Die Energiewende als gesellschaftlicher Wandlungsprozess ist sowohl durch neue Handlungsmöglichkeiten, als auch durch neue Verantwortlichkeiten gekennzeichnet: Bürgerinnen und Bürger gestalten die Energiewende aktiv und eigenverantwortlich mit, beispielsweise als Energie-Konsumenten, Investoren in Erneuerbare Energien oder politische Akteure. Doch wie werden diese verschiedenen Rollen von den Bürgerinnen und Bürger wahrgenommen? Und wie kann das bürgerschaftliche Engagement aktiv von Kommunen unterstützt werden?
Das Forschungsprojekt „Klima-Citoyen“ widmet sich der Frage, wie diese neuen Möglichkeiten einer aktiven Mitgestaltung des Transformationsprozesses bewusst gemacht und genutzt werden können. Ziele des Projektes sind aus diesem Grund die Analyse kommunaler Rollengefüge, die Identifikation fördernder und hemmender Rahmenfaktoren sowie die Entwicklung und Erprobung konkreter Beteiligungsmethoden. Praxispartnerregionen im Projekt „Klima-Citoyen“ sind die Altmark, die Stadt Heidelberg, die Gemeinde Nalbach und der Kreis Steinfurt.
Das Projekt ist in vier Phasen unterteilt: In der ersten Phase werden anhand von Akteursanalysen, qualitativen Interviews, Fokusgruppen und Fragebogenerhebungen die Rahmenbedingungen, verschiedene Rollen, Handlungsfelder und -potenziale in den einzelnen Partnerregionen analysiert. Auf Basis der Ergebnisse werden in der zweiten Phase partizipativ mit aktiven Bürgern und Projektpartnern kommunenspezifische Konzepte zur Unterstützung der „Klima-Citoyens“ in der jeweiligen Partnerregion erarbeitet. Im Rahmen der dritten Phase – den Praxistests – werden ausgewählte Maßnahmen dieser Konzepte bei den jeweiligen Praxispartnern angestoßen. Abschließend wird, in der vierten Phase, ein Wegweiser für Kommunen zur Förderung und Unterstützung der Rollen von Bürgerinnen und Bürgern in der Transformation des Energiesystems erstellt.