Das Vorhaben nimmt Bezug auf die Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen, konkret auf das Nachhaltigkeitsziel 12, und betrachtet Konsum und Produktion als zentrale Elemente einer Kreislaufwirtschaft, in der ein Übergang von einem linearen Wirtschaften zu einem zirkulären Wirtschaften erfolgt. Ansatzpunkt sind die Konsumentinnen und Konsumenten. Im Wirtschafts- und Gesellschaftssystem nehmen sie eine Vielzahl von Rollen ein. Sie sind nicht nur diejenigen, die die von ihnen erworbenen Güter nutzen und damit verbrauchen. Sie verschaffen sich zudem Informationen zu den intendierten Käufen, ziehen diese in ihren Entscheidungshorizont ein, geben Informationen gezielt weiter und verlängern die Produktnutzung durch Inanspruchnahme von Reparaturdienstleistungen. Diese Rollen beziehen sich auf individuelle Akte des Konsums und der Nutzung.
Das Vorhaben geht darüber hinaus und untersucht unterschiedliche Formen und Typen einer zivilgesellschaftlich initiierten und organisierten Bündelung des Erfahrungswissens aus der Produktsuche und -nutzung sowie die Weitergabe dieses Wissens an die Hersteller. Die Arbeitshypothese ist, dass durch diesen Informationsrücklauf wertvolle Hinweise für Hersteller generiert werden können, die in der Produktentwicklung und -gestaltung im Sinne eines Ökodesigns Leitplanken für eine stärkere Ausrichtung auf Nachhaltigkeit geben und damit dazu beitragen können, das SDG 12 zu erreichen. Das Vorhaben untersucht die Reichweite dieser Informationsweitergabe und ordnet deren Möglichkeiten, unterhalb staatlicher regulativer Eingriffe, Wirkungen entfalten zu können, mit Blick auf deren Reichweite ein und arbeitet daneben eventuelle verbraucherpolitische Implikationen heraus.
Das Projekt untersucht die Nutzung der Verbraucher-Apps ReplacePlastic, Replace PalmOil und ToxFox sowie den Runden Tisch Reparatur. Diese tragen einerseits dazu bei, den Herstellern das Erfahrungswissen in der Produktnutzung zu übermitteln und Impulse zu geben, in der Produktentwicklung bzw. -gestaltung entsprechende Anpassungs-, Modifikations- oder Vermeidungsmaßnahmen zu ergreifen. Andererseits wirken sie über die Bündelung politisch-regulativer Forderungen auf die Politikebene ein, um damit die Produktentwicklung von Unternehmen nachhaltiger auszurichten.
Das Vorhaben untersucht die Reichweite dieser zivilgesellschaftlichen Initiativen und leitet möglicherweise notwendige politisch-regulative Implikationen ab.