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Commons-based Peer Production in Offenen Werkstätten (COWERK)

Der Forschungsverbund COWERK untersucht am Beispiel offener Werkstätten, wie sich in der Produktion kollaborative Wirtschaftsformen herausbilden. Das Projekt setzt sich zum Ziel, zu analysieren, wie Praxisakteure sich neue technologische Möglichkeiten im Kontext dezentraler und gemeinschaftsbasierter Produktion aneignen und welche Auswirkungen dies aus Sicht einer nachhaltigen Entwicklung hat.

Der Verbund offener Werkstätten, der als Praxispartner in dem Projekt mitarbeitet, bildet in diesem Zusammenhang eine Bottom-up koordinierte Infrastruktur, in der neue Kollaborations- und Produktionsformen ineinandergreifen. Das Vorhaben versteht offene Werkstätten als „Reallabore“ für gemeinschaftliche Arbeit, in denen einerseits Individuen der Zugang zu Fertigungstechnologien ermöglicht wird und andererseits Erfahrungen und Know-how ausgetauscht werden. Die Bandbreite reicht vom traditionellen Handwerk („Low-Tech“) bis zum Gebrauch von 3D-Druckern („High-Tech“). Der Einsatz digitaler Fertigungstechnologien öffnet neue Möglichkeiten der dezentralen Produktion und offenen Nutzerinnovation. Offene Werkstätten stellen sich außerdem als experimentelle Orte dar, an denen soziale und ökologische Nachhaltigkeit – insbesondere Suffizienzstrategien – explizit erprobt und eingeübt werden können.

Gerade neueren, technologisch avancierten Ausprägungen offener Werkstätten wie „FabLabs“, „Maker-“ oder „Hackerspaces“ wird ferner ein disruptives Momentum unterstellt: Die Dezentralisierung digitaler Wertschöpfung scheint nun auch die Sphäre stofflicher Produktion zu erreichen. Open Source Hardware Projekte übertragen das Konzept der freien Softwareentwicklung auf materielle Produkte. Entsprechend dieser Dynamiken folgt das Vorhaben einer doppelten Analysestrategie, die sowohl Nachhaltigkeits- als auch Innovationspotentiale in den Blick nimmt. Innovationen werden dabei explizit auch hinsichtlich ihrer sozialen und ökologischen Implikationen untersucht. Die zentrale Forschungsfrage von COWERK lautet daher: Wie können die neuen Wertschöpfungsmuster ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltig gestaltet, in der gesellschaftliche Breite verankert und mit bestehenden ökonomischen Strukturen im Kontext offener Innovationsprozesse verknüpft werden?

Das Projekt will nicht nur inhaltliche Fragestellungen beantworten, sondern auch in die Praxis zurückwirken: Aufbau, Betrieb und langfristige Stabilität von offenen Werkstattformaten sollen befördert und Unternehmen Wege eröffnen werden, sich mit kollaborativen Produktionscommunities zu vernetzen und so ihr Nachhaltigkeits- und Innovationspotenzial zu steigern. Ersteres erfolgt primär durch ein zu entwickelndes Wiki, das als „Fenster zur Forschung“ die im Forschungsprozess generierten Erkenntnisse praxisrelevant aufarbeitet. Die Vernetzung wird durch ein Innovationsnetzwerk „Collaborative Production“ umgesetzt. Dieses soll Akteuren aus der kollaborativen Ökonomie als Plattform dienen, um den Wissenstransfer zu beschleunigen sowie Kommunikations- und Kooperationsstrukturen weiterzuentwickeln und zu verstetigen.


Zu COWERK

IÖW-Projektteam

  • Sabine Fritz (Projektkoordination)
  • Dr. Jan Peuckert
  • Arno Simons
  • Leonie Tillmann-Mihm
  • Hanna Völkle

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