Die plurale liberale Demokratie in vielen europäischen Mitgliedsländern steht unter Druck. Rechtspopulisten erzielen Wahlerfolge mit Parolen, die anti-europäisch sind und sich gegen Migration und Nachhaltigkeit richten. Aber auch Befürworter*innen einer ambitionierten Klimapolitik sind unzufrieden mit den Ergebnissen der Politik. Denn zwar gibt es viele ambitionierte Ziele, aber um diese zu erreichen, reichen die getroffenen Maßnahmen oft nicht aus. Dies hat in den vergangenen Jahren verschiedene Reaktionen erzeugt: So gab es einerseits vermehrt außerparlamentarische Proteste und andererseits wurden Gerichte angerufen, um Regierungen oder Unternehmen zu mehr Klimaschutz zu „zwingen“.
Das Projekt Trans4Demo untersucht diese doppelte Herausforderung für die liberale parlamentarische Demokratie. Ziel ist es, die verschiedenen Protestreaktionen besser zu verstehen und aufzuzeigen, wie sie sich auf sozial gerechte Transformationsprozesse auswirken. Politische Konflikte und Widerstände werden in Länderfallstudien untersucht, die ihre Ursachen und ihre Folgen für Nachhaltigkeitstransformationen und liberale demokratische Praktiken beleuchten. Die Analyse soll auch aufzeigen, was Akteure der Zivilgesellschaft und Bürger*innen motiviert oder hemmt, ihre Anliegen in die institutionalisierte demokratische Ordnung einzubringen. Dabei werden auch neuere Verfahren der demokratischen Beteiligung (wie zum Beispiel Bürger*innenräte oder Gremien zur Stärkung von Kinderrechten) als Ergänzung zur parlamentarischen Demokratie untersucht.