Abwärme ist eine zentrale Technologie für die Dekarbonisierung von Wärmenetzen. Das Impulspapier beleuchtet die Chancen und Herausforderungen der Nutzung von Abwärme für die Wärmeversorgung auf Quartiersebene. Es basiert auf einem Workshop mit Fachleuten aus verschiedenen Forschungsprojekten der Förderinitiative Energiewendebauen. Aufbauend auf dem Workshop leiteten die Autor*innen acht zentrale Thesen ab, die technische Hürden und Herausforderungen bezüglich der Datenlage und Potenzialermittlung ebenso in den Blick nehmen wie Aspekte von Kommunikation und Aktivierung und die aktuellen regulatorischen Rahmenbedingungen.
Das Impulspapier zeigt auf, dass Forschungsprojekte oft bereits zu Beginn an einer fehlenden Datenbasis scheitern. Hier könnte ein bundesweites, verpflichtendes Wärmekataster ein Schlüssel zur Potenzialerschließung sein. Weiterhin wird deutlich, dass Kommunen bei der Abwärmenutzung eine zentrale Rolle einnehmen, insbesondere bei der Vernetzung relevanter Akteure. Kommunen sollten daher durch geeignete Rahmenbedingungen und Instrumente – wie etwa die kommunale Wärmeplanung – gestärkt werden. Technisch stellen hohe Temperaturniveaus bestehender Netze, fehlende Speicherlösungen und die räumliche Distanz zur Abwärmequelle große Hürden für die Umsetzung von Abwärmeprojekten dar. Um bestehende Potenziale besser zu nutzen, bedarf es geeigneter Anreizsysteme und Absicherungen gegen wirtschaftliche Risiken, etwa durch Risikofonds oder die CO₂-Bepreisung ungenutzter Abwärme. Letztlich muss die Transformation des gesamten lokalen Wärmesystems mitgedacht werden, um Abwärmepotenziale systematisch und effektiv zu erschließen.
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