Die Ressourcenkrise ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und maßgeblich für Artensterben und Klimakrise verantwortlich. Über 90 Prozent des Biodiversitätsverlusts und der Wasserknappheit sowie etwa die Hälfte der globalen Treibhausgasemissionen sind auf Ressourcennutzung zurückzuführen. Dabei sind Ressourcenverbrauch und seine negativen Auswirkungen global und national extrem ungleich verteilt. Es ist daher unabdingbar, den Ressourcenverbrauch drastisch zu reduzieren, doch erfordert dies tiefgreifende Veränderungen in Wirtschaft und Lebensweise, die auch Verteilungskonflikte mit sich bringen. Um diesen entgegenzuwirken und gemeinsam Lösungen für eine sozial-ökologische Transformation zu entwickeln, ist es essenziell, dass Wissenschaft und zivilgesellschaftliche Organisationen wie Umwelt-, Sozial- und Wohlfahrtsverbände sowie Gewerkschaften eng zusammenarbeiten.
Das Projekt rückt die soziale Dimension einer notwendigen Ressourcenwende in den Fokus und fragt: Wie kann Ressourcenschutz mit sozialer Gerechtigkeit in Einklang gebracht werden? Wo liegen Potenziale, um ökologische und soziale Ziele zu verbinden? Um die Zusammenhänge und Wechselwirkungen einer ressourcenschonenden Wirtschaft und sozialer Gerechtigkeit zu verstehen, verknüpft das Projekt wissenschaftliches Know-how mit der Expertise von umwelt- und sozialpolitischen Verbänden. Aufbauend auf dem Vorgängerprojekt stärkt und verstetigt „Allianzen für den Umweltschutz II“ das bestehende Netzwerk Ressourcenwende, das als wichtiger Dialograum für die Gestaltung von Transformationsprozessen dient. Ziel ist es, die Zusammenarbeit von Zivilgesellschaft und Wissenschaft im Netzwerk langfristig auszubauen und Erfahrungen dieser Kooperationsform für andere Prozesse nutzbar zu machen.
Unter der Gesamtkoordination des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) als wissenschaftliches Partnerinstitut beteiligt. Das IÖW sammelt und bewertet Maßnahmen des Ressourcenschutzes und untersucht deren soziale Auswirkungen. Gemeinsam erarbeitet das Projektteam in Diskussionspapieren Themen und Maßnahmen für eine sozial gerechte Ausgestaltung der Ressourcenwende und einer zirkulären Wirtschaft. Als Mitglied des Netzwerks Ressourcenwende entwickelt das IÖW Leitlinien für die Zusammenarbeit und langfristige Verstetigung des Netzwerks und trägt aktiv zum transdisziplinären Austausch bei.