Menü image/svg+xml

Plattformorganisationen in der digitalen Sharing Economy Ausgestaltungsformen, Wirkungen, sozial-ökologische Transformationsperspektiven

Wie kann die digitale Plattformökonomie auf einen nachhaltigen Entwicklungspfad gesetzt werden? Im Rahmen des Projektes untersucht das IÖW politische und zivilgesellschaftliche Gegenbewegungen zur zentralisierten Plattformökonomie und zeigt Entwicklungspfade und Gestaltungsoptionen für eine Transformation hin zu einer nachhaltigen digitalen Gesellschaft auf.

Ausgangssituation und Forschungsfrage 

Übernachtungen bei Airbnb, Shopping bei Amazon oder Instant Messaging über Twitter und Facebook – digitale Plattformen prägen unsere Gesellschaft. Immer mehr Interaktionen, Dienstleistungen oder Produktionsprozesse werden exklusiv online abgewickelt. Mit weitreichenden Konsequenzen: aufgrund von Netzwerk- und Skaleneffekten sind Daten, Kapital und Macht zunehmend in den Händen weniger Plattformunternehmen konzentriert. Kleinere und nichtkommerzielle Plattformanbieter werden verdrängt oder durch die Großen aufgekauft. 

Diese Dynamik ist in den letzten Jahren zur Quelle großer sozialer, politischer und wirtschaftlicher Konflikte geworden. Verstärkt haben Akteure aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Sektoren damit begonnen, die Marktpraktiken der dominierenden Plattformen in Frage zu stellen und Alternativen zu skizzieren. Unklar bleibt jedoch, welche Nachhaltigkeits- und Demokratisierungspotenziale mit diesen Gegenbewegungen verbunden sind – und unter welchen Bedingungen ihre Potenziale tatsächlich realisiert werden können.

Projektziele und Vorgehen

Um diese Forschungslücke schließen zu können, werden im Rahmen des Projektes zwei Gegenbewegungen mit besonderer gesellschaftlicher Relevanz untersucht und verglichen: politisch-rechtliche Gegenbewegungen auf der einen Seite und (sozial-)unternehmerische Gegenbewegungen auf der anderen. 

Welche Nachhaltigkeits- und Demokratisierungspotenziale ergeben sich durch unterschiedliche regulatorische Zugriffe auf die Plattformökonomie? In Hinblick auf die politische Ebene untersucht das Projekt, wie die Regierungen der USA, Deutschland und Frankreich auf den Aufstieg der Plattformökonomie reagiert haben. Dabei werden plattformspezifische Regierungsaktivitäten sowohl im Zeitverlauf innerhalb eines Landes wie auch über verschiedene Länder hinweg verglichen

Welche Nachhaltigkeits- und Demokratisierungspotenziale sind mit alternativen Plattformmodellen assoziiert? In Hinblick auf die (sozial-)unternehmerische Ebene fokussiert das Projekt auf die aufstrebende Bewegung des Plattform-Kooperativismus. Konkret wird untersucht, welche Strategien diese auf geteiltes Eigentum und kollektive Entscheidungsfindung abzielenden Plattform-Alternativen in den USA, Deutschland und Frankreich anwenden, um sich mit ihrem Geschäftsmodell in der stark vermachteten Plattformökonomie zu etablieren. 

Die systematische Analyse und der Vergleich dieser heterogenen Gegenbewegungen erlaubt es, sozial-ökologische Steuerungspotenziale in der Plattformökonomie zu identifizieren und kritisch zu beleuchten. Das Projekt hat zum Ziel, Entwicklungspfade und Gestaltungsoptionen für die digitale Plattformökonomie aufzuzeigen, mit denen eine Transformation hin zu einer nachhaltigen digitalen Gesellschaft befördert werden kann. Indem sowohl auf politische wie auch auf unternehmerische Ansätze abgezielt wird, soll Grundlagen- wie auch Orientierungswissen geschaffen werden, das nicht nur in wissenschaftlicher, sondern auch in praxisorientierter Hinsicht Wirkmächtigkeit entfalten kann. 

IÖW-Projektteam

Hauptnavigation

Servicenavigation