Städte sind ein zentraler Ansatzpunkt, um umweltpolitische Herausforderungen zu lösen, gerade auch um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Das Leitbild einer sozial-ökologischen Transformation urbaner Räume rückt dabei einen integrierten Ansatz in den Mittelpunkt und setzt darauf, Bürger*innen und zivilgesellschaftliche Akteure zu aktivieren und zu beteiligen. In den letzten Jahren gerät das Quartier als räumlicher Bezugsraum und politische Handlungsebene zunehmend in den Blick, da insbesondere auf dieser Ebene sektorale Handlungsfelder integriert und die Kooperation einer Vielzahl von Akteuren angestoßen werden können.
Ob Mobilität, Klimaanpassung, Zugang zu Grün- und Freiräumen oder auch Energieeffizienz – all diese Themen einer sozial-ökologischen Transformation werden auf Quartiersebene sichtbar und erlebbar. Im Quartier wird deutlich, wo Konflikte zwischen diesen Themen auftreten, aber auch wo sich Potenziale für neue und übergreifende Lösungen ergeben. Hier setzt das Forschungsvorhaben „Umwelt im Quartier“ an. Es denkt die vielfältigen umweltrelevanten Themen zusammen, analysiert ihr Zusammenspiel und identifiziert Herausforderungen und Synergiepotenziale. Auf dieser Basis werden passgenaue Handlungsansätze zur Verbesserung der Umweltqualität für unterschiedliche städtebauliche Strukturen entwickelt. Zudem wird untersucht, inwieweit Synergien zwischen den Handlungsansätzen zur Verbesserung von Umweltqualitäten sowie sozialen und gesundheitlichen Belangen der Quartiersentwicklung bestehen und genutzt werden können.
Darüber hinaus erarbeitet das Forschungsteam fachliche Grundlagen für eine BMU-Strategie für kommunale Nachhaltigkeit, die aufzeigen soll, welches Potenzial die Quartiersentwicklung als Ausgangspunkt für eine integrierte nachhaltige Stadtentwicklung bietet und wie die sozial-ökologische Transformation von Städten unterstützt werden kann.
Ziel des Projekts ist es auch, die vielfältigen Umweltthemen vor Ort verständlich und erlebbar zu machen, um damit Bewohner*innen und Akteure im Quartier anzusprechen. Denn im Quartier bietet sich die Möglichkeit, die Bevölkerung in der eigenen Lebenswelt abzuholen – dort, wo Probleme stärker wahrgenommen werden und Veränderungen offensichtlicher sind. Hierfür wird Kooperation mit diversen Akteuren eine Gesamtkonzeption Kommunikation erarbeitet, um die unterschiedlichen Herausforderungen und möglichen Lösungen von Umwelt- und Klimaschutzbelangen zielgruppenspezifisch zu vermitteln. Einzelne Elemente werden in ausgewählten Kommunen erprobt.