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Governance von Nachhaltigkeitstransformationen: Die Rolle internationaler Organisationen

Das Unterprojekt „Governance von Nachhaltigkeitstransformationen: Die Rolle internationaler Organisationen“ ist Teil des Projektes „Deep Transitions: Learning from History to Imagine the Future“, das an der Science Policy Research Unit (SPRU) der University of Sussex (SPRU) in Großbritannien angesiedelt ist. Unter Deep Transitions werden koordinierte Prozesse verstanden, durch die sich unterschiedliche sozio-technische Systeme wie etwa Landwirtschaft, Verkehr oder Mobilität über einen längeren Zeitraum in die gleiche Richtung entwickeln – z. B. hin zur Nutzung fossiler Brennstoffe. Solche tiefgreifenden Transformationen haben großflächige soziale und ökonomische Auswirkungen und verändern Gesellschaften weltweit. Ein historisches Beispiel ist der Übergang zur Industriegesellschaft während der letzten 250 Jahre, die geprägt ist durch industrielle Massenproduktion und individuellen Massenkonsum. Während diese Entwicklung zu Wohlstand in der westlichen Welt geführt hat, führte sie gleichzeitig zu globaler Umweltzerstörung und sozialer Ungleichheit. Daraus ergibt sich die zentrale Frage, wie nun eine neue Transformation angestoßen und ausgestaltet werden kann, so dass sie den globalen ökologischen, sozialen und ökonomischen Herausforderungen gerecht wird. 

Zunächst hat das Projektteam einen theoretischen und methodischen Ansatz erarbeitet, um solche tiefgreifenden Transformationen besser verstehen und analysieren zu können. Den Ansatz wendet es auf eine Reihe von historischen und aktuellen Fallstudien an, wie z.B. die historische Entwicklung der Massenproduktion oder Digitalisierung. Ein zentrales Konzept sind dabei Regeln und Meta-Regeln, die sich weltweit verbreiten und die Entwicklungsrichtung unterschiedlicher sozio-technischer Systeme beeinflussen. Ein Beispiel für eine wichtige Meta-Regel ist die Nutzung fossiler Brennstoffe in der Landwirtschaft, im Verkehr und im Energiesystem. Das IÖW untersucht dabei, wie inter- und transnationale Organisation zur Herausbildung und internationalen Verbreitung solcher Regeln und Normen beitragen und wertet hierfür relevante Literatur im Bereich internationale Beziehungen aus. Zusätzlich untersucht das Team in einer empirischen Fallstudie, wie sich das Konzept der Kreislaufwirtschaft verbreitet hat, um einen Beitrag zu einem nachhaltigeren globalen Wirtschaftssystem zu leisten, und welche Rolle die Europäische Union in diesem Prozess gespielt hat.

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