
 
Christine Gerber
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)
Tel.: +49–30–25491 272
christine.gerber(at)wzb.eu

Pressekontakt:

Richard Harnisch

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Tel.: +49–30–884594-16
kommunikation(at)ioew.de

Das  Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) ist ein führendes wissenschaftliches Institut auf dem Gebiet der praxisorientierten Nachhaltigkeitsforschung. Rund 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erarbeiten Strategien und Handlungsansätze für ein zukunftsfähiges Wirtschaften – für eine Ökonomie, die ein gutes Leben ermöglicht und die natürlichen Grundlagen erhält. Der Digitale Wandel und seine nachhaltige Gestaltung sind zentrale Forschungsschwerpunkte des Instituts (www.ioew.de/digitaler-wandel). Gemeinsam mit Forschungspartnern und Praxisakteuren untersucht das IÖW die Potenziale und Risiken der Digitalisierung und entwickelt Gestaltungsoptionen und Steuerungsinstrumente für eine nachhaltigkeitsorientierte digitalpolitische Agenda. Das Institut arbeitet gemeinnützig und ohne öffentliche Grundförderung. Es ist Mitglied im „Ecological Research Network“ (Ecornet), dem Netzwerk der außeruniversitären, gemeinnützigen Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschungsinstitute in Deutschland.

www.ioew.de

Aktuelles aus dem IÖW: twitter.com/ioew_de | www.ioew.de/newsletter

Pressekontakt

Richard Harnisch
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Tel.: +49 30/884594-16
kommunikation(at)ioew.de

Hauptnavigation

Servicenavigation