Wohnungsunternehmen spielen eine entscheidende Rolle, um einen klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen. Anders als private Akteure haben sie bei der energetischen Sanierung und beim Wechsel von Heizungsanlagen zwar stets den gesamten Bestand im Blick, gehen allerdings bei der Entwicklung einer Sanierungsstrategie bislang oft wenig strukturiert vor. Bestehende Tools am Markt sind teilweise eher praxisfern und beziehen Spezifika der Unternehmen nur bedingt ein.
Im Projekt OptiPort wird gemeinsam mit der Wohnungswirtschaft ein Tool entwickelt, das es Wohnungsunternehmen ermöglicht, für ihre Mehrfamilienhaus-Portfolios einen optimierten Sanierungsfahrplan unter Berücksichtigung ihrer spezifischen Rahmenbedingungen zu erstellen. Der Fahrplan zeigt auf, welche Maßnahmen an welchen Gebäuden zu welchen Zeitpunkten umgesetzt werden sollten, um die vorhandenen Ressourcen und Kapazitäten bestmöglich auszunutzen. Durch die enge Einbindung der Wohnungswirtschaft wird sichergestellt, dass das Tool praxisnahe und gegenüber Unsicherheiten robuste Ergebnisse liefert sowie für unterschiedliche Qualitäten von Bestandsdaten langfristig nutzbar ist.
Das IÖW ist im Projekt neben der Gesamtkoordination für die sozio-ökonomischen und ökologischen Analysen der identifizierten Sanierungsvarianten und der entwickelten Sanierungsfahrpläne zuständig. Unter anderem wird der Einfluss der Maßnahmenpakete auf die Situation der betroffenen Mietenden untersucht. Zudem führt das IÖW einen Stakeholderprozess mit Fokus auf den Standort Berlin durch, in dem insbesondere die Bedürfnisse und Hemmnisse bei der Umsetzung aus Sicht der beteiligten Akteure untersucht und konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet werden.