Spätestens seit dem BSE-Skandal ist es offenkundig: unsere Lebensmittelproduktion und unser Ernährungsstil sind ein Problem. Ökonomische, ökologische, sozio-kulturelle und gesundheitliche Momente greifen auf dem Feld der Ernährung ineinander und setzen eine Dynamik in Gang, deren Lösung ein Zusammendenken von Umwelt, Ernährung und Gesundheit voraussetzt.
Das Verbundprojekt "Ernährungswende" erfasste die Veränderungen und Dynamiken in diesen Bereichen in einem integrierenden Forschungsansatz und stellte dem Produktbezug, der bisher in Wissenschaft und Politik vorherrschend ist, die Sicht der Konsumentinnen und Konsumenten gegenüber. Vier Problembereiche wurden dazu untersucht: Ernährung im Alltag, Ernährung außer Haus, Ernährungsprodukte und -risiken, Ernährung und Öffentlichkeit.
Ziel des Vorhabens war es, mögliche Wege für eine "Ernährungswende" im Alltag aufzuzeigen, Langfriststrategien für eine solche Transformation zu skizzieren und prioritäre Handlungsfelder und Akteure zu benennen. Aufgabe des IÖW war es, die Ernährung außer Haus zu untersuchen. Im Rahmen dieses Schwerpunktes wurden sozial-ökologische Innovationen zur Förderung von Ernährung, Lebensqualität und Gesundheit identifiziert. Von besonderem Interesse für das IÖW waren die Bereiche Betrieb und Schule. Neben einer übergreifenden Publikation wurden die Untersuchungsergebnisse hinsichtlich der Ernährung an Schulen veröffentlicht. Das IÖW ging außerdem der Frage nach, welche Akteure und neuen Netzwerke in diesen Bereichen Innovationen unterstützen können und wo ihre eigenen Benefits liegen. Dazu wurden in einer empirischen Phase Praxisbeispiele aus Deutschland und - gemeinsam mit dem Österreichischen Ökologieinstitut - aus Schweden, Österreich und der Schweiz untersucht.
Projekt Homepage: www.ernaehrungswende.de